Sonderförderung des Freistaats für das Bergbaumuseum Oelsnitz

26.09.2023, 14:02 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

2,9 Millionen Euro für interaktive Erlebniswelt zum Steinkohlebergbau im Erzgebirge

Die Sächsische Staatsregierung unterstützt die neue Dauerausstellung des Bergbaumuseums Oelsnitz/Erzgebirge. Das Staatsministerium für Regionalentwicklung wird dem Erzgebirgskreis über eine Einzelfallförderung 2,9 Millionen Euro für die Ausstellung im Bergbaumuseum gewähren. Das hat das Kabinett heute (26. September 2023) in Dresden beschlossen. Die Mittel kommen aus den Haushalten der Staatsministerien für Regionalentwicklung, Wissenschaft, Kultur und Tourismus sowie Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.

Das Museum widmet sich dem Sächsischen Steinkohlenbergbau und wird derzeit umfassend erneuert und modernisiert. Die Wiedereröffnung ist für die erste Jahreshälfte 2024 vorgesehen. Nach den Plänen der Stadt Oelsnitz und des Landkreises soll sich das Bergbaumuseum dann mit einer interaktiven Erlebniswelt zu einem wichtigen Besuchermagneten des Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří entwickeln.

Das Bergbaumuseum Oelsnitz ist in den denkmalgeschützten Industriegebäuden eines früheren Bergwerkes untergebracht, die zwischen 1895 und 1935 errichtet wurden. Nach Schließung des Schachtes im Jahr 1971 erfolgte deren Umbau für den Museumsbetrieb. Im Sommer 1986 wurde das Museum eröffnet. Derzeit werden die Museumsgebäude umfassend saniert und modernisiert. Bund und Freistaat unterstützen dies seit 2017 über die Städtebauförderung mit 10,4 Millionen Euro. Es ist ein Projekt innerhalb der städtebaulichen Gesamtmaßnahme »Neuoelsnitz-Südost«.

Zur zusätzlichen Finanzhilfe des Freistaates für die geplante Dauerausstellung des Bergbaumuseums erklärt Thomas Schmidt, Staatsminister für Regionalentwicklung: »Das Erzgebirge ist und bleibt eine beeindruckende Industriekulturregion. Der wirtschaftliche Aufschwung der Region geht auch auf die Nutzung der Steinkohlevorkommen zurück. Es ist wichtig, dass authentische Schauplätze unserer Geschichte, Wurzeln und Traditionen für kommende Generationen erhalten werden und Informationen dazu zeitgemäß und ansprechend dargeboten werden. Deshalb bin ich sehr froh, dass wir hier gemeinsam mit den für Bergbau und Tourismus zuständigen Ressorts dem Bergbaumuseum Oelsnitz über eine Einzelfallförderung helfen können, seine anspruchsvolle interaktive Erlebniswelt zum Steinkohlebergbau in Sachsen zu verwirklichen.«

Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sagt: »Die Sanierung der Gebäude war überfällig und soll nun 2024 beendet werden, um anschließend als zentraler Ort für das Welterbe Montanregion Erzgebirge wiedereröffnet zu werden. Darauf freue ich mich und deshalb unterstützen wir auch finanziell dieses Vorhaben, damit die Ausstellung im neuen Gewand als interaktive Erlebniswelt den Besuchern wieder zugänglich gemacht werden kann. Es ist mir wichtig, dass mit dem Bergbaumuseum Oelsnitz ein Ort dauerhaft lebendig bleibt, der greifbar macht, wie die Verfügbarkeit des Rohstoffes Steinkohle die Entwicklung der Region und das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben prägte.«

Barbara Klepsch, Staatsministerin für Kultur und Tourismus ergänzt: »Mit der neuen Dauerausstellung wird das Bergbaumuseum Oelsnitz zu einer touristischen Hauptattraktion im Erzgebirge werden und sich darüber hinaus zu einem überregional maßgeblichen Standort für die Präsentation und Vermittlung der Industrie-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte des sächsischen Steinkohlenbergbaus entwickeln. Industriekultur blickt nicht nur zurück auf die technischen, kulturellen und gesellschaftlichen Grundlagen unserer Heimat, sondern hat immer auch in die Zukunft im Blick. Ich freue mich deshalb, dass das Bergbaumuseum nach der Wiedereröffnung auch Raum bietet, um sich mit aktuellen gesellschaftsrelevanten Themen auseinanderzusetzen, wie unserem Umgang mit Ressourcen, dem Klimawandel oder der Erzeugung und Nutzung von Energie.«

Unter dem Leitmotiv »Ohne Kohle kein Boom! – Die sächsischen Steinkohlenvorkommen als einer der wesentlichen Motoren für die industrielle und damit wirtschaftliche Entwicklung Sachsens« soll im Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge erstmals in einer Dauerausstellung die über 800-jährige Geschichte von Abbau und Nutzung der Steinkohle in Sachsen präsentiert werden. Im Jahr 2020 war das Bergbaumuseum Oelsnitz einer der Standorte der 4. Sächsischen Landesausstellung »Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen«. Dafür öffnete das Museum trotz Sanierung vorübergehend von Juli bis Oktober 2020.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung

Ansprechpartner Pascal Ziehm
Telefon: +49 351 564 50024
E-Mail: medien@smr.sachsen.de
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