Zittau-Pethau: Der Umbau des Wehres Hörnitz ist abgeschlossen

03.02.2023, 07:56 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Neuer Mühlgrabeneinlauf (© LTV - Birgit Holfeld)

Neuer Mühlgrabeneinlauf (© LTV - Birgit Holfeld)

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Umbau des Wehres Hörnitz an der Mandau (© LTV - Birgit Holfeld)

Umbau des Wehres Hörnitz an der Mandau (© LTV - Birgit Holfeld)

Ökologische Durchgängigkeit der Mandau wiederhergestellt

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen hat Anfang Februar 2023 nach fünfmonatiger Bauzeit das Projekt zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Mandau im Bereich des Wehres Hörnitz in den Ortslagen Bertsdorf-Hörnitz und Zittau-Pethau (Landkreis Görlitz) beendet. Es ging dabei um die wasserbauliche Umgestaltung des Wehres Hörnitz zu einer Sohlgleite und die Instandsetzung des Mühlgrabens in Zittau/Pethau.

Das Projekt ist Bestandteil des Maßnahmenprogramms zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in Sachsen. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie hat das Ziel, die europäischen Gewässer in einen sogenannten »guten ökologischen und chemischen Zustand« zu versetzen. Das bedeutet unter anderem, dass neben der Wasserqualität auch die ökologische Struktur der Flüsse verbessert werden sollen, um Lebensräume für Tiere und Pflanzen wiederzubeleben. Die Gesamtmaßnahme kostete rund 580.000 Euro und wurde aus Mitteln des Sofortprogramms «Start 2020» Rückgewinnung von Auenflächen des Freistaates Sachsen finanziert.

Umweltminister Wolfram Günther unterstreicht: «Mit dem Wehrumbau haben wir eine weitere wichtige Maßnahme zur ökologischen Verbesserung unserer Gewässer umgesetzt. Mit dem Abschluss des Projekts ist die Mandau bei Zittau-Pethau wieder durchgängig für Fische und andere Wasserlebewesen. Die tiefe Krise der Artenvielfalt, aber auch EU-Recht geben uns auf, unsere Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu bringen. Unsere Flüsse müssen dort, wo sie es heute nicht sind, wieder zu intakten Lebensräumen für viele Arten werden. Der Wehrumbau an der Mandau ist ein erfolgreich umgesetzter Teil einer sehr großen Aufgabe».

Auf einer Länge von rund 220 Metern wurde aus Wasserbausteinen eine Sohlgleite im Gefälle von 1,1% hergestellt, um den Höhenunterschied am Wehr Hörnitz zu überbrücken. Dabei wurde das vorhandene Sohlsubstrat bauzeitlich gesichert und wieder eingebaut. So wird den Fischen und anderen aquatischen Lebewesen nun das Passieren der Anlage ermöglicht, um in überlebenswichtige Gewässerregionen zu gelangen.
Zur Stabilisierung der Sohlgleite wurden vier Querriegel aus bruchrauen Wasserbausteinen eingebaut.
Um in Trockenwetterperioden die Passierbarkeit für diesen Flussabschnitt sicherzustellen, wurde eine Niedrigwasserrinne innerhalb der geschütteten Sohlgleite ausgebildet. Der Uferbereich wurde an das neue Höhenniveau angepasst.
Der Mühlgrabeneinlauf wurde ebenso erneuert. Ein manuell bedienbares Schütz reguliert die Wassermenge, die in den Mühlgraben abgegeben wird. Das Sandsteinmauerwerk am Zulauf Mühlgraben wurde mit Nutzung der bereits vorhandenen Steine ausgeführt.

Die gesamte Maßnahme wurde bauökologisch und fischereifachlich begleitet. Die Arbeiten sind im Vorfeld mit den zuständigen Wasser- und Naturschutzbehörden abgestimmt worden. Entsprechende Ersatzpflanzungen für notwendige Baumfällungen werden sobald es die Witterung erlaubt in Fließrichtung links am Gewässer Mandau in Hörnitz erfolgen. Geplant sind insgesamt 20 Bäume, wie Weiden, Eichen und Eschen.


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