Flath begrüßt "Dresdner Weg" der Abfallbehandlung
15.05.2001, 00:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
In Dresden wird zukünftig kein Abfall mehr unbehandelt abgelagert. Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath begrüßte anläßlich der Einweihung der mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) in Dresden den "Einstieg in den Ausstieg" aus der Rohmüllablagerung. Die Landeshauptstadt sei damit der erste öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger in Sachsen, der die spätestens ab 2005 geltenden gesetzlichen Vorgaben in vollem Umfang erfüllt. Der Weg, den Dresden beschreite, komme einer nachhaltigen Abfallwirtschaft sehr nahe, so Flath, da die Anlage praktisch eine vollständige Verwertung der Abfälle ermögliche. Sie habe damit auch Vorbildfunktion für alle anderen sächsischen Kommunen. Dieser Weg der Abfallentsorgung sei bislang einmalig in den neuen Bundesländern.
In Sachsen werden derzeit noch 1,4 Millionen Tonnen Restabfälle pro Jahr unbehandelt auf Deponien abgelagert. Ein Großteil davon sind Materialien, die noch verwertet werden könnten. In Dresden werden diese Stoffe zukünftig zurückgewonnen. Nicht direkt stofflich verwertbare Stoffe, etwa zwischen 50 und 55 Prozent der Restabfälle, werden zu Pellets aufbereitet und im Sekundärrohstoff-Verwertungszentrum Schwarze Pumpe zur Herstellung von Methanol und Energie genutzt.
Flath bezeichnete den sogenannten "Dresdner Weg" (MBA mit anschließender Verwertung) als modellhaft. Diese Abfallaufbereitung sei eine Möglichkeit, Abfalldeponierung in Zukunft gänzlich zu vermeiden.
Den Auftrag zur Errichtung der Anlage erhielt die Stadtreinignung Dresden im September 1997. Nach der europaweiten Ausschreibung wurde die Fa. Herhof Umwelttechnik GmbH mit dem Bau der 43 Millionen Mark teuren Anlage beauftragt. Jährlich können hier 85 000 Tonnen Dresdner Haushaltabfälle aufbereitet werden.