Hochwasserschutz für Großschirma
17.10.2011, 14:35 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Neues Hochwasserrückhaltebecken Mulda in Planung berücksichtigt
Im Ortsteil Rothenfurth der Stadt Großschirma (Lkr. Mittelsachsen) haben heute (Montag, 17. Oktober 2011) Bauarbeiten für einen besseren Hochwasserschutz begonnen. Künftig soll Großschirma vor Hochwasser geschützt sein, wie es statistisch alle 100 Jahre vorkommt (HQ 100). Dies soll durch örtliche Hochwasserschutzanlagen in Verbindung mit dem geplanten Hochwasserrückhaltebecken Mulda im Chemnitzbach erreicht werden. Die Bauarbeiten in Rothenfurth sollen in etwa einem Jahr abgeschlossen sein und kosten rund zwei Millionen Euro.
Am linken Ufer der Freiberger Mulde soll ein Querdeich errichtet werden, der an die Brücke der S197 angeschlossen wird. Damit kann die Unterströmung der Brücke vermieden werden. Der Deich wird quer zur Mulde verlaufen und hat eine maximale Höhe von 0,85 Metern. Er erhält eine Wirtschaftsüberfahrt, damit der Sportplatz weiter genutzt werden kann.
Zwischen der Straßenbrücke und dem ehemaligen Kulturhaus Rothenfurth ist eine 240 Meter lange Ufermauer geplant. Diese soll eine maximale Höhe von 0,70 Metern über der Oberkante der Böschung haben. Die Ufermauer im Bereich der Brücke wurde nach dem Augusthochwasser 2002 erneuert, so dass sie lediglich erhöht werden muss. In den anschließenden Bauabschnitten ist die Standsicherheit der Ufermauern nicht gegeben, so dass diese abgerissen und neu gebaut werden müssen.
Um die Häuser entlang des Dorfbaches bei Hochwasser vor einem Rückstau aus der Freiberger Mulde zu schützen, wird hier das Gelände angepasst. Dabei wird eine maximale Ausbauhöhe von einem halben Meter erreicht. Der Großteil der Maßnahmen wird jedoch eine Höhe von 0,20 Metern nicht überschreiten.
Während der Bauarbeiten muss die S197 halbseitig gesperrt werden. Dadurch können sich Verkehrsbehinderungen ergeben. Es ist außerdem mit Behinderungen in der Muldentalstraße zu rechnen. Eine Fläche vor dem Sportplatz wird für die Baustelleneinrichtungen genutzt. Aufgrund der Fischschonzeit kann zwischen dem 1. Januar und 15. Juni 2012 nicht im Gewässer gebaut werden.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Freistaats Sachsen gefördert.