Leipziger Elsterbecken wird weiter entschlammt - Verbesserung der Abflussverhältnisse und aquatischen Lebensräume
29.11.2022, 08:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen hat heute (Dienstag, 29. November 2022) mit den vorbereitenden Arbeiten zur weiteren Beräumung von Sedimenten im Leipziger Elsterbecken (Weiße Elster) begonnen. Geplant ist in diesem Jahr rund 20.000 Kubikmeter belastete Sedimente zu beseitigen. Die Arbeiten sollen bis Ende Februar 2023 dauern und kosten rund 900.000 Euro, finanziert aus Mitteln des Bundes und des Freistaates Sachsen.
Beim letzten großen Hochwasser im Juni 2013 wurden rund 100.000 Kubikmeter Sand und Kies in das Becken eingetragen. Diese werden nun abschnittsweise beräumt. Bereits im Jahr 2021 wurden 10.000 Kubikmeter Sedimente entfernt. Damit sollen die Abflussverhältnisse bei Niedrig- und Hochwasser sowie die Lebensbedingungen für aquatische Lebewesen deutlich verbessert werden. Der entstandene Schilfgürtel wird belassen und kann sich weiterentwickeln. Damit wird das Gewässer ökologisch aufgewertet, wie von der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie gefordert. Alle Arbeiten werden von einer ökologischen Baubegleitung und von Fischereisachverständigen betreut. Die Abstimmung mit allen zuständigen Naturschutz-, Wasser- und Umweltbehörden ist erfolgt.
Die Beräumung erfolgt in drei Teilabschnitten: Der erste Teilabschnitt betrifft den Gewässerbereich um die Zeppelinbrücke/Jahnallee. Der zweite Teilabschnitt befindet sich im westlichen Gewässerteil zwischen der Zeppelinbrücke/Jahnallee und der Landauer Brücke/Hans-Driesch-Straße. Im dritten Teilabschnitt wird das Becken stromabwärts von der Landauer Brücke/Hans-Driesch-Straße bis zur Gewässerverzweigung in Richtung Nahle entschlammt.
Schluffige Sedimente werden mit schwimmender Technik im Saug-Spül-Verfahren aufgenommen und in Absetzbecken getrocknet. Bei den kiesigen Sedimenten kommt das Nassbaggerverfahren zum Einsatz. Nach der Trocknung in Sedimentationsbecken werden alle Restbestandteile fachgerecht entsorgt. Die Arbeiten werden von Fachleuten der Technischen Hochschule Nürnberg wissenschaftlich begleitet. Dabei sollen neue Erkenntnisse zum Geschiebemanagement und zur nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung gewonnen werden.
Hintergrundinformation
Das Elsterbecken in Leipzig wurde zwischen 1913 und 1925 zum Schutz vor Hochwasser gebaut. Gleichzeitig diente es analog der Hamburger Binnenalster als städtebauliches Element. An den Ufern des damals größten Gewässers der Region wurden Parkanlagen, Badestellen und Bootshäuser sowie später das Leipziger Zentralstadion errichtet.