Presseeinladung: Gleichstellungsministerin Katja Meier stellt die Ergebnisse der ersten sachsenweiten Studie zur Betroffenheit von Frauen durch sexualisierte Gewalt, häusliche und partnerschaftliche Gewalt und Stalking vor

29.03.2023, 11:27 Uhr — 1. Korrektur (aktuell)

Pressekonferenz am Donnerstag, 6. April, von 10 bis 11 Uhr, im Mediazentrum der Staatskanzlei.

Sexuelle Belästigung, Nötigung, Vergewaltigung, häusliche Gewalt, Stalking. Gewalt gegen Frauen ist ein in Deutschland und weltweit verbreiteter Menschenrechtsverstoß. Um belastbare Zahlen zur Situation von gewaltbetroffenen Frauen in Sachsen zu erheben, hatte das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) die »Dunkelfeldstudie zur Viktimisierung von Frauen durch häusliche Gewalt, Stalking und sexualisierte Gewalt« (VisSa-Studie) in Auftrag gegeben.

Am Donnerstag, den 6. April, um 10 Uhr stellt Gleichstellungsministerin Katja Meier die Ergebnisse dieser ersten sachsenweiten Erhebung vor. Die Pressekonferenz findet im Mediazentrum der Staatskanzlei statt. Als weiterer Ansprechpartner steht der Projektleiter der Studie, Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß, Hochschule Merseburg, zur Verfügung.

Um Anmeldung bis Dienstag, 4. April, unter presse@smj.justiz.sachsen.de wird gebeten.

Hintergrund

Derzeit werden Maßnahmen im Bereich des Gewaltschutzes in Bezug auf Frauen auf Grundlage von Studien entwickelt, deren Ergebnisse vor mehr als 17 Jahren gewonnen wurden oder alternativ auf Grundlage der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik. Hier wiederum werden jedoch lediglich die Straftaten erfasst, welche durch Anzeigen oder durch eigene Ermittlung den Behörden zur Kenntnis gelangt sind. Je nach Deliktart steht diesem sogenannten »Hellfeld« von angezeigten Vorfällen ein unbekanntes »Dunkelfeld« gegenüber. Insbesondere bei sexuellen Übergriffen, aber auch bei Stalking und häuslicher Gewalt ist von einem sehr großen Dunkelfeld auszugehen.

Um den Bedarfen gewaltbetroffener Sächsinnen gerecht zu werden, hat die Hochschule Merseburg im Auftrag des SMJusDEG in der Zeit vom 16. Mai 2022 bis 1. Oktober 2022 in Sachsen lebende Frauen ab 16 Jahren zu ihren Erfahrungen befragt. Online konnten sie an der landesweiten Dunkelfeldbefragung zu Erfahrungen mit häuslicher und sexualisierter Gewalt sowie Stalking teilnehmen. Die Studie untersucht die Häufigkeit, Ursachen und deckt die Folgen von Gewalterfahrungen von Frauen auf. Zusätzlich klärt sie Fragen zur Bewertung der möglichen Unterstützung. Die breit angelegte Onlinebefragung wird ergänzt durch qualitative Interviews von Frauen mit Fluchterfahrung sowie Frauen mit Behinderungen.

Neben der Gewaltprävalenz untersucht die Studie unter anderem auch die Ursachen für das erweiterte Dunkelfeld. Darüber hinaus hat sie Daten zur Kriminalitätsfurcht, dem Anzeigeverhalten sowie der Inanspruchnahme von Hilfe- und Schutzangeboten, aber auch die Erfahrungen mit Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden nach erfolgter Anzeige erhoben.

Die Hochschule Merseburg hatte sich mit ihrer Forschungsexpertise auf dem Feld der geschlechtsspezifischen Gewalt für die Studie qualifiziert und führt diese durch. Projektleiter der Studie ist Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß.


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