Vortrag im Landesamt für Denkmalpflege Sachsen: »Prof. Dr. Robert Bruck – ein Leben für die Ordnung der Denkmale«

10.11.2025, 21:55 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Prof. Dr. Robert Bruck (1863–1942) (© Deutsche Fotothek)

Prof. Dr. Robert Bruck (1863–1942) (© Deutsche Fotothek)

Am Mittwoch, dem 12. November 2025, lädt das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (LfD) 16 Uhr zum Vortrag »Prof. Dr. Robert Bruck – ein Leben für die Ordnung der Denkmale« in das Ständehaus in Dresden ein. Dr. Konstantin Hermann, Leiter der Abteilung Wissenschaftliche Fachdienste im Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (LfD), wird in seinem Bildervortrag Einblicke in Leben und Werk des fast vergessenen Hochschulprofessors und Denkmalpflegers Robert Bruck geben.

Robert Bruck (1863–1942) stammte aus einer im hessischen Offenbach am Main ansässigen jüdischen Familie und studierte ab 1897 Kunstgeschichte und Philosophie in Leipzig, Dresden und Heidelberg, wo er 1901 über elsässische Glasmalerei promoviert wurde. 1903 folgte die Habilitation an der Königlich Sächsischen Technischen Hochschule Dresden. Danach arbeitete Bruck als Privatdozent, als Assistent für Geschichte der Künste und außerordentlicher Professor, bevor er 1912 schließlich zum ordentlichen Professor für mittlere und neuere Kunstgeschichte berufen wurde. Gemeinsam mit Cornelius Gurlitt wirkte er zeitig an der Sammlung für Baukunst mit und förderte deren Fruchtbarmachung für die Königlich Sächsische Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmäler. Bruck war nicht nur Kunsthistoriker, sondern leitete unter anderem die Ausgrabungen an der Dresdner Sophienkirche. Bruck war auch am strukturellen Aufbau des Landesamts für Denkmalpflege Sachsen nach 1917 beteiligt. 1927/28 amtierte er als Rektor der Hochschule.

Robert Bruck ist die maßgebliche Anregung zur Errichtung des »Königlich Sächsischen Denkmal-Archivs« zu verdanken, um die im Zusammenhang mit der Inventarisation gesammelten Dokumente, Zeichnungen, Fotografien und Pläne an einem zentralen Ort zusammenzuführen und für alle praktischen Fragen der Denkmalpflege zur Hand zu haben. Bruck war ein hochgebildeter Kunstwissenschaftler und engagierter Archivvorstand mit fundierten Ansichten in allen künstlerischen, historischen oder technischen Fragen. Mit der Gründung des Denkmalarchivs 1908 wurden gleichzeitig Vorlesungen über Denkmalpflege an der Technischen Hochschule Dresden eingeführt. Am 1. Oktober 1931 wurde Bruck emeritiert.

Durch den Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 waren die späteren Lebensjahre Brucks von den stetig zunehmenden Repressalien gegen die jüdische Bevölkerung überschattet. Obwohl evangelisch-lutherisch getauft, fiel Bruck aufgrund seiner Abstammung unter die nationalsozialistischen Rassengesetze von 1935. Seine Pensionszahlung wurde im November 1941 eingestellt. Als Robert Bruck am 29. Januar 1942 vermutlich vor dem Hintergrund drohender Deportation den Freitod wählte, war er 79 Jahre alt.

Der Vortrag ist Teil des Begleitprogramms der Jahresausstellung des LfD »Gebautes Vermächtnis – Bewahrtes Gedächtnis. Das Sächsische Denkmalarchiv«, die bis 27. Februar 2026 im Ständehaus Dresden, Schloßplatz 1, Erdgeschoss besichtigt werden kann.

Mittwoch, 12. November 2025, 16 Uhr, Vortrag im Ständehaus, Schloßplatz 1, 01067 Dresden, 2. OG, Festsaal, freier Eintritt. Bitte beachten Sie die Sicherheitskontrollen im Ständehaus.
Wegen begrenzter Platzkapazitäten bitten wir um verbindliche Anmeldung unter 0351 48430 401 oder presse@lfd.sachsen.de.

Bitte beachten Sie auch das weitere Begleitprogramm

Wegen begrenzter Platzkapazitäten bitten wir bei den Begleitvorträgen und Führungen um verbindliche Anmeldung unter 0351 48430 402 sowie unter presse@lfd.sachsen.de.

Begleitvorträge zur Ausstellung

VORTRÄGE im Festsaal des Ständehauses
nur mit Anmeldung unter +49 351 48430402 oder presse@lfd.sachsen.de

Mittwoch, 14. Januar 2026, 16 Uhr
Denkmal-Visualisierung 3D – Digitale Erstellung verlorener und nicht realisierter Orte und Denkmale
Prof. Dr. Markus Wacker, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Martin Schuster, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

Mittwoch, 4. Februar 2026, 16 Uhr
Was Akten berichten – Schlaglichter und Fundstücke im Sächsischen Denkmalarchiv
Tino Simon, Dipl.-Restaurator, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

Mittwoch, 18. Februar 2026, 16 Uhr
Von der Langen Lene bis Zum treuen Hunde
Denkmalinventarisation heute – erfassen, erforschen, dokumentieren
Franziska Peker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

Öffentliche Führungen durch die Ausstellung

nur mit Anmeldung unter +49 351 48430402 oder presse@lfd.sachsen.de
jeweils mittwochs, 16 Uhr

26. November 2025 | 17. Dezember 2025 | 28. Januar 2026.
Gern vereinbaren wir auf Anfrage für Ihre Gruppe einen individuellen Führungstermin.


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