Umweltminister Wolfram Günther: »Hochwasserschutz braucht viele Bausteine«

29.05.2024, 10:12 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Vierzig Millionen Euro für den Hochwasserschutz in Olbernhau

Die Ortslage der Stadt Olbernhau ist nun deutlich besser vor Hochwasser geschützt. Sachsen hat seit 2008 dafür rund 40 Millionen Euro in eine Reihe von komplexen Maßnahmen investiert. So wurden in drei Bauabschnitten unter anderem insgesamt über 2.800 Meter Hochwasserschutzwände und 567 Meter Deich errichtet. Hinzu kommen verschiedenste Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung der Flöha und ihrer Uferbereiche zum Beispiel durch den Ersatz von Ufermauern durch Böschungen, die Schaffung von Nistmöglichkeiten oder die bessere Durchgängigkeit des Flusses für Tiere. Vorhabensträger der Maßnahmen war die Landestalsperrenverwaltung. Am Mittwoch (29.5.) hat Umweltminister Wolfram Günther die Vorhaben vor Ort gewürdigt und allen Beteiligten für das Engagement gedankt.

Günther: »Der Hochwasserschutz in Olbernhau zeigt, wie komplex diese Maßnahmen in Ortschaften sind. Hier galt es, zahlreichen Ansprüchen gerecht zu werden. Neben dem Schutz von Wirtschaftsgütern, Wohnhäusern oder der Infrastruktur ist mir wichtig, dass beim Hochwasserschutz der ökologische Zustand der Gewässer verbessert wird. Auch das ist hier geschehen. Gleichzeitig muss klar sein: Es gibt keinen absoluten Schutz gegen jedes Hochwasser. Zudem müssen wir auf Grund der Klimakrise mit einer Zunahme beispielsweise von extremem Starkregen rechnen. Daher braucht Hochwasserschutz viele Bausteine – vom staatlichen Engagement über die kommunale Gefahrenabwehr bis zur privaten Vorsorge. Sachsen unterstützt all das. Zudem braucht es mehr Wasserrückhalt in der Fläche als Beitrag für Hochwasservorsorge und Klimaanpassung. Und natürlich brauchen wir konsequenten Klimaschutz.«

Grundlage der Maßnahmen war das Hochwasserschutzkonzept der Landestalsperrenverwaltung für die Flöha, wobei die Vorhaben vor einem Hochwasser schützen, das statistisch betrachtet einmal in 50 Jahren auftritt. Neben der Errichtung von Hochwasserschutzwänden und Deichen wurden Brücken angepasst und acht Wohnhäuser in Überschwemmungsbereichen abgerissen. Als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wurden 50 Alleebäume und 600 heimische Sträucher gepflanzt und ein Habitat für Sandbienen angelegt. Der Rückbau des Wehrs Blechwalzwerk soll 2025/2026 erfolgen. Das wird die Flöha weiter ökologisch aufwerten. Darüber hinaus waren Anforderungen des Tourismus und des Denkmalschutzes zu beachten.

Finanziert wurden die Maßnahmen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Mitteln des Freistaats Sachsen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
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E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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