»Einheimische Roh- und Sekundärrohstoffe werden notwendiger und wichtiger für die Zukunftsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft«

13.12.2022, 13:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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StM Dulig beim Thementag Rohstoffe (© SMWA/ Ronald Bonss)

StM Dulig beim Thementag Rohstoffe (© SMWA/ Ronald Bonss)

Wirtschaftsminister Martin Dulig stellt Neue sächsische Rohstoffstrategie vor

Das Kabinett hat heute eine Neue Sächsische Rohstoffstrategie beschlossen. Damit setzt das Wirtschaftsministerium von Minister Martin Dulig ein weiteres wichtiges Vorhaben der Staatsregierung aus dem Koalitionsvertrag um.

Die neue Rohstoffstrategie setzt den strategischen Rahmen der künftigen sächsischen Rohstoffpolitik in Form von Zielen, Leitlinien und Handlungsschwerpunkten. Für die Umsetzung und Ausgestaltung wird eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe unter Federführung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) und unter Beteiligung der sächsischen Rohstoffwirtschaft eingerichtet. Interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Akteuren der Rohstoffwirtschaft, -forschung und -bildung soll darüber hinaus über eine webbasierte Kommunikationsplattform ein Angebot zur Mitwirkung und zum Einbringen von Handlungsvorschlägen unterbreitet werden.

Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Die Nutzung und der verantwortungsvolle Umgang von einheimischen Roh- und Sekundärrohstoffen, ist in den vergangenen Jahren immer notwendiger und wichtiger für die Zukunftsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft geworden. Die Energie- und Verkehrswende, die Digitalisierung sämtlicher Wirtschafts- und Lebensbereiche sowie die Anforderungen an eine klimaneutrale und nachhaltige Wirtschaftsweise lassen die Nachfrage nach Rohstoffen und speziell nach sogenannten Hochtechnologierohstoffen weiter steigen. Mit der Neuen Sächsischen Rohstoffstrategie will die Staatsregierung den Freistaat als bedeutenden Rohstoffstandort im nationalen und internationalen Kontext stärken und zugleich einen wichtigen Beitrag leisten im Hinblick auf eine sichere und nachhaltige Rohstoffversorgung.«

Denn der stetig steigenden Nachfrage nach Rohstoffen stehen die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit weltweit gestörten Handels- und Lieferketten, die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sowie die Abhängigkeit Deutschlands und Europas von wenigen Rohstofflieferländern – allen voran China – gegenüber.

Diese aktuellen Herausforderungen und geänderten Rahmenbedingungen sind in die strategische Neuausrichtung maßgeblich eingeflossen. In der Rohstoffstrategie erfolgt erstmals eine ganzheitliche Betrachtung des Rohstoffbereichs und eine strategische Verknüpfung der verschiedenen Rohstoffpotentiale im Freistaat Sachsen. »Die Staatsregierung unterstützt die Erschließung und Nutzung heimischer Rohstoffquellen durch bergbauliche Gewinnung, stärkt das Rohstoffrecycling und verankert die Nutzung nachwachsender Rohstoffe als wichtige Säule in der Strategie«, betont Wirtschaftsminister Dulig.

Der Freistaat zeichnet sich bereits heute durch eine breit aufgestellte Rohstoffwirtschaft mit langjähriger Erfahrung und fachlicher Expertise, eine starke Verwaltung und exzellente Forschungs- und Ausbildungsstätten aus. In dem Zusammenhang betont der Wirtschaftsminister: »Unser gemeinsames Ziel ist es, die Standortvorteile des Freistaats im Rohstoffbereich zu fördern, auszubauen und in Wert zu setzen. Dieses Ziel wird mit der Neuen Rohstoffstrategie insbesondere unterstützt.«

Auch wirtschaftlich spielt die Branche Rohstoffwirtschaft/ Bergbau eine wichtige Rolle. In 75 Betrieben in Sachsen sind mehr als 3.100 Menschen beschäftigt. Mit dem zum Teil abhängigen Verarbeitenden Gewerbe sind es über 3.000 Betriebe mit mehr als 280.000 Beschäftigten.

Als oberster sächsischer Bergmann betont Wirtschaftsminister Martin Dulig die Bedeutung des sächsischen Bergbaus: »Sachsen ist Rohstoffland und Sachsen verfügt über energetische und mineralische Rohstoffpotentiale, die in dieser Form einmalig sind in Deutschland. Die neue Rohstoffstrategie unterstreicht die Bedeutung des heimischen Bergbaues und befördert neuen Bergbau insbesondere im Bereich der kritischen Rohstoffe.«

Die Neue Sächsische Rohstoffstrategie trägt darüber hinaus zur Umsetzung wichtiger gesetzlicher Vorhaben und strategischer Ansätze auf Ebene der EU, des Bundes und des Freistaats bei. Anknüpfungspunkte bilden hierbei insbesondere die Ziele des Europäischen Green Deals, das Klimaschutzgesetz des Bundes und das Energie- und Klimaprogramm des Freistaats Sachsen sowie die Ankündigung der Europäischen Kommission zur Erarbeitung eines europäischen Gesetzes zu kritischen Rohstoffen. »Das Recycling von Rohstoffen, etwa aus Elektro- und Elektronikgeräten oder Altfahrzeugen, spielt eine immer wichtigere Rolle«, der der Minister abschließend.

Hintergrund:
Der Freistaat Sachsen hat sich im Jahr 2012 als erstes Bundesland eine eigene Rohstoffstrategie gegeben und diese 2017 redaktionell angepasst. Wichtige Projekte und Maßnahmen zur Stärkung der Rohstoffwirtschaft im Freistaat Sachsen konnten seitdem erfolgreich umgesetzt werden

Link zur Rohstoffstrategie: Rohstoffe schaffen Zukunft - Publikationen - sachsen.de

Auch der Ausgabe des Gesprächsformats Martin Dulig | Konkret: Bergbau in Sachsen – Abschied vom großen Berggeschrey oder Zukunftsmusik? - #ZUKUNFTblog - sachsen.de wirft Sachsens Wirtschaftsminister und Oberster Bergmann einen detaillierten Blick auf die Bergbautradition, aber auch auf die Zukunftsaussichten des Bergbaus in Sachsen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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