Lößnitzbach erwacht – Fördermittel für Renaturierung und Hochwasserschutz bewilligt

22.07.2025, 14:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Landesdirektion Sachsen (LDS) hat der Stadt Radebeul Fördermittel in Höhe von rund 8,7 Millionen Euro für die naturnahe Umgestaltung des Lößnitzbachs bewilligt. Die geplante Maßnahme umfasst einen rund 1,6 Kilometer langen Abschnitt im Ortsteil Serkowitz. Sie verfolgt das Ziel, das stark verbaute Gewässer ökologisch aufzuwerten sowie den Hochwasserschutz im betroffenen Bereich nachhaltig zu verbessern.

Im Rahmen eines Vor-Ort-Termins übergab Béla Bélafi, Präsident der Landesdirektion Sachsen, den Fördermittelbescheid persönlich an Radebeuls Oberbürgermeister Bert Wendsche.

»Mit dem Projekt wird ein klares Zeichen gesetzt: Hochwasser- und Umweltschutz gehen Hand in Hand – zum Nutzen von Mensch und Natur. Die Anwohner werden besser vor Hochwasser geschützt. Pflanzen und Tiere erhalten im neuen Bachlauf mehr Raum.« erklärt LDS-Präsident Béla Bélafi die Bedeutung des Vorhabens.

Der Lößnitzbach ist ein etwa 11 Kilometer langes, rechtselbisches Gewässer. Er ist über weite Strecken naturfern ausgebaut oder verrohrt. Insbesondere zwischen der Bahntrasse und der Mündung kommt es bereits bei kleineren Hochwasserereignissen immer wieder zu Überflutungen und Schäden an Grundstücken. Zudem nimmt der Lößnitzbach derzeit die Mischwasserentlastung aus dem Kanalnetz der Stadt Radebeul auf, was den ökologischen Zustand weiterhin verschlechtert.

Mit den nun bewilligten Mitteln wird der Lößnitzbach auf einer Länge von rund 1,6 Kilometern umverlegt und naturnah gestaltet. Der neue Bachlauf wird aus dem dicht bebauten Ortsteil Serkowitz heraus an dessen Westrand verlegt. Im weiteren Verlauf folgt er einem ehemaligen Elbarm, bevor er in Höhe Panzerweg in die Elbe mündet.

Es erfolgt eine Trennung vom städtischen Mischwassersystem, sodass das natürliche Gewässer wieder eigenständig fließen kann. Die Uferbereiche werden mit natürlicher Vegetation wie Schilf, Stauden und Bäumen bepflanzt, um den Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu verbessern und die ökologische Vernetzung zu fördern.

Durch die Maßnahmen soll der natürliche Wasserhaushalt verbessert und die Hochwassersicherheit in den bebauten Bereichen deutlich erhöht werden. Durch eine entsprechende Dimensionierung des Gewässergerinnes wird in den siedlungsnahen Abschnitten des Lößnitzbachs ein Hochwasser, wie es statistisch alle 50 Jahre vorkommt (HQ50), zukünftig schadlos abgeführt werden können.

Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf rund 11,5 Millionen Euro. Davon werden etwa 8,7 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen über die Förderrichtlinie Gewässer/Hochwasserschutz (FRL GH/2024) bereitgestellt, die eine Bezuschussung von bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben ermöglicht. Weitere 1,9 Millionen Euro stammen aus der Richtlinie zur Hochwasserschadensbeseitigung 2013. Die Stadt Radebeul bringt etwa eine Million Euro aus eigenen Haushaltsmitteln ein.

Die Baumaßnahmen sollen 2025 beginnen und bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Der Planfeststellungsbeschluss wurde im März 2025 bereits durch die LDS erteilt und bildet die rechtliche Grundlage für die Umsetzung.


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