Arbeitsminister Dulig: »Mit erfolgreicher Integration in Arbeit und Ausbildung gewinnen alle«

01.03.2023, 10:05 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Arbeitsmarktmentoren Sachsen unterstützen Geflüchtete auf dem Weg in Ausbildung und Arbeit

Ein Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle sind wesentlich für eine erfolgreiche Integration in unsere Gesellschaft und für ein selbstbestimmtes Leben. Gerade bei Schutzsuchenden ist die berufliche Integration jedoch häufig komplex und langwierig. Deshalb begleiten die vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) geförderten Arbeitsmarktmentorinnen und -mentoren seit 2016 vor allem Geflüchtete auf ihrem Weg ins Berufsleben. Als Pilotprojekt gestartet, hat sich das Programm erfolgreich etabliert und wird stark nachgefragt.

Vorwerk Podemus ist eines von über 1.600 sächsischen Unternehmen, die gute Erfahrungen mit dem Programm »Arbeitsmarktmentoren« gemacht haben. Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig informiert sich heute bei einem Besuch des Dresdner Unternehmens über die konkrete Zusammenarbeit von Schutzsuchendem, Arbeitsmarktmentor und Unternehmen. Zuerst absolvierte der aus Afghanistan stammende Verkäufer S. Salarzai ein Praktikum bei Vorwerk Podemus und wurde aufgrund seiner guten Leistungen vom Unternehmen ausgebildet und nach seinem erfolgreichen Abschluss eingestellt.

Minister Dulig: »Die sächsischen Unternehmen spielen eine Schlüsselrolle bei der Arbeitsmarktintegration Geflüchteter. Sie sind wichtige Vorbilder, weil sie sich öffnen und zeigen: Es geht! Schon heute haben viele Unternehmen Schwierigkeiten, Fach- und Arbeitskräfte zu finden. Es lohnt sich auch deshalb, diesen Weg zu unterstützen, denn mit erfolgreicher Integration in Arbeit und Ausbildung gewinnen alle. Die Arbeitsmarktmentoren sind wegweisend in diesem Prozess. Ich bin froh, dass wir die Mittel für dieses wichtige Programm erhöhen konnten. Damit sind sachsenweit 72 Mentorinnen und Mentoren im Einsatz.«

»Die Arbeitsmarktmentorinnen haben uns stets die wichtigsten ersten Schritte zur Zusammenarbeit mit unseren Auszubildenden vorbereitet. Das hat uns Vieles vereinfacht«, ergänzt Ausbildungsleiterin Kerstin Liebstein, die seit 2014 bei Vorwerk Podemus tätig ist.

Allein in den vergangenen knapp zwei Jahren haben die Arbeitsmarktmentorinnen und -mentoren trotz der vielfältigen Herausforderungen, gerade im Zusammenhang mit der Pandemie, erfolgreich gearbeitet. Von Anfang 2020 bis Ende 2022 wurden:
• 3.023 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie 1.370 Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber beratend begleitet
• 1.317 Mentees in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
• 369 in eine Berufsausbildung vermittelt
• Rund 25 Prozent der Mentees sind weiblich

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Sachsen sind Geflüchtete mittlerweile Teil des sächsischen Arbeitsmarktes. Jüngsten Daten zufolge sind mehr als 12.000 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, die in Zusammenhang mit Fluchtmigration in den Freistaat gekommen sind.

Hintergrundinformation zum Programm Arbeitsmarktmentoren Sachsen
Mit dem Programm »Arbeitsmarktmentoren Sachsen« sollen die Potenziale von Geflüchteten und anderen Menschen mit Migrationshintergrund für den sächsischen Arbeitsmarkt erschlossen werden. Ziel des Programms ist es, Geflüchtete nachhaltig beruflich in Sachsen zu integrieren. Die Arbeitsmarktmentorinnen und -mentoren begleiten sie auf dem gesamten Weg in Berufsausbildung oder qualifikationsadäquate, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und unterstützen dabei auch deren (potenzielle) Arbeitgeber. Um Abbrüche zu vermeiden, bieten sie bei Bedarf auch weiterführende Unterstützung, nachdem der berufliche Einstieg erfolgt ist - ein Angebot, das sehr häufig in Anspruch genommen wird. Die Arbeitsmarktmentorinnen und -mentoren sind in ganz Sachsen im Einsatz. Insgesamt gibt es 14 Projekte mit 72 Mentorinnen und Mentoren. Fachlich begleitet und unterstützt wird ihre Arbeit vom Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit Sachsen (ZEFAS).

Das Arbeitsmarktmentoren-Programm wurde von Oktober 2016 bis Ende 2019 modellhaft erprobt. In der Modellphase wurden

• über 3.000 Geflüchtete und mehr als 1.600 Arbeitgeber begleitet,
• über 1.200 Geflüchtete in Beschäftigung vermittelt (knapp 90 Prozent davon in sozialversicherungspflichtige und qualifikationsadäquate Beschäftigung),
• über 500 Geflüchtete in Berufsausbildung vermittelt und
• über 100 Geflüchtete in eine abschlussbezogene Qualifizierung vermittelt.

Die statistischen Daten aus der Modellphase und der Nachfolgephase können nicht addiert werden, da u.a. Doppelzählungen möglich sind. Zum Beispiel kann derselbe Arbeitgeber, der in der Modellphase begleitet wurde, auch in der Nachfolgephase begleitet werden.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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