Start der Grippesaison 2025/26: Schützen Sie sich rechtzeitig durch eine Impfung!
28.09.2025, 09:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Gesundheitsministerin Köpping: »Grippe ist keine harmlose Erkältung«
Mit der 40. Kalenderwoche 2025 beginnt am 29. September die neue Influenzasaison und damit auch die diesbezügliche Berichterstattung der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen (LUA). Die Auswertungen der in Sachsen gemeldeten Erkrankungen und Todesfälle nach Altersgruppen sowie Landkreisen und Kreisfreien Städten an Influenza, ergänzt um SARS-CoV-2- und Respiratorische Synzytial (RS)-Viren, werden während der Saison regelhaft am Freitag der Folgewoche veröffentlicht.
Gesundheitsministerin Petra Köpping: »Eine Grippe ist keine harmlose Erkältung. Wir dürfen diese Krankheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Um sich zu schützen, gibt es die Möglichkeit einer wirksamen und gut verträglichen Impfung. Bitte vereinbaren Sie rechtzeitig einen Impftermin bei Ihrer Hausärztin, Ihrem Hausarzt oder lassen Sie sich beraten, wenn Sie sich unsicher sind. Leider sind die Impfquoten für Influenza in Sachsen in den letzten Jahren immer weiter gesunken. Die Influenza-Saison 2024/2025 in Sachsen, in der die bisher meisten Influenza-Todesfälle in einer Saison überhaupt verzeichnet wurden, zeigte erneut, dass die Influenza keine harmlose Erkrankung ist und man sich unbedingt durch eine Impfung schützen sollte.«
In der Vorsaison 2024/2025 kamen in Sachsen über 44.000 Influenza-Erkrankungen zur Meldung, was der zweithöchsten Fallzahl seit Einführung der elektronischen Meldung gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) im Jahr 2001 entsprach. Einen neuen Höchstwert erreichte in der vergangenen Saison die übermittelte Anzahl an Verstorbenen in Sachsen mit insgesamt 202 Influenza-Todesfällen.
Die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) zeigt gegenwärtig in ganz Deutschland einen für diese Jahreszeit typischen steigenden Trend. Aktuell sind in Sachsen die Meldezahlen für Influenza- sowie RS-Viren seit der 35. Kalenderwoche (Ende August) leicht angestiegen, befinden sich aber noch auf niedrigem Niveau. Ende August verstarb ein 67-Jähriger mit Vorerkrankungen an einer Influenza-Erkrankung. Gegenwärtig wird das ARE-Geschehen hauptsächlich durch Erkrankungen an COVID-19 getragen (siehe Tabelle 1 in der Anlage zu dieser Medieninformation).
In der Saison 2024/2025 setzte sich der stetige Abfall der Influenza-Impfquote weiter fort. Der Ziel-Durchimpfungsgrad der Europäischen Union von 75 Prozent für Seniorinnen und Senioren wird weiterhin weit verfehlt (siehe Tabelle 2 in der Anlage zu dieser Medieninformation).
Eine höhere Inanspruchnahme der Influenza-Impfung wäre jedoch gerade in dieser Altersgruppe sowie auch bei den betreuenden Angehörigen und Pflegekräften wünschenswert, da mit zunehmendem Alter die Inzidenz Influenza-assoziierter Krankenhauseinweisungen und Influenza-bedingter Todesfälle ansteigt. In der vergangenen Saison entfielen 81 Prozent der Todesfälle auf die Altersgruppe der über 70-Jährigen. Deshalb gilt auch in der diesjährigen Grippe-Saison wieder: Schützen Sie sich und damit auch Personen mit erhöhtem Risiko durch eine Influenza-Schutzimpfung! Eine Erkrankung an Influenza ist nicht ungefährlich und es gibt eine sichere und sehr gut verträgliche Impfung. Als mögliche Nebenwirkungen können, wie bei anderen Impfungen auch, Lokalreaktionen an der Impfstelle, leichtes Fieber oder Unwohlsein auftreten. Die Auslösung der Virusgrippe durch die Impfung ist dagegen nicht möglich. Bei Fragen und Unsicherheiten bezüglich der Impfung finden Sie viele Beratungsmöglichkeiten, die Sie jederzeit nutzen können.
Aufgrund der sich ständig wandelnden Virusstämme ist es erforderlich, dass die Komponenten des Impfstoffes den mutmaßlich zirkulierenden Virusvarianten angepasst werden und eine jährliche Impfung durchgeführt wird, zumal die Schutzwirkung der Impfung (individuell unterschiedlich) meist auch nur einige Monate anhält. In Sachsen ist die Influenza-Schutzimpfung grundsätzlich für alle Kinder (ab vollendetem 6. Lebensmonat), Jugendliche und Erwachsene empfohlen. Eine besondere Indikation besteht für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit gesundheitlicher Gefährdung infolge eines chronischen Grundleidens, für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen, Schwangere zum eigenen Schutz und zum Schutz des Neugeborenen, medizinisches Personal und Pflegepersonal, Familienangehörige sowie andere Personen mit direktem Kontakt zu Risikopatienten, Personen mit besonderer Infektionsgefährdung (z.B. mit umfangreichem Publikumsverkehr) sowie Personen mit häufigem, regelmäßigem und direktem Kontakt zu z.B. Schweinen, Geflügel, Wildvögeln und Robben. Für jede Zielgruppe sollte der am besten geeignete Impfstoff ausgewählt werden. Welcher dies ist, entscheidet der impfende Arzt.
Als günstiger Termin für die Impfung gilt die Zeitspanne zwischen Anfang November und Mitte Dezember, also vor Beginn der neuen Grippesaison, weil sich eine Grippewelle meist Anfang des Jahres aufbaut. Eine gleichzeitige Impfung gegen das Coronavirus ist möglich. Zur Abgrenzung möglicher Nebenwirkungen, die vor allem bei Verwendung des Hochdosisimpfstoffes, der den über 60-Jährigen empfohlen wird und nach dessen Anwendung erfahrungsgemäß etwas stärkere, lokale Nebenwirkungen an der Injektionsstelle auftreten, kann ein Abstand von zwei Wochen eingehalten werden.
Neben der Impfung hilft auch die Einhaltung weiterer Hygieneregeln, wozu vor allem eine gute Händehygiene und die Einhaltung der Nies- und Hustenetikette zählen, die Übertragung der Influenza und anderer Infektionserreger zu verhindern. Unabhängig vom zu Grunde liegenden Erreger wird bei Auftreten von Symptomen einer Atemwegsinfektion wie z. B. Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten empfohlen, für 3 bis 5 Tage und bis zu einer deutlichen Besserung der Symptomatik zu Hause zu bleiben und Kontakte zu vermeiden. Insbesondere der Kontakt zu älteren Personen und Personen mit Vorerkrankungen, die bei Atemwegserkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen, sollte unterlassen werden.
Weitere Informationen
Der erste Bericht für die 40. Meldewoche wird im Laufe des 10. Oktober 2025 unter den folgenden Links eingestellt werden:
https://www.lua.sachsen.de/influenza-sentinel-4321.html
https://www.gesunde.sachsen.de/influenza-4055.html