Dreiländereck auf dem Weg vom Schwarzen zum Grünen Dreieck

30.03.2000, 13:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Luftqualität im Dreiländereck zwischen Tschechien, Polen und Sachsen hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Dies sei nur durch die gewaltigen Anstrengungen aller drei Länder möglich gewesen, betonte der Amtschef im Sächsischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium Wolf-Eberhard Kuhl heute (Donnerstag, 30. 3.) auf der in Dresden stattfindenden deutsch-polnisch-tschechischen Regionalkonferenz. Der zweifelhafte Ruhm, eine der am meisten belasteten Regionen Europas zu sein, gehöre nunmehr der Vergangenheit an.

So sind die Emission von Schwefeldioxid im Schwarzen Dreieck von 1990 an bis heute um ca. 85 Prozent auf 343 000 Tonnen pro Jahr zurückgegangen. Die Staubemissionen wurden um ca. 89 Prozent auf 59 000 Tonnen pro Jahr reduziert und der Ausstoss von Stickstoffoxiden ist im gleichen Zeitraum um 51 Prozent auf 198 000 Tonnen pro Jahr gesunken. Den größten Anteil an dieser Entwicklung hat das in Europa beispiellose Sanierungsprogramm der Braunkohlekraftwerke in allen drei Ländern. Allein in Sachsen beliefen sich die Investitionen bei Großfeuerungsanlagen seit 1990 auf ca. 2,5 Milliarden Euro. Kuhl verwies jedoch darauf, dass bei besonderen meteorologischen Bedingungen in Gebirgslagen weiterhin Belastungsspitzen möglich seien. Eine Wiederholung der extremen und folgenschweren Luftbelastung wie im Winter 1995/96 im Erzgebirge sei nach menschlichem Ermessen künftig jedoch ausgeschlossen.

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur Reduzierung der Umweltbelastungen geht zurück auf eine 1991 unterschriebene Erklärung der polnischen, deutschen und tschechischen Umweltminister. Seit 1992 beteiligte sich die EU mit Mitteln aus dem PHARE-Programm. Nachdem insbesondere die Luftsituation verbessert werden konnte, wird die EU das PHARE-Regionalprogramm in diesem Jahr beenden. Die trilaterale Zusammenarbeit wird jedoch fortgeführt. Neue Ziele sind im Zuge der EU-Erweiterung die Angleichung der nationalen Umweltstandards, um die Region zu einem "Grünen Dreieck" zu entwickeln.

Der heute anläßlich der Regionalkonferenz vorgestellte "Bericht zur Luftqualität im Schwarzen Dreieck" enthält eine umfangreiche Datensammlung sowie die Beschreibung und Bewertung der Luftsituation in Sachsen, Niederschlesien und Nordböhmen. Die viersprachige Broschüre zeigt u.a. die Entwicklung der Emissionen seit 1989 sowie die lufthygienischen Daten von 1998. Der Bericht soll mit aktuellen Daten in Zukunft jährlich erscheinen.

Die Broschüre ist kostenfrei zu beziehen über: Lößnitzdruck GmbH, Güterhofstr. 5, 01445 Radebeul, Tel.: 0351/830989-0, Fax: 830989.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Dr. Frank Bauer
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