TETIS-Studie abgeschlossen: Sachsen liefert – jetzt ist die Bahnindustrie am Zug

13.06.2025, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wirtschaftsminister Dirk Panter: »Lausitz ist idealer Standort für ein Testzentrum«

Mit dem erfolgreichen Abschluss der Studie zur Standortprüfung für ein Testzentrum für Eisenbahntechnik hat der Freistaat Sachsen den Grundstein für ein europaweit einzigartiges Infrastrukturprojekt gelegt. Ziel ist der Aufbau eines hochmodernen Eisenbahntestzentrums in der Lausitz – als Zukunftsort für die Entwicklung klimafreundlicher Mobilität und als Innovationsmotor für die europäische Bahnindustrie.

»Die Staatsregierung hat geliefert: Wir haben den Raum identifiziert, analysiert und alle Grundlagen geschaffen. Jetzt liegt es an der Industrie, diese historische Chance zu nutzen. Wenn die europäische Bahnindustrie künftig weltweit wettbewerbsfähig bleiben möchte, findet sie in der Lausitz den idealen Standort für ein Testzentrum«, so Dirk Panter, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz.

Extrem detaillierte Untersuchung – 53 Varianten geprüft

Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 53 Trassierungsvarianten geprüft und auf technische, ökologische und raumplanerische Machbarkeit untersucht. Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren wurden drei Potenzialräume detailliert analysiert. Zwei davon wurden schließlich zu einem sogenannten »TETIS-Variantenraum« zusammengeführt, in dem ein Testzentrum grundsätzlich realisierbar ist.

Dieser Variantenraum liegt im östlichen Teil des Freistaates Sachsen – konkret zwischen der Staatsgrenze zu Polen, der Staatsstraße 115 (S115), der Bundesautobahn A4 sowie dem Truppenübungsplatz Oberlausitz. Die sorgfältige Prüfung berücksichtigte neben der Umsetzbarkeit technischer Parameter auch eine Vielzahl an Umweltbelangen, etwa nationale und europäische Schutzgebiete (z. B. Natura 2000), den Erhalt geschützter Biotope und Waldflächen, den Trinkwasser- und Hochwasserschutz sowie den Schutz von Brutgebieten und seltenen Böden.

Im TETIS-Variantenraum wurden exemplarisch 36 Trassierungsoptionen untersucht. Diese decken unterschiedlichste Anforderungen ab – etwa hinsichtlich Geschwindigkeit bis zu 300 km/h.

Lage und Layout hängen vom Investor ab

Die Studie belegt: Im TETIS-Variantenraum ist der Bau eines Testzentrums für Eisenbahntechnik grundsätzlich realisierbar – doch ob und wie genau die Projektidee tatsächlich zur Umsetzung gelangt, hängt maßgeblich von den Anforderungen eines Investors ab. Die befragten Stakeholder – darunter Fahrzeughersteller, Betreiber und Prüfdienstleister – äußerten sehr unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich Streckendesign, Geschwindigkeit und gewünschter Prüfszenarien. Diese Vielfalt macht deutlich: Nur ein konkreter Investor mit klaren Vorstellungen kann ein Layout im Variantenraum festlegen.

Mit der TETIS-Studie hat der Freistaat Sachsen einen entscheidenden Beitrag zur Strukturentwicklung in der Lausitz geleistet. Das geplante Testzentrum würde nicht nur hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen, sondern auch Sachsen und die gesamte Region als Hightech-Standort im europäischen Bahnsystem etablieren.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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