UltraSchwarz geht über Grenzen
07.08.2012, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Um Ultrafeinstaub und Gesundheit ging es heute Vormittag in Annaberg-Buchholz. Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hatte an die sächsische Luftmessstation in der Talstraße eingeladen, um das grenzübergreifende EU-Projekt UltraSchwarz vorzustellen. Darin untersuchen deutsche und tschechische Projektpartner gemeinsam die Auswirkungen von Ultrafeinstaub auf die menschliche Gesundheit, besonders auf Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen. Hauptuntersuchungsgebiete sind Annaberg-Buchholz auf deutscher und Ústí nad Labem auf tschechischer Seite.
Die Europäische Union strebt eine Luftqualität an, die keine negative Auswirkung auf die Gesundheit hat. Um das Ziel zu erreichen, werden in Annaberg-Buchholz und Ústí nad Labem im Rahmen von UltraSchwarz die Anzahl und Größe ultrafeiner Partikel sowie die Konzentration von Ruß in der Außenluft gemessen und in Zusammenhang mit epidemiologischen Daten gebracht. Anhand der gewonnen Erkenntnisse sollen noch während der Projektlaufzeit bis Ende 2014 für die Pilotregion Erzgebirgskreis/Nordböhmen Handlungsempfehlungen ausgegeben werden, um die angestrebte Luftverbesserung zu erreichen.
Langfristiges Ziel sei es, kosteneffiziente Messungen von ultrafeinen Partikeln in die Messnetze zur Überwachung der Luftqualität in Europa zu integrieren. Das stelle eine hoch innovative Aufgabe für alle Beteiligten dar.
Ultrafeine Partikel sind winzige Teilchen. Mit einer Größe bis hundert Nanometer sind sie tausendmal kleiner als ein Menschenhaar und werden aus gasförmigen Luftschadstoffen gebildet oder direkt bei Verbrennungsprozessen erzeugt. Durch die Atmung kann Ultrafeinstaub tief in den menschlichen Körper bis in die Blutbahnen vordringen. Die toxischen Bestandteile des Ultrafeinstaubes, z.B. Ruß, gelten als gesundheitsgefährdend und können Krankheiten hervorrufen.
Fakten zum Projekt:
„Ultrafeinstaub und Gesundheit im Erzgebirgskreis und Region Usti“ - Kurz „UltraSchwarz“
Laufzeit 7/2011 -12/2014
Ziel 3-Programm der EU
Gefördert aus dem EFRE*) mit einem Gesamtbudget von ca. 1,5 Mio. Euro, davon entfallen ca. 400 T€ auf das LfULG als Projektpartner
Mittelverteilung: 85 Prozent der Fördermittel kommen aus dem EFRE ,15 Prozent Eigenanteil aus Landesmitteln.
Sechs Projektpartner
Leadpartner ist die Technische Universität Dresden
Die fünf weiteren Projektpartner sind
–Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
–Das Institut für Troposphärenforschung Leipzig
–Das Tschechische Hydrometeorologische Institut in Usti nad Labem
–Die Regionalbehörde Usti nad Labem
–Das Gesundheitsamt Usti nad Labem
- ) Europäischer Fonds für regionale Entwicklung