Gleichstellungsministerin Katja Meier zum heutigen Equal Care Day

29.02.2024, 16:39 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

»Die gleichberechtigte und faire Aufteilung von Care-Arbeit muss selbstverständlich sein.«

Frauen stecken deutlich mehr Zeit in unbezahlte Arbeit als Männer. Zuletzt belegte das die Zeitverwendungserhebung 2022 des Statistischen Bundesamts. Alljährlich macht der »Equal Care Day« auf die fehlende Wertschätzung von Sorgearbeit aufmerksam. Auch in Sachsen übernehmen Frauen noch immer einen größeren Anteil der Kinderbetreuung oder häusliche Pflege als Männer. Sie arbeiten zudem häufiger in sozialen oder personennahen Dienstleistungsberufen, die schlechter bezahlt werden als beispielsweise technische Berufe.

Dazu Gleichstellungsministerin Katja Meier: »Die Fortschritte in der Gleichstellung sind erkennbar, jedoch noch unzureichend und zu schleppend. Die ungleiche Verteilung vn Sorgearbeit hat Folgen für das Einkommen, die Rente und die Karrierechancen von Frauen im Job. Frauen verdienen weniger, haben schlechtere berufliche Chancen und erhalten eine geringere Rente.« Equal Care gehe Hand in Hand mit Equal Pay, also gleicher Bezahlung für gleiche oder gleichwertige Arbeit, betont sie. »Eine gleichberechtigte und faire Bezahlung muss eine Selbstverständlichkeit sein. Ebenso die gleichberechtigte und faire Aufteilung von Care-Arbeit. Entscheidend dafür sind gute Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Seit Beginn dieses Jahres gilt in Sachsen das aus unserem Haus auf den Weg gebrachte Gleichstellungsgesetz mit einem großen Fokus auf der Vereinbarkeit von Familien- und Pflegeaufgaben. Mit unserem »Maßnahmenkatalog – Entgeltgleichheit in Sachsen« bündeln wir außerdem Vorschläge, wie diese Gerechtigkeit hergestellt werden kann. Gelingen kann uns das allerdings nur, wenn wir gemeinsam dafür sorgen.«

Aktuell hat das Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) außerdem eine empirische sozialwissenschaftliche Studie mit dem Arbeitstitel »Wege aus der Teilzeit(falle) vor dem Hintergrund der geschlechtsspezifischen Lohnlücke in Sachsen« in Auftrag gegeben. Ziel ist die Teilzeitsituation von Frauen in Sachsen aus Geschlechterperspektive eingehend zu untersuchen.

Im Rahmen der am 9. März stattfindenden Festveranstaltung anlässlich des Internationalen Frauentags werden gerecht aufgeteilte Sorgearbeit und faire Bezahlung ebenfalls Thema sein. Die Veranstaltung steht in diesem Jahr unter dem Motto »Frauen.Wirtschaft - Für starke Unternehmerinnen, Arbeitnehmerinnen und weibliche Führungskräfte in der sächsischen Wirtschaft«. Im Plenarsaal des Sächsischen Landtags werden neben Gleichstellungsministerin Katja Meier, auch die Gründerin des Frauen-Karriere-Index Barbara Lutz, die Präsidentin des Verbands deutscher Unternehmerinnen Jasmin Arbabian-Vogel und die Leiterin des BMW Group Werks Leipzig Petra Peterhänsel sprechen.

Zudem ist ein Zwischenruf mit dem Fokus auf Frauen mit Migrationshintergrund auf dem sächsischen Arbeitsmarkt vorgesehen. Ein anschließender Empfang mit Gründungsfördermesse bieten Raum für den persönlichen Austausch zwischen gründungsinteressierten Frauen und Frauenförderprogrammen sowie Initiativen für Existenzgründungen.

Hintergrund

Der »Maßnahmenkatalog – Entgeltgleichheit in Sachsen« ist ein Ergebnis der vierteiligen Workshopreihe »Gender Pay Gap in Sachsen«. Die Workshops haben von November 2022 bis Juni 2023 im Rahmen des Modellprojektes Entgeltgleichheit des SMJusDEG stattgefunden. Organisiert und umgesetzt wurden sie in Zusammenarbeit mit dem DGB Sachsen.

Ausgangspunkt für das Modellprojekt Entgeltgleichheit des SMJusDEG ist eine Studie zu geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden in Sachsen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur (IAB) von 2022. Die Analysen des IAB hat das SMJusDEG als interaktive Gender-Pay-Gap-Landkarte für Sachsen anschaulich virtuell umgesetzt und aktualisiert diese regelmäßig: https://lsnq.de/GPGSachsen

Bereits die Studie des IAB stellte fest, dass die Ursachen der geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede in Sachsen vielfältig und miteinander verschränkt sind. Ausgehend davon stellt nun der Katalog in drei Handlungsfeldern verschiedene Möglichkeiten dar, wie Entgeltgleichheit im Freistaat Sachsen erreicht werden kann. Die Vorschläge richten sich dabei nicht nur an Arbeitgebende und Arbeitnehmende, sondern auch an Interessenverbände, Politik und Verwaltung.


Weiterführende Links

Kontakt

Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung

Pressesprecher Dr. Alexander Melzer
Telefon: +49 351 564 15011
Telefax: +49 351 564 16189
E-Mail: presse@smj.justiz.sachsen.de
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