Attraktive Forschung sichert Mikro- und Nanoelektronik-Standort Sachsen langfristig
10.10.2011, 14:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Kommission Mikro-Nano-Elektronik Sachsen (KOMINAS) legt Bericht vor
Wie muss die sächsische Forschung langfristig ausgerichtet sein, damit die Mikro- und Nanotechnologie in Sachsen langfristig gesichert werden kann?
Mit dieser Frage beschäftigten sich in den vergangenen 24 Monaten hochrangige Experten aus Wissenschaft, Industrie und Politik in der Kommission Mikro-Nano-Elektronik Sachsen (KOMINAS).
Sachsens Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer diskutierte mit Vertretern der KOMINAS, des Bundes und der EU über künftige Entwicklungen in diesem Bereich.
„Nur mit einem exzellenten und gut strukturierten Forschungsumfeld wird es möglich sein, die herausragende Stellung des Mikroelektronikstandortes Sachsen zu erhalten. Der hohe Innovationsdruck im Bereich der Mikro-und Nanoelektronik braucht ein intensives Forschungsumfeld. Mit der KOMINAS haben wir einen wichtigen Prozess der Vernetzung aller Akteure angeschoben. Ziel ist es, die beste wissenschaftliche Basis für einen weiterhin erfolgreichen Standort zu schaffen. Schließlich hat der Mikroelektronikstandort Sachsen eine herausragende strategische Bedeutung für ganz Europa“, erklärte Wissenschafts- und Technologieministerin von Schorlemer heute während der Sitzung der KOMINAS.
Zur weiteren Stärkung der Mikro- und Nanotechnologie in Sachsen soll unter anderem folgendes entstehen:
– Bildung eines Clusters „3D SMART“ für die Entwicklung von 3-dimensionalen integrierten Systemen vor (3-dimensionale Stapelung von Chips)
– Entwicklung neuer Themen in enger Kooperation mit dem Exzellenzcluster cfaed der TU Dresden
– Zusammenfassung der halbleitertechnologischen Infrastruktur zu einem Gerätezentrum zur besseren Ausnutzung und Erreichung von Synergien
– Profilschärfung im Bereich der Mikrosystemtechnik durch Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft und den Universitäten in Dresden und Chemnitz
– Aufbau eines Zentrums für Verbindungshalbleiter auf Basis von GalliumNitrid
– Konsequente Weiterentwicklung des Bereiches Organische Elektronik
– Erschließung des Gebietes der Biosysteme durch eine stärkere Vernetzung der Neuen Lebenswissenschafen mit Mikro- und Nanotechnologien
Im Laufe des KOMINA-Prozesses konnten bereits schon jetzt erste Empfehlungen erfolgreich realisiert werden. Mit der Gründung eines neuen Fraunhofer-Zentrums All Silicon System Integration Dresden (ASSID), das sich mit der 3D-Systemintegration in der Nano-, Mikro-, und Mikrosystemtechnologie beschäftigt, wurde der Bereich 3D-Cluster gestärkt. Außerdem hat das Wissenschaftsministerium unter anderem an der TU Dresden eine Nachwuchsforschergruppe zum Thema „3D Chip-Stack Intraconnects(3DCSI) eingerichtet.
Auch die Forschung im Bereich Gallium-Nitrid wurde durch ein erstes großes Verbundvorhaben maßgeblich unterstützt.
„Der KOMINAS-Prozess soll handlungsleitend für alle Beteiligten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sein. Ich bin mir sicher, dass es gelingen wird, den Prozess der KOMINAS weiter zu verstetigen“, ergänzt die sächsische Wissenschaftsministerin.
Nach Meinung der KOMINAS ist auch eine noch stärkere Vernetzung der Akteure und eine kompromisslose Bereitschaft zur Kooperation auf dem Gebiet von Forschung und Entwicklung weitere Voraussetzung für einen erfolgreiche Entwicklung des Standortes Sachsen.
Im Freistaat Sachsen sind derzeit rund 42.000 Menschen in der Mikroelektronik beschäftigt. Mit rund 300 Unternehmen und Forschungsinstituten existiert mit Silicon Saxony der größte Branchenverband der Halbleiter- Elektronik- und Mikroelektronik-Industrie Europas.