Mit Fördermittelbescheid über 549.000 Euro: Masterplan Südwestsachsen erreicht wichtigen Meilenstein

29.09.2025, 14:16 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsministerin Regina Kraushaar: »Neue Wachstumskerne für Südwestsachsen erschließen«

Am heutigen Montag (29. September 2025) stand der nächste – und ein besonders wichtiger – Meilenstein zur Erarbeitung des Masterplans Südwestsachsen auf dem Programm: Staatsministerin Regina Kraushaar hat Landrat Carsten Michaelis als Sprecher des Regionalkonvents Chemnitz in Werdau einen Zuwendungsbescheid über 549.000 Euro übergeben. Die Fördermittel des Freistaates Sachsen fließen in die Erarbeitung einer umfassenden Strategie. Die Industrieregion Südwestsachsen muss die Auswirkungen einer tiefgreifenden Veränderung in der Automobil- und Zulieferindustrie bewältigen. Eine ganze Region, in der eine Million Menschen leben, muss in einen Transformationsprozess eintreten.

Staatsministerin Regina Kraushaar: »Südwestsachsen hat eine starke industrielle Basis, hochqualifizierte Fachkräfte und eine gute Hochschul- und Forschungslandschaft. Doch der Strukturwandel trifft die Region mit großer Wucht: Tiefgreifende Veränderungen in der Automobil- und Zulieferindustrie gefährden rund 20.000 Jobs. Wir sind uns einig, dass es gelingen sollte, neue Wachstumskerne für Südwestsachsen zu erschließen: Die regional getragene Zukunftsstrategie ‚Masterplan Südwestsachsen‘ soll vor allem den Fokus auf die Diversifizierung der Wirtschaft, Innovation und den Ausbau der Infrastruktur legen. Die Entwicklung erfolgt ‚von der Region für die Region‘ unter Leitung des Regionalkonvents, der Freistaat begleitet. Für den Prozess wünsche ich allen Beteiligten von Herzen viel Erfolg – es geht um nicht weniger als die Zukunft der Region.«

Carsten Michaelis, Landrat des Landkreises Zwickau und Sprecher des Regionalkonvents: »Südwestsachsen steht geschlossen zusammen. Mit dem Masterplan schaffen wir die Grundlage für neue Wertschöpfung, sichere Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven. Klar ist aber auch: Wir brauchen gezielte Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Innovation – hier appelliere ich an Bund und Land, die angekündigten Infrastruktur-Millionen in unserer Region konsequent umzusetzen. Nur so können wir den Wandel meistern.«

Rico Anton, Landrat des Erzgebirgskreises: »Das Erzgebirge bringt mit seiner Kompetenz im verarbeitenden Gewerbe, insbesondere in der Zulieferindustrie und im Handwerk als auch in der Rohstoffwirtschaft entscheidende Stärken in den Prozess ein. Unser Ziel ist es, diese Potentiale gemeinsam mit den Partnern im Masterplan sichtbar zu machen und zukunftsfest weiterzuentwickeln.«

Thomas Hennig, Landrat des Vogtlandkreises: »Das Vogtland steht nicht nur für Tradition – vom Textil bis zum Instrumentenbau. Es steht auch für Innovation. Mit der Dualen Hochschule in Plauen sind wir im Bereich Künstliche Intelligenz hervorragend aufgestellt. In Reichenbach werden wir das Bundeskompetenzzentrum für Kälte- und Klimatechnik weiter vorantreiben. Und mit den Forschungen zum Thema Geothermie setzen wir auf erneuerbare Energien. Der Masterplan ist unsere Chance, diese Vielfalt und Zukunftstechnologien in eine gemeinsame Strategie einzubinden und unsere Region weiter zu profilieren.«

Sven Krüger, Landrat des Landkreises Mittelsachsen: »Gerade in Mittelsachsen zeigt sich: Strukturwandel braucht regionale Zusammenarbeit. Wir bringen unsere Kompetenz in Kreislaufwirtschaft, Recycling und die Expertise zweier Hochschulen ein – und wollen, dass die Ergebnisse des Masterplans für die gesamte Region wirken.«

Bürgermeister Ralph Burghart, in Vertretung von Chemnitz‘ Oberbürgermeister Sven Schulze: »Chemnitz ist zugleich Innovationscampus und urbanes Zentrum der Region, die schon jetzt aus dem Kulturhauptstadtjahr noch enger verbunden hervorgeht. Der Masterplan Südwestsachsen wird helfen, die Stärken der Stadt mit denen des Umlands weiter zu verknüpfen. So entsteht ein gemeinsamer Entwicklungsraum mit hoher Lebensqualität, von dem alle profitieren – wirtschaftlich, strukturell und vor allem nachhaltig.«

Während der vergangenen Monate stand die Region vor wichtigen Vorarbeiten: Der Regionalkonvent musste sich organisatorisch aufstellen, gemeinsame Arbeits- und Projektstrukturen entwickeln und einen umfangreichen Antrag zur Förderung erarbeiten und abstimmen. Mit dem heute übergebenen Fördermittelbescheid ist dieser Prozess erfolgreich abgeschlossen.

Die nun anstehende Umsetzung erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren: Im Landratsamt Zwickau wird ein Projektmanager angesiedelt. Dieser steuert den gesamten Prozess, begleitet die Abstimmung im Regionalkonvent und ist zentrale Ansprechperson für Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kommunen und Zivilgesellschaft. Darüber hinaus sind Ausschreibungen für externe Fachbüros und Agenturen vorgesehen, die in den einzelnen Leistungspaketen – von der Erarbeitung einer gemeinsamen Vision über die Definition von Handlungsfeldern bis hin zur Entwicklung konkreter Maßnahmen und der Konsolidierung in einem Umsetzungskonzept – unterstützen.

Der Masterplan Südwestsachsen ist kein Investitionsprogramm, sondern ein koordinierter partizipativer »Bottom-up«-Planungsprozess: Workshops, Zukunftswerkstätten und verschiedene Beteiligungsformate in den vier Landkreisen und der Stadt Chemnitz sollen sicherstellen, dass Ideen aus der gesamten Region einfließen. Ziel ist es, die Herausforderungen und Potenziale der Region zu analysieren und umsetzungsreife Maßnahmen zu entwickeln. Der Prozess soll die Grundlage schaffen, um den Wandel aktiv zu gestalten. Bis Ende 2026 wird der Masterplan vorliegen. Begleitend sind umfassende Kommunikations- und Öffentlichkeitsmaßnahmen geplant – mit dem Fokus, Transparenz zu schaffen, breite Mitwirkung zu ermöglichen und die Ergebnisse regional wie überregional sichtbar zu machen.

Begleitet wird dieser Prozess von einer interministeriellen Arbeitsgruppe (IMAG) und einem ressortübergreifenden Lenkungskreis innerhalb der Sächsischen Staatsregierung.

Hintergrund: Der Regionalkonvent Chemnitz ist ein Zusammenschluss der Landräte der Landkreise Zwickau, Mittelsachsen, Erzgebirgskreis, Vogtlandkreis sowie Chemnitz‘ Oberbürgermeister. Das Gremium entwickelt den Masterplan Südwestsachsen gemeinsam mit regionalen Partnern und Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft sowie Zivilgesellschaft.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung

Ansprechpartner Annegret Fischer
Telefon: +49 351 564 50021
E-Mail: medien@smil.sachsen.de
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