Neuer Bericht zu Luftbelastungen im Erzgebirge

18.05.2012, 13:50 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Abgestimmte weitere Messungen mit Tschechien vereinbart

Sachsens Umweltbehörden haben einen Bericht zu den im Jahr 2011 durchgeführten Untersuchungen zur grenzüberschreitenden Schadstoffbelastung im Erzgebirge veröffentlicht. Neben der Auswertung von Luftproben an den Messstationen Schwartenberg und Klingenthal sowie der computergestützten Ermittlung der Zugbahnen geruchsbelasteter Luftmassen wurden in der Studie erstmals Daten verwendet, die durch ein Spezialflugzeug gemessen wurden.

„Aus den Untersuchungen wissen wir nun, dass die im Erzgebirge oft als Katzendreckgestank wahrgenommenen Geruchsbelastungen nicht von einzelnen Quellen in Nordböhmen stammen“, so Sachsens Umweltminister Frank Kupfer. „Unsere Experten gehen davon aus, dass neben Abgasen aus Industrieanlagen auch Flächenquellen wie Hausbrand Ursache für die Belastungen sind, die insbesondere bei Inversionswetterlagen auftreten“. Auch im Jahr 2011 habe es im Erzgebirge und im Vogtland keine Überschreitung von Grenzwerten der Europäischen Union nach der Richtlinie 2008/50/EG über Luftqualität und saubere Luft für Europa gegeben.

Über die Ergebnisse des Berichts hat Kupfer den tschechischen Umweltminister Tomáš Chalupa informiert. Auf seinen Vorschlag hin wurde der Bericht am 15. und 16. Mai bei der Sitzung der deutsch-tschechischen Arbeitsgruppe Luftreinhaltung in Teplice mit tschechischen Umweltexperten beraten. Dabei wurde vereinbart, die Routen weiterer Messflüge zwischen den tschechischen und deutschen Behörden abzustimmen.

„Um auch die tschechischen Bevölkerung über die Ergebnisse des neuen Berichts zu informieren, haben wir neben der deutschen Fassung auch eine Übersetzung ins Internet gestellt und unsere tschechischen Partner gebeten, den Bericht ebenfalls zu veröffentlichen“, so der Minister. „Das Problem der Geruchsbelastungen können wir nur gemeinsam mit unseren Nachbarn lösen. Ich bin Minister Chalupa dankbar, dass er unsere Bemühungen zur Reduzierung der Luftbelastungen unterstützt.“


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