Umwelt- und Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch: »Unsere Priorität muss lauten: Wasser – sicher, für alle, zu jeder Zeit«

01.08.2025, 10:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sachsens Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch hat sich am Freitag (01.08.) über Maßnahmen der Landestalsperrenverwaltung Sachsen (LTV) sowie regionaler Wasserversorger im Umgang mit Trockenheit und Niedrigwasser informiert.

Dazu traf sich der Minister an der Talsperre Gottleuba mit dem Geschäftsführer der LTV, Eckehard Bielitz, sowie dem Verbandsvorsitzenden des Zweckverbandes Wasserversorgung Pirna/Sebnitz, Dr. Ralf Müller. Mit zugegen war auch Mathias Leutert, der als Geschäftsführer des Zweckverbandes Wasserversorgung Pirna/Sebnitz die Geschicke der Wasserversorgung in der Region leitet. Im gemeinsamen Austausch wurden die Herausforderungen in der Versorgung mit Wasser angesichts von Trockenheit und Niedrigwasser von der Entstehung bis zum Endverbraucher besprochen.

Staatsminister von Breitenbuch unterstrich die Bedeutung von sauberem Trinkwasser für Sachsen und leitete zudem mit den Worten ein: »Beinahe jeder zweite Sachse bezieht sein Wasser aus einer unserer 25 Trinkwassertalsperren. Das unterstreicht den Stellenwert der Talsperren im System unserer Trinkwasserversorgung. Diese Infrastruktur müssen wir erhalten und ausbauen. Nur wenn wir in der Lage sind flexibel zu agieren, wird bei knapper werdendem Wasser das kühle Nass auch in Zukunft genau dort sein, wo wir es brauchen.«

Dazu ergänzt LTV-Geschäftsführer Eckehard Bielitz: »Trinkwassertalsperren sind das Rückgrat der sächsischen Wasserversorgung – und somit Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Damit auch in Zukunft die Bereitstellung von Rohwasser in ausreichender Menge und Beschaffenheit gesichert werden kann, sind in den nächsten Jahren zielgerichtete Maßnahmen zur Anpassung unserer Anlagen an den Klimawandel erforderlich. Dies betrifft sowohl den operativen Betrieb der Talsperren als auch die technischen und baulichen Maßnahmen. Daran arbeiten wir bereits.«

Nach Abschluss des Besuchs resümiert Umwelt- und Landwirtschaftsminister von Breitenbuch: »Natürlich ist die Frage der Mittelverteilung häufig strittig. Aber ich frage: Was könnte wichtiger sein als der sichere Zugang zu qualitativ hochwertigem Wasser? Wasser ist das verbindende Element von der Natur über den Menschen bis hin zur Wirtschaft. Es muss daher in unser aller Sinne sein, auf die drängenden Fragen einer resilienten Wasserversorgung die richtigen Antworten bei der Verteilung der Ressourcen zu geben. Und dieses Anliegen werde ich adressieren.«

Hintergrund:

Das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft erarbeitet aktuell ein Konzept zum Management von Niedrigwasser und setzt sich damit unter breiter Beteiligung der Fachöffentlichkeit mit entstehenden Nutzungskonflikten aufgrund eines prognostiziert abnehmenden Wasserdargebotes auseinander. Auch fördert der Freistaat im Doppelhaushalt 2025/2026 nach Entfristung der Richtlinie Siedlungswasserwirtschaft die Öffentliche Trinkwasserversorgung mit rund 27 Millionen Euro. Mit diesen Mitteln können sich Wasserversorger konzeptionell und technisch auf eine etwaige Wasserknappheit einstellen, um die Trinkwasserversorgung dauerhaft zu sichern.

Die Maßnahmen werden zur Vorsorge gegenüber längeren und intensiveren Dürrephasen ergriffen. Nach dem aktuellen hydrologischen Wochenbericht zeigt sich selbst unter Beachtung jüngster Niederschläge eine Trockenperiode gegenüber dem Vorjahr. So liegen gegenüber der zweiten Julihälfte des vergangenen Jahres an wesentlich mehr Pegeln die Durchflüsse oberirdischer Gewässer im Niedrigwasserbereich. Auch im Grundwasser spiegelt sich die Trockenheit, insbesondere des Frühjahrs, wider. Am 21.07.2025 unterschritten ca. 82 % der ausgewerteten 351 Messstellen den monatstypischen Grundwasserstand um durchschnittlich 42 cm (Medianwert). Im Juli des Vorjahres betrug die durchschnittliche Unterschreitung 24 cm an ca. 66 % der ausgewerteten Messstellen. Die Bodenfeuchte, sprich der Wassergehalt des Bodens, ist auch in tieferen Erdschichten abnehmend. Das lässt darauf schließen, dass der Boden gegenwärtig nicht genügend Wasser speichern konnte, um längerfristig den Wasserbedarf von Pflanzen zu decken.

Die Trockenheit der letzten Wochen und Monate zeigt sich auch in den Zuflüssen zu den sächsischen Trinkwassertalsperren. Diese liegen aktuell bei rund 44 Prozent des langjährigen Mittels für den Monat Juli. Durch eine zum Teil optimierte Bewirtschaftung der Stauanlagen liegen die Füllstände dennoch bei durchschnittlich 87,8 Prozent (Stand 28.07.2025). Damit ist die Versorgungssicherheit für Bevölkerung und Industrie trotz der sehr trockenen hydrologischen Lage auch in diesem Jahr gegeben. Trockenperioden, wie in der ersten Jahreshälfte, zeigen die bestehende Notwendigkeit das vorhandene Wasser zwischen Talsperren flexibler aufteilen zu können, Dargebote zu erweitern und dafür nötige technische Lösungen zu etablieren. Das ist der richtige Weg, um auch in Dürrezeiten eine zuverlässige Trinkwasserversorgung gewährleisten zu können.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Dr. Frank Bauer
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: presse@smul.sachsen.de

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