Wirtschaftsminister Panter trifft sich in Zwickau mit rund 100 Vertretern der sächsischen Automobilindustrie
08.05.2025, 08:35 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Automobildialog in der Hochschule | Dirk Panter: »Die Situation in Zwickau ist von Beginn an ein zentrales Thema meiner Arbeit.«
Nach dem Treffen mit Automobilzulieferern vor rund zwei Monaten in Reinsdorf (Landkreis Zwickau) veranstaltet der sächsische Wirtschaftsminister Dirk Panter heute gemeinsam mit der »Initiative Transformation der Automobilregion Südwestsachsen« (ITAS) einen weiteren Austausch zur Lage der Branche. Neben der Privatwirtschaft sind auch alle betroffenen Akteure wie Verbände, Landtagsabgeordnete, Landräte und andere regionale Vertreter eingeladen. Der »Automobildialog« findet am Donnerstagnachmittag in der Westsächsischen Hochschule Zwickau statt.
Ziel der rund 100 Teilnehmer ist ein gemeinsamer Austausch zum Umgang mit den aktuellen Entwicklungen in der Automobilindustrie. Diese stellen den Freistaat Sachsen vor große Herausforderungen, da zusätzlich zur Transformation und zum Wettbewerbsdruck aus Asien eine anhaltende Nachfrageflaute die bisher hohen Werksauslastungen gefährdet. Aus weitreichenden strategischen Entscheidungen seitens der Automobilhersteller ergibt sich insbesondere für die Automobilregion Südwestsachsen eine starke Betroffenheit.
Staatsminister Dirk Panter betont: »Obwohl die sächsische Automobilindustrie bereits viele Herausforderungen der vergangenen Jahre meistern konnte – Chipmangel, Produktion unter Pandemiebedingungen, Probleme bei den Lieferketten – müssen wir nun einige Themen nochmal komplett von vorn durchdenken. Es schmerzt besonders, dass ausgerechnet unser vorbildlich auf E-Mobilität transformierter Automobilstandort von VW in Zwickau unter dem absehbaren Rückgang der Verbrenner-Produktion an den Traditionsstandorten leiden muss. Die Situation in Zwickau ist von Tag eins meiner Amtszeit an ein zentrales Thema meiner Arbeit. Gern komme ich heute erneut in die Region, um ganz nah am Geschehen zu sein. Erst vor einer Woche sprach ich direkt mit dem VW-Vorstand in Wolfsburg, um mich für den Automobilstandort Zwickau, aber auch für die anderen VW-Standorte und damit für ganz Sachsen einzusetzen.«
Dirk Panter wird heute u.a. von seinem Treffen mit Automobilzulieferern am 13. März in Reinsdorf und den laufenden, hochrangigen Gesprächen mit Volkswagen berichten: »Wir haben Perspektiven erarbeitet, die es nun zu nutzen gilt. Brüssel möchte den Transformationsdruck für die Branche etwas verringern, die neue Bundesregierung hat verschiedene Konjunkturmaßnahmen angekündigt, und Volkswagen hat wichtige Zusagen getätigt. Selbstverständlich sind auch wir als Freistaat aktiv und möchten der Branche ermöglichen, sich breiter und resilienter aufzustellen. Oberstes Ziel ist, langfristig industrielle Wertschöpfung im Freistaat Sachsen zu sichern.«
Neben Impulsvorträgen aus den Transformationsnetzwerken und einem interaktiven Workshop für alle Teilnehmer ist auch der Vortrag eines erfahrenen China-Experten geplant, der über künftige Auswirkungen auf die sächsische Automobilindustrie informiert.
Hintergrund: Automobilindustrie in Sachsen
Das »Autoland Sachsen« gehört mit sechs Fahrzeug-, Motoren- und Batteriewerken von Volkswagen, BMW, Mercedes-Benz und Porsche zu den Top 5 der deutschen Automobilstandorte. Jedes achte Automobil und 40 Prozent aller vollelektrischen Pkw, die in Deutschland gebaut werden, sind »Made in Saxony”. Im Jahr 2023 beschäftigte die Automobilindustrie in Sachsen 95.000 Menschen, davon 80 Prozent in den 815 Unternehmen des Zuliefererbereichs. Die Branche weist einen Anteil von 28,6 Prozent am sächsischen Industrieumsatz und 39,7 Prozent am Auslandsumsatz der sächsischen Industrie auf.
Im Volkswagen-Werk Zwickau rollte Ende April nach rund fünfeinhalb Jahren vollelektrischer Fahrzeugproduktion das einmillionste E-Auto vom Band. Nach VW-Angaben stammt damit fast jedes zweite zugelassene Elektroauto des Volkswagen-Konzerns aus der südwestsächsischen Automobilstadt.