Sanierung des Hanggrabens an der Talsperre Cranzahl - Freistaat investiert 13 Millionen Euro in die Versorgungssicherheit

31.07.2025, 12:13 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

/
Fertigteile für Hanggraben der Talsperre Cranzahl (© Landestalsperrenverwaltung Sachsen)

Fertigteile für Hanggraben der Talsperre Cranzahl

Fertigteile für Hanggraben der Talsperre Cranzahl (© Landestalsperrenverwaltung Sachsen)

Fertigteile für Hanggraben der Talsperre Cranzahl

Fertigteile für Hanggraben der Talsperre Cranzahl
/
Baustelleneinrichtung am Hanggraben der Talsperre Cranzahl (© Landestalsperrenverwaltung Sachsen)

Baustelleneinrichtung am Hanggraben der Talsperre Cranzahl

Baustelleneinrichtung am Hanggraben der Talsperre Cranzahl (© Landestalsperrenverwaltung Sachsen)

Baustelleneinrichtung am Hanggraben der Talsperre Cranzahl

Baustelleneinrichtung am Hanggraben der Talsperre Cranzahl

An der Trinkwassertalsperre Cranzahl (Erzgebirgskreis) haben im Juli 2025 weitere Arbeiten zur Sanierung des Hanggrabens begonnen. Der Hanggraben wurde zur Vergrößerung des Einzugsgebietes zwischen 1976 und 1983 angelegt und bringt Wasser vom Nordhang des Fichtelberges nach Cranzahl. In den letzten Jahren erfolgten bereits Instandsetzungsarbeiten. Nun werden die restlichen Abschnitte des Grabens saniert, die altersbedingt in einem schlechten Zustand sind. Damit – und mit dem bereits begonnenen Austausch der Rohwasserleitungen zwischen der Talsperre und dem Wasserwerk – werden die Rohwasserversorgung aus der Talsperre und die Versorgungssicherheit für die Region langfristig abgesichert. Insgesamt investiert der Freistaat Sachsen dafür rund 13 Millionen Euro.

Der Hanggraben zur Talsperre Cranzahl ist zum großen Teil mit glasfaserverstärkten Kunststoffprofilen (GFK) ausgelegt. Diese sind aufgrund der teilweise instabilen Böschungen stark deformiert und haben sich aus den Verankerungen gelöst. Die Profile des 7,4 Kilometer langen Hanggrabens werden partiell ersetzt. Um künftig eine ganzjährige Nutzung auch bei Frost zu ermöglichen, ist zudem eine Abdeckung vorgesehen. Die Trasse bleibt dabei unverändert.

Die Sanierungsarbeiten am Hanggraben können aufgrund der Geländecharakteristik und der Lage im Naturpark Erzgebirge nicht mit großer Technik und nur abschnittsweise durchgeführt werden. Die Umsetzung ist daher in Teilabschnitten bis Herbst 2028 geplant. Die Zuführung des Wassers im Hanggraben zur Talsperre wird während der gesamten Bauzeit uneingeschränkt sichergestellt.

Eine weitere Baumaßnahme ist die Erneuerung der beiden Rohwasserleitungen. Diese beginnen im Entnahmeturm der Talsperre, führen durch den Grundablassstollen auf die Luftseite des Staudammes und dann unterirdisch bis zum Wasserwerk. Mit dem Austausch der Leitungen begann die Landestalsperrenverwaltung bereits im März 2025. Die Fertigstellung ist bis Ende 2026 vorgesehen. Eine der beiden neuen Leitungen erhält eine Abgabemöglichkeit in den Lampertsbach und kann somit als zweiter Grundablass genutzt werden. Dafür müssen die Rohrleitungen und Armaturen im Entnahmeturm teilweise umverlegt und instandgesetzt bzw. erneuert werden.

Insbesondere aufgrund der Bauarbeiten am Hanggraben sind partielle Nutzungseinschränkungen des Wanderwegenetzes möglich. Zudem muss die Stroneman-Miriquidi-Mountainbike-Strecke teilweise umgeleitet werden. Wir bitten um Verständnis!

Hintergrundinformation
Die Talsperre Cranzahl staut die Zuflüsse aus den Einzugsgebieten des Moritzbaches und des Lampertsbaches. Sie ist für die Wasserversorgung im Raum Annaberg-Buchholz ein wesentliches Standbein. Zur Vergrößerung des relativ kleinen natürlichen Einzugsgebietes wurde zwischen 1976 und 1983 ein künstliches Gewässer geschaffen – der sogenannte Hanggraben. Dieser Hanggraben hat seinen Ursprung im Einzugsgebiet der Sehma am Nordhang des Fichtelberges, einer normalerweise sehr schnee- und wasserreichen Region. Im Winter ist der Graben meist zugefroren. Vor allem das Schmelzwasser im Frühling wird dazu genutzt, um die Talsperre zu füllen.

Viele der sächsischen Trinkwassertalsperren sind in Verbundsystemen miteinander verbunden. So kann das Wasser dorthin geleitet werden, wo es gerade gebraucht wird. Die Talsperre Cranzahl ist eine der wenigen Einzeltalsperren in Sachsen, die mit keiner anderen Talsperre verbunden ist. Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit sind daher hier von besonders großer Dringlichkeit.

Die Talsperre Cranzahl war vom niederschlagsarmen Winter 2019/2020 besonders betroffen. Deshalb wurden im Jahr 2020 provisorische Überleitungen aus dem Tagebau Hammerunterwiesenthal und dem stillgelegten Schacht 111 in Niederschlag errichtet. Diese Provisorien sind mittlerweile wieder zurückgebaut.

Im Jahr 2021 wurde dann eine vier Kilometer lange Wasserüberleitung mit Pumpwerk aus dem Einzugsgebiet der Zschopau gebaut. Das Wasser wird oberhalb von Crottendorf aus der Zschopau entnommen und in den Hanggraben der Talsperre eingeleitet. Seit 2023 kann zudem Wasser aus der Weißen Sehma übergeleitet werden. Dafür wurden eine 600 Meter lange Druckrohrleitung sowie ein Pumpenschacht mit Steuerungsraum errichtet.

Hinweis an die Redaktionen
Der Pressemitteilung sind zwei Fotos angefügt. Diese dürfen mit folgender Quellenangabe veröffentlicht werden: © Landestalsperrenverwaltung Sachsen


zurück zum Seitenanfang