Kein Baustopp in Wilkau-Haßlau
07.09.2012, 12:28 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Weitere Baumfällungen nötig
Auf der Hochwasserschutzbaustelle der Landestalsperrenverwaltung in Wilkau-Haßlau (Lkr. Zwickau) gibt es entgegen anders lautender Darstellungen keinen Baustopp. Derzeit werden am Ufer der Zwickauer Mulde Bohrungen durchgeführt. Dieser zweite Bauabschnitt erstreckt sich entlang der Schneeberger Straße ab Höhe Vielauer Straße bis zirka 100 Meter vor der Fußgängerbrücke. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse und des notwendigen Einsatzes von Großtechnik muss das Gelände auf rund 50 Metern mit bauzeitlichen Spundwänden abgesichert werden. Diese werden nach Abschluss der Bohrarbeiten komplett entfernt und das Gelände wieder ordnungsgemäß hergestellt. Die zeitlich begrenzten Maßnahmen werden das Grundwasserregime vor Ort nicht verändern. Bereits in der Genehmigungsplanung musste die Kontrolle der Grundwasserstände während der Bauarbeiten nachgewiesen werden.
Beim Start der Bauarbeiten im zweiten Abschnitt wurde festgestellt, dass das Baufeld teilweise zu eng für die notwendigen Baumaschinen ist. Um ein Arbeiten zu ermöglichen, müssen in diesen Bereichen zusätzliche Bäume gefällt werden. Die Landestalsperrenverwaltung hat dazu bei der Landesdirektion eine Planänderung eingereicht. Um den Eingriff in die Natur so gering wie möglich zu halten, war im Planfeststellungsbeschluss vom Dezember 2010 nur ein Minimum an Baumfällungen vorgesehen. Für alle bereits gefällten und noch zu fällenden Bäume werden von der Landestalsperrenverwaltung umfangreiche Ersatzpflanzungen vorgenommen.
Die neue Hochwasserschutzanlage in Wilkau-Haßlau soll insgesamt mehr als zwei Kilometer lang werden. Damit soll Wilkau-Haßlau künftig vor Hochwasser sicher sein, wie es statistisch alle 100 Jahre vorkommt. Der erste Bauabschnitt wurde bereits im Juni 2012 fertig gestellt. Der Bau der gesamten Anlage wird voraussichtlich im Dezember 2013 beendet sein. Insgesamt sollen dafür rund 3,5 Millionen Euro investiert werden. Die Umsetzung des Projektes ist Teil des Hochwasserschutzinvestitionsprogrammes des Freistaates Sachsen (HIP) und wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.