Grundsteinlegung für den Neubau der Justizvollzugsanstalt Dresden

15.06.1998, 00:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Heitmann: Zweckmäßiger Bau - Kostengünstig errichtet

Milbradt: Bauliche Voraussetzungen für zeitgemäßen Strafvollzug im Großraum Dresden

Am 15. Juni 1998, 10.00 Uhr findet die Grundsteinlegung für den Neubau der Justizvollzugsanstalt Dresden statt. Die Baustelle befindet sich Am Hammerweg in 01127 Dresden.

"Mit dieser Maßnahme werden die baulichen Voraussetzungen geschaffen, die den zeitgemäßen Strafvollzug gewährleisten und positiv beeinflussen sollen", sagte der Sächsische Staatsminister der Finanzen, Professor Dr. Georg Milbradt. Zur Zeit verfüge der Großraum Dresden über keine ausreichend große Haftanstalt. Die jetzige Anstalt an der Schießgasse biete rund 200 Haftplätze und könne wegen ihrer innerstädtischen Lage nicht erweitert werden.

Für den Neubau der Justizvollzugsanstalt sind Gesamtbaukosten von rund 150 Mio. DM veranschlagt. Auf rund 25.000 m² Hauptnutzfläche werden 747 Haftplätze entstehen.

Die Fertigstellung wird im Sommer des Jahres 2000 erfolgen. Dadurch werden die derzeit deutlich überbelegten sächsischen Justizvollzugsanstalten spürbar entlastet.

"Es ist leider notwendig Gefängnisse zu bauen. Wir sollten dies aber mit Augenmaß tun, also zweckmäßige Bauten errichten - ordentliche Unterkünfte, aber keinen Luxus. So wurde in den letzten Jahrzehnten in der Bundesrepublik Deutschland keine vergleichbare Justizvollzugsanstalt auch nur annähernd so kostengünstig errichtet", sagte der Sächsische Staatsminister der Justiz, Steffen Heitmann.

Anfang März diesen Jahres wurde mit den Arbeiten auf dem rund 11 Hektar großen Baugelände begonnen. Das Baugrundstück am Fuße der Hellerberge gehört zum Gesamtareal Albertstadt und wurde bis 1989 fast 120 Jahre als Kasernenanlage genutzt.

Es müssen 14 Altgebäude verschiedenster Art, wie Kasernen, Wohnhäuser und Garagen, abgebrochen werden. Rund drei Hektar alter Verkehrsflächen sind zu entsiegeln, kontaminierte Böden und Baustoffe sind zu beseitigen.

Bereits letztes Jahr entstand die fast 1,3 km lange und 6 m hohe Umfassungsmauer aus Stahlbetonfertigteilen.

Der Neubau wird aus 7 Baukörpern bestehen. Diese gruppieren sich um einen, die Anlage prägenden, multifuntionalen Innenhof, der künftig den Mittelpunkt der Anstalt bilden wird. Die sogenannten "Freistundenhöfe" werden in den Zwischenbereichen der U-förmigen Hafthäuser angeordnet.

Die äußerlich klare Linie setzt sich in den Gebäuden fort. Dadurch wird ein einfaches und gut kontrollierbares Erschließungssystem garantiert. Konstruktion und Technik sind ohne Abstriche bei der Sicherheit einfach und wirtschaftlich. Die Architektur kommt mit sehr wenig Gestaltungselementen aus.

Von den 747 Haftplätzen werden 646 als Einzelhafträumen und 101 als Gemeinschaftszellen errichtet. Acht Plätze werden behindertengerecht ausgebaut.

Das Werkstattgebäude wird neben Küche, Bäckerei und Wäscherei auch Flächen für acht Unternehmerbetriebe und neun Eigenbetriebe der unterschiedlichsten Handwerksberufe bereitstellen.

Weiterhin werden ein Verwaltungsgebäude mit ambulanter und stationärer Gesundheitseinrichtung sowie eine Sporthalle entstehen.

Künftig werden hier insgesamt 360 Justizbedienstete ihren Dienst verrichten.

Auf dem Gelände werden 700 Bäume und 30.000 Sträucher angepflanzt. Es entstehen weiterhin 32.000 m² Rasenflächen.


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Sächsisches Staatsministerium der Finanzen

Ansprechpartner Dirk Reelfs
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