Kulturministerin Barbara Klepsch: Sorbische Traditionen und Bräuche zu Ostern stehen für kulturellen Reichtum in Sachsen
16.04.2025, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
»Ostern als wichtigstes christliches Fest ist mit seinen Traditionen und Bräuchen prägend für das kulturelle Leben in Sachsen. Ich wünsche allen frohe und gesegnete Ostern! Žohnowane jutry!«, sagt die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch.»Besonders bekannt sind die sorbischen Osterbräuche wie das Osterreiten oder das kunstvolle Verzieren von Ostereiern, welche Ausdruck persönlicher Religiosität und kultureller Identität sind. Es gibt in ganz Sachsen darüber hinaus viele weitere zahlreiche österliche Bräuche und Traditionen wie die erzgebirgische Holzkunst sowie festliche Gottesdienste und Konzerte. Viele dieser Traditionen ziehen zahlreiche Gäste aus dem Inland als auch international zu uns in den Freistaat«, so die Ministerin weiter.
Zu den Osterbräuchen der Sorben zählen unter anderem das Ostersingen/ Passionssingen, das Osterfeuer, das Osterwasser holen, das Eierschieben in Bautzen und das Ostereierverzieren sowie das traditionelle Osterreiten, das seit vielen Jahrhunderten ein bedeutender sorbischer und religiöser Brauch ist. Rund 1.500 Reiter sind in der Region zwischen Kamenz/ Kamjenc, Hoyerswerda/ Wojerecy und Bautzen/ Budyšin unterwegs, um die österliche Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi zu verkünden.
Die Osterreiter (sorb.: křižerjo, d.h. Kreuzreiter) tragen auf festlich geschmückten Pferden die Osterbotschaft mit Chorälen und Gebeten vorwiegend in sorbischer Sprache in die jeweilige Nachbarkirchgemeinde. Insgesamt sind in der sorbischen Oberlausitz neun Prozessionen aus acht katholischen Pfarrgemeinden und dem Kloster St. Marienstern unterwegs. Das Osterreiten zieht zahlreiche Gäste aus Nah und Fern in die sorbische Oberlausitz.
Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) ist innerhalb der Staatsverwaltung für die Angelegenheiten der Sorben zuständig und setzt die Verpflichtungen aus der Sächsischen Verfassung um. Darin enthalten ist das Recht auf Bewahrung der sorbischen Identität sowie auf Pflege und Entwicklung der angestammten Sprache, Kultur und Überlieferung der im Freistaat lebenden Bürgerinnen und Bürger sorbischer Volkszugehörigkeit. Das SMWK setzt diesen Verfassungsauftrag durch verschiedene Maßnahmen zur Förderung der sorbischen Sprache und Kultur um und nimmt, insbesondere in der Funktion der Beauftragten für die Angelegenheiten der Sorben, auch eine koordinierende Funktion zwischen allen weiteren Ressorts der Sächsischen Staatsverwaltung wahr.