Eigentümer der Sachsen LB haben Übertragung der Anteile beschlossen
26.08.2007, 20:40 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Der Freistaat Sachsen und die Sachsen-Finanzgruppe (SFG) werden ihre Anteile an der Sachsen LB an die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) übertragen und dafür an der LBBW beteiligt. Dies haben die Eigentümer der Sachsen LB heute in Dresden beschlossen. Die Höhe der Anteile wird mit der abschließenden Bewertung zum 31.12.2007 festgestellt. Damit geht die Sachsen LB in ein Mutter-Tochter-Verhältnis zur LBBW über. Als Sofortmaßnahme bringt die LBBW Eigenkapital in Höhe von 250 Millionen Euro in die Sachsen LB ein. Der Standort Leipzig und der Umfang der Beschäftigung soll erhalten bleiben. Zudem soll die Sachsen LB als Kompetenzcenter für Osteuropa-Geschäfte weiter ausgebaut werden. Darüber hinaus wurde vereinbart, dass die sächsische Seite in den Gremien der LBBW vertreten sein wird.
„Mit der LBBW haben wir künftig die stärkste deutsche Landesbank an unserer Seite. Auf dieses Mutter-Tochter-Modell haben wir uns in fairen Verhandlungen verständigt. Dafür danke ich allen Beteiligten ausdrücklich“, erklärte der Vorsitzende der Anteilseignerversammlung der Sachsen LB, Sachsens Finanzminister Dr. Horst Metz. „Ich freue mich sehr, dass das Geschäftsmodell der Sachsen LB so ausgestaltet wird, dass der Standort Leipzig und der Umfang der Beschäftigung erhalten bleiben. Außerdem bringen wir die Stärken und besonderen Kompetenzen ein und bauen diese aus. Ich nenne hier vor allem das Osteuropa-Geschäft“, so Metz weiter. Er zeigte sich überzeugt, dass die gefundene Lösung die Interessen der sächsischen Sparkassen, ihrer Träger und des Freistaates Sachsen angemessen berücksichtigt.
Die Sachsen LB bleibt erster Partner der sächsischen Sparkassen. Die Zentralbankfunktion wird von Sachsen LB und LBBW gemeinsam wahrgenommen.
Joachim Hoof, Vorstandsvorsitzender der SFG, betonte die Rolle der sächsischen Sparkassen: „Ich bin überzeugt, dass unsere Sparkassen von der Zusammenarbeit mit der LBBW profitieren werden. Die sächsischen Sparkassen und Unternehmen werden durch das Produkt- und Leistungsangebot der LBBW-Gruppe weiter gestärkt. Das wird sich positiv auf die Kundenbeziehungen auswirken.“
Metz und Hoof äußerten zudem: „Die außergewöhnlichen gegenwärtigen Marktverhältnisse haben ein schnelles Handeln erfordert. Wir sind froh, dass wir nach den Verunsicherungen der letzten Tage die SachsenLB nunmehr in einen sicheren Hafen führen konnten.“
Die Grundlagenvereinbarung mit der LBBW beinhaltet im Wesentlichen folgende Punkte:
– Die LBBW übernimmt zunächst treuhänderisch die Führung der Sachsen LB.
– Die Sachsen LB soll in Form einer unselbständigen Anstalt als Tochterunternehmen der LBBW geführt werden. Insofern erhalten die Anteilseigner der Sachsen LB Unternehmensanteile an der LBBW.
– Die Geschäftsfelder werden so gestaltet, dass die Sachsen LB eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklungsmöglichkeit erhält.
– Im Rahmen dieser Geschäftsfelder soll der Umfang der Beschäftigung erhalten bleiben.
– Als Sofortmaßnahme bringt die LBBW 250 Mio. Euro Eigenkapital in die Sachsen LB ein.
– Die abschließende Wertermittlung der Sachsen LB erfolgt zum 31.12.2007 und enthält für die Anteilseigner eine garantierte Untergrenze von 300 Mio. Euro in deren Höhe Anteile an der LBBW erworben werden.