4. Branchendialog mit der Pharmaindustrie: Arzneimittelhersteller und Sozialministerium gemeinsam gegen Engpässe in der Arzneimittelversorgung

23.10.2023, 13:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsministerin Köpping: »Arzneimittelherstellung in Deutschland wieder attraktiver machen«

Sachsen verfügt über eine leistungsstarke Pharmaindustrie. Unternehmen in Dresden, Leipzig, Radeberg, Radebeul und Zwickau gehören zu den wichtigsten und innovativsten Arzneimittel- und Wirkstoffproduzenten in Deutschland. Sie sind auch attraktive Arbeitgeber und sorgen bei Land und Kommunen für reichlich Steuern. Damit dies so bleibt, tauschen sich sächsische Hersteller, Verbände und Sozialministerium regelmäßig aus. Heute haben sich die Akteure zum mittlerweile 4. Branchendialog mit der Fachebene des Sozialministeriums getroffen, um gemeinsam Lösungen für aktuell anstehende Probleme zu finden.

Aus Sicht des Sozialministeriums ist dabei vor allem ein Thema von entscheidender Bedeutung: Was muss getan werden, um Engpässe in der Arzneimittelversorgung schnell und wirksam zurückzudrängen und die Medikamentenversorgung der sächsischen Bevölkerung auch zukünftig sicher zu gewährleisten?

Staatsministerin Petra Köpping: »Wir haben im vergangenen Winter nur mit erheblichen Anstrengungen ernsthafte Versorgungsmängel verhindern können. Auch aufgrund der vom Bundestag beschlossenen Maßnahmen sind wir mittlerweile zwar in einer besseren Situation, können uns aber noch lange nicht entspannt zurücklehnen. Gemeinsam mit den Unternehmen der Pharmaindustrie und den Arzneimittelgroßhändlern werden wir die Versorgungslage intensiv beobachten. Und alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, damit die Menschen in Sachsen ihre Medikamente erhalten.«

Staatsministerin Köpping betonte, dass Arzneimittelproduktion und Inverkehrbringen von Medikamenten in Deutschland wieder attraktiver gemacht werden müssen: »Die Staatsregierung setzt sich beim Bund und der EU für auskömmliche Rahmenbedingungen für die Arzneimittelhersteller ein. Wir haben uns erst jüngst im Bundesrat für angemessene Patentlaufzeiten für neue und innovative Arzneimittel eingesetzt. Im Moment prüfen wir, wie die von der EU-Kommission vorgelegten Vorschläge für die Überarbeitung des europäischen Arzneimittelrechts geändert werden müssen, um ein weiteres Abwandern zu verhindern und Hersteller in die EU, nach Deutschland und am besten nach Sachsen zurückzuholen.« Die Ministerin betonte, dass es kein Widerspruch sei, sich sowohl für die Belange der Unternehmen als auch für die der Krankenversicherten einzusetzen: »Von einer verlässlichen Arzneimittelversorgung profitieren letztlich alle. Am meisten natürlich die Patienten.«

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Branchendialogs waren sich einig, dass auch auf Bundesebene ein Dialog zwischen Industrie und Politik notwendig ist, um Lösungen für Arzneimittelengpässe zu finden. »Sachsen und Bayern gehen hier mit gutem Beispiel voran, sind aber nur zwei der 16 deutschen Bundesländer«, so Ministerin Köpping. Attraktivere Rahmenbedingungen könne es nur geben, wenn alle Beteiligten – EU, Bund, Länder und Unternehmen – gemeinsam an einem Strang ziehen. Sie vereinbarten, auch weiterhin im engen Austausch zu bleiben, um zumindest auf Landesebene gemeinsame Ziele schnell und unbürokratisch zu erreichen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
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