Wenn Rinder spazieren gehen

18.05.2022, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Hoftag zum Projektabschluss »Landschaftspflege durch extensive Rinderbeweidung«

Beim Hoftag auf dem Agrarbetrieb »Agrozucht Burkersdorf GmbH« im Osterzgebirge hat das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute die Ergebnisse aus dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt »Landschaftspflege durch extensive Rinderbeweidung« vorgestellt.

Umwelt- und Landwirtschaftsminister Wolfram Günther: »Extensive Beweidung schafft einen mehrfachen Nutzen, eine Win-win-Situation, von der Naturschutz und Landwirtschaft gleichermaßen profitieren. Diese Form der Landschaftspflege ist positiv für die Artenvielfalt. Gleichzeitig ist der Klimafußabdruck von tierischen Produkten aus der Weidehaltung viel kleiner als in der Stallhaltung. Und nicht zuletzt stärken wir mit Erzeugnissen aus extensiver Beweidung die regionale Wertschöpfung. Produkte vom Weiderind sind gefragt. Im Erzgebirge gibt es gute Beispiele dafür.«

Seit 2014 haben die Hochschule Geisenheim und der Landschaftspflegeverband Nordwestsachsen e.V. im Auftrag des LfULG nah an der landwirtschaftlichen Praxis zum Thema Rinderbeweidung geforscht. Ziel war es, die extensive Weidehaltung in Sachsen wieder in der Landnutzung zu etablieren – ein Betriebsmodell, das sich positiv auf Naturschutz und Landschaftspflege auswirkt. Gemäß dem Motto »Grasen für Natur und Landschaft« sollen Rinder ihre ökologische günstige Wirkung in den grünlandreichen Regionen des Freistaates entfalten.

Insgesamt sind in Zusammenarbeit mit zehn Modellbetrieben Weidekonzepte erarbeitet und eng mit den örtlichen Naturschutzbehörden abgestimmt worden. Dabei konnte gezeigt werden, dass eine extensive Rinderbeweidung ökologisch vorteilhaft ist und betriebswirtschaftliche und ökologische Anforderungen in Einklang gebracht werden können. Die Artenvielfalt konnte insbesondere bei Insekten und Pflanzen erhalten und teilweise gesteigert werden. Deutlich größere Effekte werden sich jedoch erst über längere Zeiträume hinweg zeigen, weil die Flora langsam reagiert.

Extensive Beweidung mit Rindern hat eine große Bedeutung für den Erhalt der Kulturlandschaft und den Naturschutz. Gleichzeitig stehen Betriebe mit extensiver Rinderhaltung unter einem großen wirtschaftlichen Druck. Die erfolgreiche fachübergreifende Zusammenarbeit soll auch über die Projektlaufzeit hinaus fortgesetzt werden.


Kontakt

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Pressesprecherin Karin Bernhardt
Telefon: +49 351 2612 9002
Telefax: +49 351 4511 9283 43
E-Mail: karin.bernhardt@smekul.sachsen.de
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