Archäologiepark Gävernitz: Rekonstruierte Hügelgräber wieder für die Öffentlichkeit zugänglich

10.06.2022, 14:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Minister Schmidt: Denkmalschutz lebt auch vom Ehrenamt

»Gävernitz steht für ein bedeutendes archäologisches Bodendenkmal, aber auch für ein besonderes ehrenamtliches Engagement, für Enthusiasmus und die Pflege von Traditionen, die von den Menschen vor Ort getragen wird«, sagte Staatsminister Thomas Schmidt heute (10. Juni 2022) anlässlich der Eröffnung des Archäologieparks Gävernitz. Dieser befindet sich am Rande von Gävernitz, einem Ortsteil von Priestewitz im Landkreis Meißen, und ist mit einem Gräberfeld aus der Bronzezeit Sachsens ältestes archäologisches Freilichtmuseum.

Das Bodendenkmal zeichnet sich durch zwei Hügel aus, die bereits vor mehr als 90 Jahren entdeckt wurden. Seitdem sind sie Teil der Ortsgeschichte. Vor allem der größere der beiden Grabhügel erregte mit 14 Metern Durchmesser und einer dichten Steinlage bereits damals großes Aufsehen: Man vermutete »Fürstengräber«. Sowohl die Grabungen selbst als auch das Freilichtmuseum Gävernitz wurden ein beliebtes Ausflugsziel. Dieses Ziel strebt auch der Verein Archäologiepark Gävernitz e. V. an. Er hat den monumentalen Gedächtnisort aus der jüngeren Bronzezeit rekonstruiert und möchte archäologisches Wissen mit Freizeiterleben verbinden. Heute wurde das wiederbelebte archäologische Denkmal im Beisein von Staatsminister Schmidt feierlich eingeweiht.

Minister Schmidt betonte bei der Eröffnung: »Mehr als die Hälfte der Sachsen lebt auf dem Land – in rund 3 000 Dörfern und über 150 kleineren und größeren Städten. Und jede einzelne Gemeinde birgt enormes Entwicklungspotenzial. Gävernitz nutzt die Chancen dieser bronzezeitlichen Gräber.« Das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung (SMR) unterstützt die ländliche Entwicklung mit Landesprogrammen und der LEADER-Förderung. Auch der Verein Archäologiepark Gävernitz e. V. profitiert davon: Er wird mit rund 44 500 Euro aus dem LEADER-Programm gefördert. Damit kann der Verein für den Archäologiepark eine Projektstelle für Informations-, Naherholungs- und Bildungsangebote schaffen.

»Denkmalschutz und Archäologie leben in besonderem Maß vom Wissen, Können und Engagement des Ehrenamtes. Wo wir heute stehen, ist mit viel Einsatz sächsische Geschichte wieder lebendig geworden. Mein Dank gilt den Mitgliedern des Vereins Archäologiepark Gävernitz für diese wichtige Denkmal- und Bildungsarbeit«, sagte der Minister weiter. »Sie sind Teil der etwa 200 ehrenamtlichen Beauftragten für Denkmalpflege bzw. Archäologie, ohne die wir diese Symbole kultureller Identität nicht erhalten könnten.«


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung

Pressesprecher Frank Meyer
Telefon: +49 351 564 50024
E-Mail: medien@smr.sachsen.de
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