344 300 Euro für Erhalt der Schramm-Orgel, Altar und Kanzel in Wechselburg

12.04.2023, 13:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsminister Thomas Schmidt überreicht Förderbescheide für St. Ottokirche

In der St. Ottokirche in Wechselburg (Landkreis Mittelsachsen) können nun die denkmalpflegerischen Maßnahmen an der Schramm-Orgel starten. Dafür erhält die Ev.-Luth. Kirchgemeinde Rochlitz-Wechselburg 215 182 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm XI der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien. Der Freistaat Sachsen ergänzt diese Förderung mit 129 109 Euro aus Landesmitteln. Der Eigenanteil der Kirchgemeinde beträgt 98 449 Euro. Das Projekt umfasst auch Restaurierungsarbeiten am Altar und an der Kanzel. Staatsminister Thomas Schmidt hat Kirchenvorstand Toni Knorr heute (12. April 2023) die beiden Förderbescheide überbracht.

Zugleich hat sich Minister Schmidt über den Stand der Restaurierungsarbeiten im Innenraum der barocken Saalkirche informiert, die der Freistaat Sachsen im Jahr 2021 mit 168 000 Euro aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege bezuschusst hat. Mit dem Geld werden unter anderem der Holzwurm bekämpft, Wandmalereien, Emporen und Logen gereinigt und aufgearbeitet sowie Natursteinarbeiten am Bodenbelag des Chorraums vorgenommen. Ein Großteil der Arbeiten des ersten Bauabschnittes ist bereits abgeschlossen. Die Kirchgemeinde hatte eine bedeutende Summe für die Restaurierung selbst aufgebracht.

Minister Schmidt: »Die Wechselburger St. Ottokirche ist für die ganze Region identitätsstiftend. Für alle Akteure ist die Restaurierung des Gotteshauses eine große Herausforderung. Ich bin sehr froh, dass wir als Freistaat die Kirchgemeinde beim Erhalt dieses Kulturdenkmals finanziell unterstützen können. Umso mehr freut es mich, dass wir nun zusammen mit dem Bund die Reparatur und Restaurierung der bedeutenden Schramm-Orgel sowie die Arbeiten an Altar und Kanzel entscheidend fördern können.«

Die Pfarrkirche St. Otto in Wechselburg gehört zu den herausragenden Zeugnissen des barocken Kirchenbaus in Sachsen. Sie wurde in der Zeit von 1730 bis 1737 weitgehend neu errichtet. Im Turm sind jedoch auch noch romanische Reste (um 1200) des im Jahr 1604 durch Brand schwer beschädigten Vorgängerbaus erhalten. Der Turmaufbau entstand nachträglich im Jahr 1765 nach Plänen von Johann Hermann. Als Saalbau mit dreiseitig umlaufenden, zweigeschossigen Emporen ist die Kirche eine typische Vertreterin des protestantischen Kirchenbaus der Barockzeit in Sachsen. Das Kulturdenkmal verfügt über eine einheitliche barocke Ausgestaltung, deren Geschlossenheit selten ist. Hervorzuheben ist auch die große Orgel von Johann Jacob Schramm aus dem Jahr 1781. Das Instrument gilt als bedeutendste Arbeit des Orgelbauers aus Mülsen.

Weitere Informationen:
Das Denkmalschutzsonderprogramm (DS) der Bundesregierung dient der Förderung bedeutsamer Kulturdenkmale. Neben Burgen, Herrenhäusern, Kirchen und Kapellen kommen die Mittel auch Denkmalen der Industriegeschichte zugute. Voraussetzung für die Bundesförderung ist eine Kofinanzierung durch das jeweilige Land – in der Regel in vergleichbarer Höhe. Im Denkmalschutz-Sonderprogramm DS XI wurden im Jahr 2022 rund 47 Millionen Euro für den Erhalt national bedeutsamer oder das nationale kulturelle Erbe mitprägende Kulturdenkmale in Deutschland bereitgestellt. Bedacht wurden dabei erneut auch Denkmale im Freistaat Sachsen. Mit insgesamt 3,6 Millionen Euro von Bund und Land können jetzt acht sächsische Denkmale saniert werden. Dazu gehören neben der St. Ottokirche in Wechselburg u. a. auch das Schwesternhausensemble in Kleinwelka, die Burg Lichtenfels in Hohentanne sowie das Schloss Wolkenburg in Limbach-Oberfrohna.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung

Ansprechpartner Annegret Fischer
Telefon: +49 351 564 50021
E-Mail: medien@smr.sachsen.de
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