Wirtschaftsminister Dulig besucht mit sächsischer Delegation den Bundesstaat Tamil Nadu in Indien

01.03.2024, 08:25 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Reise mit Vertretern von Unternehmen und Instituten vom 4. bis 8. März | Schwerpunktthemen: Wirtschaftliche Kooperationen und Anwerbung von Fachkräften

Der Freistaat Sachsen möchte seine wirtschaftlichen und politischen Beziehungen mit Indien ausbauen. Unter der Leitung von Sachsens Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Martin Dulig wird eine rund 25-köpfige Wirtschaftsdelegation vom 4. bis 8. März den nach Bevölkerungszahlen größten Staat der Erde besuchen. Die Förderung wirtschaftlicher Kooperationen, die Gewinnung von Fachkräften und die Sondierung einer Regionalpartnerschaft mit dem südindischen Bundesstaat Tamil Nadu stehen im Zentrum der Unternehmensbesuche und politischen Gespräche in den Millionenmetropolen Coimbatore und Chennai. Die Reise wird im Auftrag des Wirtschaftsministeriums (SMWA) von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) organisiert.

Auch für Sachsen ist eine weitere Diversifizierung der außenwirtschaftlichen Beziehungen im asiatischen Raum notwendig. Das zeigen die Erfahrungen der aktuellen Krisen mit gestörten Liefer- und Wertschöpfungsketten und die auf Risikominderung ausgerichtete China-Strategie der Bundesregierung.

Martin Dulig: »Indien ist ein aufstrebendes Land, dessen Wirtschaftskraft sich bis 2030 voraussichtlich verdoppeln wird. In Zeiten geopolitischer Veränderungen bietet sich Indien als aufstrebender Produktionsstandort und Absatzmarkt an. Die im Jahr 2023 erfolgten Besuche von Bundeskanzler Olaf Scholz und der Bundesminister Svenja Schulze, Boris Pistorius und Hubertus Heil zeigen die Bedeutung, welche auch die Bundesregierung der Partnerschaft mit Indien beimisst.«

Über den German-Indian Round Table (GIRT) gibt es bereits bilaterale Kontakte zwischen Indien und Sachsen und es besteht eine Besuchseinladung an den sächsischen Wirtschaftsminister.

WFS-Geschäftsführer Thomas Horn ergänzt: »Die deutlich gestiegenen Exportzahlen unterstreichen das Potenzial, dass es für sächsische Unternehmen auf dem indischen Markt gibt. Gerade für den Maschinen- und Anlagenbau, der für fast die Hälfte der sächsischen Exporte nach Indien steht, ist das Land aufgrund umfangreicher Investitionen in der dortigen Industrie derzeit überdurchschnittlich attraktiv. Weitere Chancen ergeben sich entlang der Wertschöpfungskette für Elektromobilität sowie erneuerbare Energien. Insofern gibt es vielfältige Optionen für neue Geschäftspartner, Kunden und Kooperationen.«

Anknüpfungspunkte Sachsens mit dem Bundesstaat Tamil Nadu

Tamil Nadu zählt wie Deutschland rund 80 Millionen Einwohner und gilt als das »industrielle Herz« Indiens. Der Bundesstaat beherbergt – ähnlich wie Sachsen – vom Fahrzeugbau (Schienen- und Personenfahrzeuge) über die Textilverarbeitung bis zum Maschinen- und Anlagenbau eine Vielzahl von Industrien. Zusätzliche Dynamik gibt es im Ausbau der Wertschöpfungsketten im Bereich Elektromobilität und Batterietechnologien. Kooperationen sind auch in den Bereichen Robotik und Automatisierung denkbar. Die sächsische Delegation beabsichtigt u.a. einen Besuch der größten Zulieferermesse »International Engineering Sourcing Show« (IESS) in Coimbatore.

Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz des Bundes bietet effektivere Möglichkeiten, um den dringenden Bedarf an Fachkräften zu decken. Indien steht dabei im Fokus der Bemühungen der Bundesregierung und der sächsischen Staatsregierung, die 2023 einen Pakt zur Gewinnung internationaler Fachkräfte verabschiedet hat. Das Land zählt zu den von der Staatsregierung festgelegten Zielregionen und weist ein sehr hohes Potenzial an gut qualifizierten Menschen auf – die dortige Regierung zeigt sich an einer engen Kooperation mit dem Freistaat sehr interessiert. So ist u.a. in Coimbatore der Besuch eines Ausbildungszentrums für technische Berufe (Ausbildung nach IHK-Standard) vorgesehen. Das Thema Gewinnung neuer Fach- und Arbeitskräfte wird bei allen Terminen eine herausragende Stellung haben. Indien selbst würde gern gut ausgebildete Fach- und Arbeitskräfte nach Sachsen schicken. Über diesen Wunsch tauschte sich Minister Dulig unter anderem Ende November 2023 mit Harish Parvathaneni, dem indischen Botschafter in Deutschland, in Berlin aus.

Sachsens Außenhandel mit Indien

Im Jahr 2023 exportierten sächsische Unternehmen Waren im Wert von 327,7 Millionen Euro nach Indien. Dies entsprach einem Zuwachs um zwei Prozent zum Jahr 2022 und war damit ein neuer Rekordwert. Im Länder-Ranking belegte Indien Platz 31. Den höchsten Warenanteil unter allen Ausfuhren nach Indien hatten Erzeugnisse des Maschinenbaus, Kunststoffe und Erzeugnisse des Kraftfahrzeugbaus. Auch Elektrotechnik aus Sachsen war auf dem indischen Markt gefragt.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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