Kanada-Reise von Martin Dulig: Beim den Themen Rohstoffe und E-Autos können Sachsen und Quebec voneinander lernen

28.09.2022, 08:41 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Zwei der Schwerpunkte der Delegationsreise von Wirtschafts- und Bergbauminister Martin Dulig auf seiner Kanada-Reise sind die Themen Bergbau und Rohstoffe.

Die sächsische Delegation besuchte in Montreal - in der Provinz Quebec - die Pilotanlage zur Batteriefertigung des Kanadischen Nationalen Forschungsrat (NRC) in Quebec, um sich über sauberen und energieeffizienten Transport und die Dekarbonisierung des Verkehrs auszutauschen. Das NRC ist weltweit bekannt geworden durch seine Erfindungen - u.a. dem Herzschrittmacher (1951) und der Caesium-Atomuhr (1958).

Die Pilotanlage zur Batteriefertigung kann die industriellen Herstellungsprozesse von Lithium-Ionen-Batterien abbilden. Sie wird überwiegend zur Entwicklung und Testung neuer Komponenten und Materialien genutzt. Die Forschungsanlage verfügt neben der Pilotproduktion auch über Labore zur Entwicklung von Grafit, Elektrolyten und Membranen für Batterien bzw. Brennstoffzellen. »Hauptziel der Anlage ist es, kanadische Kleinen und Mittelständischen Unternehmen einen Zugang zu industriellen Produktions- und Testverfahren zu geben«, so Wirtschaftsminister Martin Dulig. »Für uns spannend war die Kooperation mit Unternehmen und die Art der Finanzierung des NRC.«

Auch beim Lithiumabbau drückt die kanadische Regierung mit neuen Bergbauprojekten aufs Tempo. Mit umfangreichen Vorkommen an seltenen Mineralen, einer überwiegend grünen Stromerzeugung und dem eng verknüpften Markt Nordamerikas vor der Haustür, hat Kanada in den kommenden Jahren die Chance, ein wichtiger Akteur in der globalen Batterieproduktion zu werden. Allein 99 Prozent seines Stroms erzeug Quebec mit erneuerbaren Energien - primär aus Wasserkraft.

Minister Dulig: »Der Bedarf an Rohstoffen etwa für Elektroautos lässt die Nachfrage nach Lithium und anderen Rohstoffen und Mineralen weltweit steigen. Davon wird auch das Bergbauland Sachsen profitieren. Kanada ist mit seinen großen Vorkommen kein Konkurrent. Vielmehr geht es darum, voneinander zu lernen. Das gleiche gilt beim Thema Wasserstoff.«

Mit der Vize-Ministerin Nathalie Camden vom Quebecer Energie- und Ressourcenministerium, sprachen die Sachsen intensiv zum Thema Bergbau in Verbindung mit Problemen der Fachkräftesicherung - welche beide Länder aktuell beschäftigen. Die Sachsen nutzten hierbei die Gelegenheit zur Vorstellung der aktuell in Neuaufstellung befindlichen sächsischen Rohstoffstrategie. Auch Quebec aktualisiert derzeit seine »kritische Rohstoffstrategie«. Demzufolge sind in der Provinz Quebec 21 Bergwerke aktuell in Betrieb, demgegenüber nur eines in Sachsen. Dabei sind die allgemeinen Rahmenbedingungen durchaus vergleichbar. Der Freistaat konnte auf seine umfangreichen Erfahrungen im Sanierungsbergbau verweisen, was auf großes Interesse der Kanadier stieß. Auf Grundlage dieses Gespräches vereinbart, sich auch zukünftig zu diesen Themen enger auszutauschen.

Die kürzlich wiedergewählte Liberale Partei Kanadas - also in der Bundesregierung - will im Rahmen der Strategie "Mines to Mobility" die Innovationsförderung spürbar erhöhen und Investitionen gewinnen, die eine lokale Lieferkette für die Elektromobilität begünstigen – vom Bergbau über die Rohstoffverarbeitung bis hin zur Fertigung von E-Autos. Die Lithium-Ionen-Batterie steht dabei im Zentrum aller Pläne von Wirtschaft und Regierung.

Minister Dulig: »Das Autoland Sachsen ist die Top-Region der europäischen Elektrofahrzeug-Fertigung für den Bau von E-Autos. Auf diese Spitzenposition sind wir stolz. Um sie zu verteidigen und weiterzuentwickeln ist es aber wichtig, sich mit anderen Stakeholdern auszutauschen. Davon können wir alle profitieren. Erreicht haben wir dies, da wir im Freistaat sehr breit aufgestellt sind - exzellente Forschung und Entwicklung, innovative Unternehmen und Menschen, die sich Neues zutrauen und etwas wagen.«

Hintergrund: Kanada-Reise von Martin Dulig

In Kooperationen mit kanadischen Partnern liegen für Sachsen große Zukunftschancen. Um diese Potenziale insbesondere der Wasserstoffwirtschaft und dem Bergbausektor im Freistaat zu öffnen, besucht der sächsische Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident Martin Dulig eine Woche lang Kanada. Außerdem informiert er sich dort zur Integration ausländischer Fachkräfte. Die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS), das Innovationscluster »Wasserstoffland Sachsen« (vormals HZwo) und die Deutsch-Kanadische Industrie- und Handelskammer Kanada organisieren die bis zum 1. Oktober dauernde Delegationsreise im Auftrag des sächsischen Wirtschaftsministeriums (SMWA).

Für Martin Dulig ist es nach 2018 die zweite Reise in den G7-Staat. Er wird von einer rund 20-köpfigen sächsischen Delegation begleitet, die sich u.a. aus Vertretern von Unternehmen und aus der Wissenschaft zusammensetzt. Geplant sind Unternehmens- und Projektbesuche und politische Gespräche in den Provinzen Québec (Montreal, Trois-Rivières, Bécancour, Varennes) und British Columbia (Vancouver, Burnaby, Surrey) sowie in der Metropolregion Edmonton.

Hinweis für Redaktionen

Über die Kanada-Reise von Minister Dulig berichten wir kontinuierlich auf der Internetseite, in den sozialen Medien und auf dem neuen #ZUKUNFTblog des SMWA. Auf Anfrage stellen wir Fotos gern kostenfrei zur Verfügung.

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