Komplexsanierung der Talsperre Lichtenberg wird verschoben
31.03.2023, 11:23 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Gemeinsame Medieninformation Landestalsperrenverwaltung und Wasserzweckverband Freiberg
Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen und der Wasserzweckverband Freiberg haben im März 2023 gemeinsam entschieden, die Komplexsanierung der Talsperre Lichtenberg um voraussichtlich ein Jahr zu verschieben. Grund dafür sind insbesondere Lieferschwierigkeiten von Bauteilen, die für die Ertüchtigung des Wasserwerkes Freiberg notwendig sind, welche der Wasserzweckverband Freiberg jedoch nicht zu vertreten hat. Die Fertigstellung dieser Baumaßnahme ist nötig, um eine sichere, stabile Ersatzwasserversorgung aufzubauen, bis die Talsperre Lichtenberg für die Sanierung entleert wird.
Nach derzeitigem Stand könnte der zunächst erforderliche Probebetrieb des erweiterten Wasserwerkes Freiberg mit übergeleitetem Wasser aus der Talsperre Rauschenbach Anfang des nächsten Jahres aufgenommen werden. Der Übergang in den Regelbetrieb der Ersatzwasserversorgung wäre dann im ersten Quartal 2024 denkbar. Der Abstau der Talsperre Lichtenberg würde dann zwischen Herbst und Ende 2024 erfolgen, so dass ein Baubeginn Anfang 2025 möglich wäre. Ob ein Abstau der Talsperre Lichtenberg im nächsten Jahr tatsächlich erfolgen kann, hängt dann allerdings maßgeblich von der hydrologischen Lage und den Füllständen in den Talsperren des Systems der Ersatzwasserversorgung im Frühjahr 2024 ab.
Hintergrundinformationen
Die Talsperre Lichtenberg (Landkreis Mittelsachsen) wird seit rund 50 Jahren ununterbrochen betrieben. Um die Bereitstellung von Rohwasser für die Wasserversorgung und den Betrieb der Stauanlage auch zukünftig sicher zu stellen, ist eine umfangreiche Sanierung erforderlich und wird durch die Landestalsperrenverwaltung Sachsen vorbereitet. Bisher werden die Kosten der Sanierung auf rund 30 Millionen Euro geschätzt.
Das Rohwasser der Talsperre Lichtenberg wird in den Wasserwerken Lichtenberg und Freiberg aufbereitet und versorgt die Stadt Freiberg und die Umgebung mit rund 200.000 Menschen. Darüber hinaus ist die Stauanlage Bestandteil des Talsperrenverbundsystems »Osterzgebirge« und ist dabei über Rohrleitungen mit der Revierwasserlaufanstalt Freiberg (RWA) und der Talsperre Klingenberg verbunden.
Für die Komplexsanierung der Talsperre Lichtenberg ist die vollständige Entleerung des Stausees erforderlich. In dieser Zeit wird die Versorgung über die Talsperre Rauschenbach und die Obere Revierwasserlaufanstalt Freiberg sichergestellt. Die Ersatzrohwasserversorgung endet, wenn genügend Wasser in der erforderlichen Güte in der Talsperre Lichtenberg wieder vorhanden ist.