Tanneberger Loch

12.01.1999, 00:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Der wohl unfall- und stauträchtigste Autobahnabschnitt in Sachsen - das Tanneberger Loch - ist Geschichte. Dr. Kajo Schommer, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, und Claus-Dieter Stolle, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, haben heute den acht Kilometer langen Neubauabschnitt der Bundesautobahn A 4 am Triebischtal - die Fahrbahn Dresden-Chemnitz - für den Verkehr freigegeben. Damit sei ein weiterer großer Schritt zur Fertigstellung der wichtigsten Fernstraßenverbindung in Sachsen getan, so Schommer. _Nahezu zwei Drittel der 210 km langen Strecke sind in Betrieb oder stehen kurz vor der Freigabe._

Bis Ende Februar wird der Verkehr aus Richtung Leipzig weiterhin durch das Tanneberger Loch geleitet, um dann ebenfalls auf verengten Fahrbahnen über die neue Trasse geführt zu werden. In einem Jahr, wenn die Fahrbahn Chemnitz-Dresden fertig sein wird, kann der Verkehr dann sechsstreifig fließen.

Die Verlegung der Trasse aus dem Tal in nördliche Hanglage war notwendig, weil die für eine Autobahn extremen Steigungen und Gefällstrecken von bis zu sechs Prozent nicht mehr den heute gültigen Richtlinien entsprechen. Zudem gab es auf diesem Streckenabschnitt, der durchschnittlich pro Tag von rund 66.000 Kraftfahrzeugen, davon 20,5 Prozent Schwerverkehr, befahren wird, weder _Kriechspur_ noch Standspur. 1997 gab es auf dieser Strecke 64 schwere Unfälle mit 57 Verletzten und einem Toten, 1998 waren es 60 Unfälle mit 35 Verletzten und einem Toten.

Die ersten Planungsarbeiten begannen im Dezember 1991. Der Bau der Neubaustrecke begann im Juni 1996 mit Talbrücke über das Triebischseitental. Neben dieser 330 m langen und 43 m hohen Spannbetonkonstruktion mußten zwei weitere Großbrücken über das Tännichtbachtal (190/21 m) und das Triebischtal (425/50 m) gebaut werden. Allein diese drei Ingenieurbauwerke kosten 60 Mio. DM. Insgesamt betragen die Baukosten 131 Mio. DM.

Nach 60 Jahren wird das Tanneberger Loch jetzt der Natur wieder vollständig zurückgegeben. Nach der Renaturierung wird von den Betonpisten in dem Landschaftsschutzgebiet _Triebischtäler_ nichts mehr übrig bleiben.

Das Verkehrsleitsystem, das 1995 zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für insgesamt 5,6 Mio. DM am Tanneberger Loch errrichtet wurde, wird demontiert und auf der A 4 am Brabschützer Berg an der Anschlußstelle Dresden Altstadt und am Dreieck Dresden-Nord wieder aufgebaut.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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