Jurk: Volle Kraft für Südwestsachsen
22.08.2009, 10:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
In seiner Eisenbahnpolitik habe Südwestsachsen klar erste Priorität, bekräftigte Verkehrsminister Thomas Jurk (SPD) heute am Rande der Eröffnungsfeierlichkeiten für das Hartmann-Jahr in Chemnitz. „Bis heute hat die Deutsche Bahn AG die großen Potenziale der bevölkerungsreichen und wirtschaftlich aufstrebenden Region nicht erkannt. Während der Eisenbahnknoten Leipzig nahezu ein Selbstläufer ist und auch an der Landeshauptstadt letzten Endes kein Weg vorbei führt, musste ich für die Interessen des südwestsächsischen Raumes bei Bahn und Bund regelrecht kämpfen.“ Nur dadurch sei es gelungen, die richtigen Weichen für die Wiedereinbindung der Region in das deutsche Fernverkehrsnetz zu stellen.
So konnte die Finanzierung der Elektrifizierung Reichenbach – Hof sicher gestellt werden. Die Aufnahme des elektrischen Betriebs nach Plauen soll bis Ende 2012 und nach Hof bis spätestens Ende 2013 erfolgen. „Nach hartem Widerstand schwärmen mittlerweile auch führende Bahnmanager von den großen Potenzialen einer neuen Nord-Süd-Magistrale von Leipzig / Dresden über Plauen–Hof–Regensburg in Richtung Österreich / Balkan bzw. München / Italien. Ich bin sicher, dass die Elektrifizierungslücke zwischen Bayern und Sachsen schon bald vollständig geschlossen sein wird.“
Durch die Einbindung in ein Bundesprogramm wurde die Finanzierung der Straßenbahn-Eisenbahn-Vernetzung in der Region Chemnitz („Chemnitzer Modell“) auf ein sicheres Fundament gestellt. „Das so genannte Chemnitzer Modell wird auf hervorragende Weise den Stadt-Umland-Beziehungen in der Region gerecht“, so der sächsische Verkehrsminister. „Mit dem Durchstich am Chemnitzer Hauptbahnhof wollen wir noch in diesem Jahr in die wichtigste Phase eintreten. Nach Realisierung aller Baustufen sollen Stollberg, Oelsnitz, Thalheim, Annaberg-Buchholz, Olbernhau, Hainichen, Mittweida, Burgstädt und Limbach-Oberfrohna bis 2019 umsteigefrei mit der Chemnitzer Innenstadt verbunden sein.“ Das Gesamtinvestitionsvolumen von weit über 200 Mio. Euro soll anteilig von Bund, Freistaat und kommunalem Aufgabenträger getragen werden.
Den durchgängig zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke Leipzig-Borna-Geithain-Chemnitz wird der Freistaat mit der Finanzierung der Vorplanung anschieben. „Die drittgrößte Stadt Sachsens muss umsteigefrei an den Internationalen Flughafen Leipzig-Halle angebunden und in das Mitteldeutsche-S-Bahn-Netz eingebunden werden.“ Eine Betriebswissenschaftliche Untersuchung der TU Dresden im Auftrag des Ministeriums hat ergeben, dass die vollständige Wiederherstellung der Zweigleisigkeit sowie eine Elektrifizierung zwingend erforderlich sind.