Großhartmannsdorf: Mittlerer Großhartmannsdorfer Teich wird abgestaut - Absperrungen unbedingt beachten
08.09.2025, 11:41 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen entleert den Mittleren Großhartmannsdorfer Teich im Landkreis Mittelsachsen. Weil der Abstau circa sechs Wochen dauert und die erforderlichen Maßnahmen nicht im Winter durchgeführt werden können, muss die Entleerung sofort nach dem Ende der Badesaison am 16.09.2025 beginnen. Anlass für die Entleerung sind notwendige Bauwerkskontrollen und kleinere Reparatur- und Unterhaltungsmaßnahmen am Dammbauwerk, sowie das planmäßig alle zwei Jahre durchgeführte Abfischen durch den Fischereipächter. Die Kontrollen und Ausbesserungsarbeiten an der Teichmauer (Tarrasmauer), der Hochwasserentlastung und am Entwässerungssystem der historischen Stauanlage müssen bei möglichst frostfreier Witterung durchgeführt werden. Dies ist nur möglich, wenn der Stauraum komplett leer ist, weil diese Anlagenteile sonst nicht zugänglich sind.
Aus Sicherheitsgründen bleibt die Dammkrone bis zum Wiedererreichen des Stauzieles gesperrt. Auch das Betreten des Stauraumes ist verboten!
Die Landestalsperrenverwaltung weist darauf hin, dass Absperrungen unbedingt zu beachten sind. Es besteht Absturzgefahr an der freiliegenden, wasserseitigen Dammböschung. Außerdem haben sich in der Anlage feine Sedimente abgelagert, in denen man leicht ausrutschen oder auch stecken bleiben und sich verletzen kann. Schlamm und Sedimente können zudem eventuelle Untiefen und angeschwemmte Gegenstände verdecken, die weitere Gefahren bergen.
Die Arbeiten am Mittleren Großhartmannsdorfer Teich sind bis Ende November geplant und kosten rund 30.000 Euro, finanziert durch den Freistaat Sachsen.
Aus baulichen Gründen darf die Absenkgeschwindigkeit max. 25 Zentimeter pro Tag betragen. Das in der Talsperre gespeicherte Wasser wird in den Unteren Großhartmannsdorfer Teich abgegeben und zur Brauchwasserbereitstellung für Freiberg und Umgebung weiter genutzt.
Der Wiedereinstau erfolgt über den natürlichen Zufluss je nach Witterungsverhältnissen voraussichtlich ab Ende November 2025.
Die Entleerung des Mittleren Großhartmannsdorfer Teiches wurde im Vorfeld mit dem Fischereipächter und der Gemeindeverwaltung Großhartmannsdorf abgestimmt und bei den zuständigen wasserwirtschaftlichen Behörden angezeigt.
Hintergrundinformation
Der Mittlere Großhartmannsdorfer Teich ist Teil der Revierwasserlaufanstalt Freiberg (RWA) und gehört seit Sommer 2019 zum UNESCO-Welterbe »Montanregion Erzgebirge/ Krušnohoří«. Der Mittlere Großhartmannsdorfer Teich liegt direkt an der B101 in Großhartmannsdorf und wurde zwischen 1726 und 1732 auf Befehl August des Starken durch die Kurfürstliche Stolln- und Röschenadministration angelegt. Diese war nach dem Dreißigjährigen Krieg im Jahr 1684 gegründet worden, um den wieder auf Hochtouren laufenden Silberbergbau bei Freiberg mit Aufschlagwasser für die Wasserkraftmaschinen zu versorgen. Der Mittlere Großhartmannsdorfer Teich verbindet die Obere RWA mit der Unteren RWA. Er erfüllt heute eine wichtige Funktion als Brauchwasserspeicher für die Industrie, als Fischereigewässer und als naturnahes Badegewässer. Rund 50.000 Badegäste suchen den Teich zum Schwimmen oder Sonnenbaden jährlich auf.