Kutschenmuseum Augustusburg feierlich eröffnet – Mobilitätsgeschichte innovativ erleben

26.09.2025, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die deutsche Museumslandschaft hat einen Neuzugang: Nach dreijährigem Komplettumbau wurde die Eröffnung des neu konzipierten Kutschenmuseums auf Schloss Augustusburg gefeiert. Auf 1.100 Quadratmetern machen 25 Kutschen aus drei Jahrhunderten, interaktive Stationen, ein Kutschensimulator und szenische Einbettungen Mobilitätsgeschichte erlebbar. Am darauffolgenden Tag begrüßt das Museum seine ersten Besucherinnen und Besucher mit einem Aktionstag.

Ein neuer Magnet im Erzgebirge

Die deutsche Museumslandschaft hat einen Neuzugang: Nach dreijährigem Komplettumbau wurde die Eröffnung des neu konzipierten Kutschenmuseums auf Schloss Augustusburg gefeiert. Sachsens Finanzminister Christian Piwarz würdigte zur Eröffnung die Neugestaltung als herausragendes Projekt für Kultur und Region. »Mit Investitionen von 9,1 Millionen Euro hat der Freistaat hier ein klares Bekenntnis zu Kultur und Region abgelegt. Das Kutschenmuseum schlägt eine Brücke zwischen Geschichte und Moderne und verbindet historische Exponate mit einem innovativen Museumskonzept. Wir machen Schloss Augustusburg zu einem Magneten für Gäste aus nah und fern und stärken zugleich die Lebensqualität im ländlichen Raum«, so der Finanzminister. Patrizia Meyn, Geschäftsführerin der Augustusburg / Scharfenstein / Lichtenwalde Schlossbetriebe gGmbH, betonte die Bedeutung des Projekts: »Mit dem Kutschenmuseum geht ein langgehegter Wunsch unserer Besucher und von uns in Erfüllung. Architektur und Exponate fügen sich harmonisch in eins.«

Vom Staatswagen bis zum bäuerlichen Pritschenwagen

Auf einer Fläche von 1.100 Quadratmetern werden 25 Kutschen aus mehr als drei Jahrhunderten präsentiert. Die Ausstellungsstücke zeigen in mehrfacher Hinsicht einen Querschnitt der Kulturgeschichte der Mobilität. Dabei werden spannende Kontraste eröffnet: Zu den Exponaten zählen herrschaftliche Staatswagen und Galakutschen vom kurfürstlichen und königlichen Hof in Dresden, Alltags- und Arbeitskutschen von Bürgern und Bauern sowie besondere Stücke wie eine Kinderkutsche und eine Feuerspritze. Das neu konzipierte Kutschenmuseum ist rund zweieinhalbmal größer als sein Vorgänger. Die Anzahl der ausgestellten Kutschen und Schlitten stieg nicht im gleichen Maß – und das mit Absicht: »Wir wollen den Exponaten Raum geben und zeigen, was alles in den Ausstellungsstücken steckt. Dabei machen wir unseren Gästen Angebote, Inhalte nach Interessen zu vertiefen und selbst aktiv zu werden«, erläuterte Patrizia Meyn.

Mit der Eintrittskarte in eine andere Rolle schlüpfen

Zu den Höhepunkten zählen das interaktive Kutschenrennen, das nachgebaute Interieur zum Probesitzen, das Explosionsmodell einer Kutsche und der eigens entwickelte Kutschensimulator. Dabei können die Museumsbesucherinnen und -besucher selbst die Zügel in die Hand nehmen und eine Kutsche durch eine Stadt lenken. Um die Gäste beim Besuch aus ihrem Alltag abzuholen und sie auf das Museum einzustimmen, wird zu Beginn ein kurzer Einführungsfilm gezeigt, der Grundlagen vermittelt und Neugier weckt. Anschließend können die Gäste die sieben Ausstellungsräume auf eigene Faust erkunden. Immer wieder treffen sie dabei auf Stationen, bei der ihre Identifikationsperson von Bedeutung ist: Dabei können die Besucherinnen und Besucher zwischen Hofdame und Kutscher, Kaufmann und Wagner auswählen. Die Exponate sind in Landschafts- und Alltagsszenen eingebettet. Das Leben in der Stadt, Handwerk, Innenausstattung und weitere Themen werden so eindrucksvoll in Szene gesetzt. Dafür bot das historische Stallgebäude mit seiner offenen Holzkonstruktion den idealen Rahmen.

Hochwertiger Bau für die Region

Die aufwendigen Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten wurden unter der Leitung der Niederlassung Chemnitz des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement erfolgreich umgesetzt. Rund sieben Millionen Euro flossen in die bauliche Erweiterung des Kutschenmuseums, die Neugestaltung des Ausstellungskonzepts im gesamten Erdgeschoss des Stallgebäudes sowie in die Einrichtung eines Veranstaltungsraums im Dachgeschoss. 2,1 Millionen Euro kostete die Ausstattung der Museumsräume. Die Maßnahme wurde finanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.

Aktionstag zur Eröffnung

Am Samstag, 27. September, feiert das Kutschenmuseum von 10.00 bis 17.00 Uhr Premiere. Gäste können die Ausstellung bei einem Aktionstag mit Kutschfahrten, Ponyreiten, der Trendsportart Hobby Horsing sowie weiteren Angeboten kennenlernen und sich selbst ein Bild machen. Das Kutschenmuseum ist in der Sommersaison von April bis Oktober zwischen 10.00 und 17.00 Uhr (letzter Einlass) und in der Wintersaison von November bis März von 10.00 bis 16.00 Uhr (letzter Einlass) täglich geöffnet. Weitere Informationen sind online unter http://www.augustusburg-schloss.de zu finden

Schloss Augustusburg

Schloss Augustusburg liegt in der Nähe von Chemnitz, der Kulturhauptstadt Europas 2025, und ist als »Krone des Erzgebirges« bekannt. Das Jagdschloss von Kurfürst August von Sachsen auf dem Schellenberg gilt als eines der schönsten Renaissanceschlösser Europas. Neben dem Charme seiner Architektur ist Schloss Augustusburg für mehrere Kulturschätze bekannt: Altar und Kanzel der Schlosskirche stammen aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Jüngeren, die Renkewitz-Orgel zählt zu den bedeutendsten Werken des deutschen Orgelbaus. Auf dem Schloss ist außerdem der älteste Treibgöpel Sachsens und der mit 130,6 Metern zweittiefste Burgbrunnen des Bundeslandes zu finden.

Ein weiterer überregionaler Anlaufpunkt ist das Motorradmuseum mit mehr als 170 Exponaten aus 150 Jahren Motorradgeschichte.


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