HTW Dresden mit „verjüngtem“ Gesicht
27.10.2009, 14:58 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die Sanierungs- und Umbauarbeiten an den Bestandsgebäuden der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden am Listplatz sind nach über zehnjähriger Bauzeit abgeschlossen. Dabei wurden vor allem die Fassaden der Gebäude verjüngt und der Charakter des Zentralgebäudes im Inneren modernisiert und verändert.
Durch das im Dezember 2006 fertiggestellte Bibliotheksgebäude sind im Zentralgebäude Flächen frei geworden, so dass im Erdgeschoss Platz für ein neues Foyer, eine Cafeteria sowie einen Hörsaal entstand. Der HTW steht somit ein moderner Begegnungsbereich für Veranstaltungen, Präsentationen und Ausstellungen zur Verfügung. Durch die schlechte Bausubstanz des Zentralgebäudes aus den 1950er Jahren wurde außerdem die Sanierung der Büroräume, der Hörsäle, des Senatssaales sowie aller Treppenhäuser notwendig. Daneben gehörte auch der Austausch des Elektround Datennetzes, der Sonnenschutzanlagen, der Fenster und Türen zur Baumaßnahme. Der Freistaat Sachsen investierte rund 36,0 Millionen Euro in den Umbau. Davon sind im 3. Bauabschnitt für das Zentralgebäude 8,5 Millionen Euro und für die Fassaden- und Dachinstandsetzung am Seminargebäude 5,25 Millionen Euro verausgabt worden. Der Großteil der Leistungen wurde durch sächsische Firmen erbracht. Die Projektleitung oblag dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB).
Bereits in den zurückliegenden Jahren wurde am Standort Friedrich-List-Platz viel für die Hochschule saniert und gebaut. Die Staatshochbauverwaltung hat 2003 einen Erweiterungsbau errichtet und wenige Jahre später einen Neubau für die Bibliothek.
Seit 1991 investierte der Freistaat zusammen mit dem Bund rund 112 Millionen Euro. Weitere Maßnahme sind im Rahmen des Konjunkturpaktes sowie mit Fördermitteln der EU (EFRE) geplant - der Ersatzneubau einer Lager- und Fahrzeughalle sowie der Neubau eines Technikums für Fahrzeugtechnik.
Geschichte
Alle Gebäude um den ehemaligen Bismarckplatz fielen 1945 den Bomben zum Opfer. Nach dem Abbruch der Ruinen begann 1954 der Bau eines neuen Hochschulkomplexes für die aus der Technischen Hochschule ausgegliederte Fachrichtung Verkehrstechnik. Nach Plänen des Architekten Prof. Richard Paulik entstand ein neungeschossiges Gebäude mit einem Seiten- und zwei Querflügeln. Die Sockel sind mit Sandstein verblendet, die Fassade selbst mit Meißner Keramik gestaltet. Die Architektur orientierte sich im Stil der damaligen Zeit an sowjetischen Vorbildern („Zuckerbäckerstil“). Der Architekt Richard Paulick war ein ehemaliger Assistent des Bauhaus-Gründers Walter Gropius. Seine Verbundenheit zur modernen Architektur zeigt sich noch im Haupttreppenhaus. Der Künstler Hermann Naumann hat es – entgegen den Vorstellungen der damaligen SED-Regierung - mit Mosaiken im Bauhausstil gestaltet. Diese wurden im Rahmen der Baumaßnahme saniert.
Daten
Zentralgebäude rund 13.000 qm Hauptnutzfläche
Cafeteria mit 100 Plätzen
neuer Hörsaal mit 117 Sitzplätzen