Hoyerswerda: Deichsanierung an Hoyerswerdaer Schwarzwasser und Schwarzer Elster abgeschlossen
14.02.2023, 09:05 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Deichinstandsetzung, Umverlegung Trinkwasserleitung, Dükersanierung
Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen konnte Ende Januar 2023 in Hoyerswerda (Landkreis Bautzen) die Instandsetzung des rechten Hochwasserschutzdeiches an der Schwarzen Elster und dem Hoyerswerdaer Schwarzwasser beenden. Begonnen hatten die Arbeiten im April 2021. Der Deich war nicht mehr standsicher, so dass er nun durch eine Spundwand gesichert wurde. Damit wurde der Hochwasserschutz in Hoyerswerda für das Gondelteichgebiet und Hoyerswerda Neustadt bis in den Ortsteil Zeißig stark verbessert. Bei der Maßnahme handelte es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Landestalsperrenverwaltung Sachsen sowie der Stadt und den Versorgungsbetrieben Hoyerswerda. Die Maßnahme kostete insgesamt rund 2,2 Millionen Euro und wurde aus Mitteln des Freistaates Sachsen finanziert.
Bevor die Deichbauarbeiten beginnen konnten, musste durch die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda zuerst eine neue rund 395 Meter lange Trinkwasserleitung verlegt und an das Versorgungsnetz angeschlossen werden. Die alte Leitung verlief zwischen dem Bahndamm und dem Altarm der Schwarzen Elster direkt unter dem Deich und stammte aus den 1950er Jahren. Diese wurde vollständig zurückgebaut. Die neue Leitung wurde nun außerhalb des Deichkörpers verlegt.
Für den Rückbau der alten Trinkwasserleitung und den Einbau der Spundwand durch die Landestalsperrenverwaltung musste der Deich abgetragen werden. Die Materialien wurden zwischengelagert, aufgearbeitet und in den neuen Deichkörper wieder eingebaut. Allein für die Instandsetzung des Hochwasserschutzdeiches wurden rund 1 Million Euro aufgewendet.
Außerdem wurde der Erlengrabendüker – eine Rohrleitung zur Unterquerung der Schwarzen Elster – durch die Stadt Hoyerswerda hochwassersicher saniert. Er stammte aus den 1980er Jahren und kreuzte den Deich am südlichen Ende. Der 90 Meter lange Düker erhielt einen Glasfasergewebeschlauch als Inliner sowie ein neues Einlauf- und Auslaufbauwerk.
Um die Bauzeit zu verkürzen, fanden die Leitungsumverlegung und der hochwassergerechte Umbau des Erlengrabendükers gleichzeitig statt. Baustelleneinrichtungen und Baustraßen konnten von allen Beteiligten genutzt werden. Dadurch wurden weniger Flächen in Anspruch genommen.
Als Kompensationsmaßnahmen für die im Vorfeld nötigen Baumfällungen wurde eine verlassene Kleingartenanlage im Deichvorland zurückgebaut sowie eine Feldgehölzhecke und mehrere Totholzstapel angelegt. Außerdem wurden 18 Ersatzquartiere für Fledermäuse geschaffen. Im Rahmen der Bauarbeiten wurden im Vorland des Deiches zudem zwei verlandete Altarme der Schwarzen Elster zu Feuchtbiotopen aufgewertet.
Hintergrundinformation
Bei einer Deichzustandsanalyse im Jahr 2007 wurde festgestellt, dass der Deich nicht dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Das bestätigte sich beim Hochwasser im August 2010. So sind Deichgeometrie, die Dichte des Deichbaumaterials und der Freibord des Deiches teilweise als unzureichend eingestuft worden. Zudem wurde beim Hochwasserereignis im August 2010 austretendes Sickerwasser festgestellt. Als Schwachstelle in der Hochwasserschutzlinie stellten sich die Kontrollschächte des Erlengrabendükers heraus, die sich im Deichvorland befinden. Weitere Sicherheitsmängel waren die im Deich verlaufende Wasserleitung und der starke Baum- und Gehölzbewuchs.
Bereits im Jahr 2011 wurde der Deichabschnitt nördlich der Bahnbrücke bis hin zur Görlitzer Brücke instandgesetzt. Ein Hochwasserschutzdeich, der südlich des Erlengrabendükers entlang des Hoyerswerdaer Schwarzwassers verläuft, wurde bereits vor dem Augusthochwasser 2002 fertiggestellt.