Schäfer beweisen ihr Können - Landeshüten im Sächsischen

21.09.2000, 00:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sieben Schäfer aus ganz Sachsen stellen am Sonnabend, 23. September, in Unter-reußen (zu Strehla), LKrs. Riesa-Großenhain, ihr Können beim Landeswettstreit im Leistungshüten unter Beweis. Beginn ist 9 Uhr, die Auszeichnung der Preisträger erfolgt 16 Uhr. Im Finale wetteifern der amtierende Bundesmeister aus Riesa-Göhlis, Schäfermei-ster Winfried Weinhold, die Schäfermeister Uwe Wiedmer aus Kaltwasser (Nieder-schlesischer Oberlausitzkreis), Andreas Walther aus Eulitz (LKrs. Meißen), Siegfried Hahn aus Kleinbardau (Muldentalkreis) und Eckhard Hissung aus Dautzschen (Kreis Torgau-Oschatz) sowie die Schäfer Enrico Adler aus Reinsdorf (LKrs. Zwickau) und Andreas Wentzlaff aus Roda (Mul-dentalkreis). Der Sieger erhält einen Ehrenpreis des Landwirtschaftsministeriums und darf sich „Sächsischer Landesmeister“ nennen. Zum Hüten ausgewählt wurde die 300köpfige Schafherde des Schäfermeisters Hubert Bloy aus Canitz, der damit selbst nicht teilnehmen darf. Jeder Schäfer hat für seine Demonstration ca. eine Stunde Zeit.

Den Berufswettbewerb, der in Vorentscheiden 15 Kandidaten einbezog, veranstaltet der Sächsische Schaf- und Ziegenzuchtverband bereits zum 10-ten mal. Hier demonstrie-ren Schä-fer ihre Fähigkeit, mit eigenen Hunden eine fremde Schafherde im Gelände zu füh-ren. Dazu gehören zum Beispiel das Ausstallen, das enge und das weite Gehüt, das Ausweichen vor Verkehrshindernissen oder das Überqueren einer Brücke. Diese Qualitäten gewinnen an Bedeutung, wenn die Dienstleistung "Landschaftspflege" wie-der für den Berufsstand zu einer täglichen Arbeit wird. Das Hüten ist die “Hohe Schule” des Schäferberufes und immer seltener zu sehen, zumal in traditioneller Berufsbeklei-dung, der sogenannten Schäfertracht. Wegen der hohen Arbeitsbelastung beim Hüten werden die Tiere eher in Koppeln gehalten. Auch für den Nichtfachmann ist es ein spannendes Erlebnis, wie der Schäfer mit seinen Hunden, dem Haupt- und Beihund, und der Herde kommuniziert.

In Sachsen hat sich die Schafhaltung etwa auf 138 700 Stück eingepegelt (1989 waren es 486 000 Stück, vorwiegend zur Wollproduktion bestimmt). 65% davon wer-den in 52 Haupterwerbsbetrieben mit mehr als 600 Tieren gehalten. Wichtigster Zweig der Schä-fereien ist die Erzeugung von Lammfleisch. Verstärkt wird die Direktvermarktung ge-nutzt, was den Ansprüchen der Verbraucher nach Qualität und Herkunftssicherheit ent-gegenkommt. Werden Schafe bei der Biotoppflege eingesetzt, kann überaus ressour-censchonend produziert werden. Die Schafhaltung in Sachsen wird gegenwärtig mit mehr als 4,6 Mio. Mark unterstützt, vor allem im Rahmen der Mutterschafprämie.

Hinweis an Redaktionen: Unterreußen liegt nordwestlich von Riesa.
Anfahrt von der B 182 aus: B 182 zwischen Strehla und Riesa in Oppitzsch in Rich-tung Unterreußen fahren, durch Unterreußen der Hauptstraße folgen. Das Hütegelände ist ausgeschildert.
Anfahrt von der B 6 aus: In Lonnewitz in Richtung Strehla fahren, Abzweig nach Ca-nitz, durch Canitz nach Pochra. In Pochra gerade aus. Das Hütegelände ist ab Canitz ausgeschildert.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Dr. Frank Bauer
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: presse@smul.sachsen.de
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