Pirna-Neundorf: Fertigstellung Fischaufstiegsanlagen in der Gottleuba - Einweihung durch Umweltminister Wolfram Günther
16.03.2022, 12:11 Uhr — 1. Korrektur (aktuell)
Gleich zwei neue Fischaufstiegsanlagen wurden heute (Mittwoch, 16. März 2022) in Pirna-Neundorf (Lkr. Sächsische Schweiz – Osterzgebirge) durch den sächsischen Umweltminister Wolfram Günther eingeweiht.
Umweltminister Wolfram Günther: »Wir wollen, dass unsere Gewässer intakte Lebensräume für viele Arten sind. Dazu brauchen wir viele kleine Maßnahmen vor Ort – wie zum Beispiel die Beseitigung von Sohlschwellen, welche unter anderem Fischwanderungen behindern. Die Gottleuba ist in dem Abschnitt nun durchgängig für Fische und andere Lebewesen. Das ist ein gutes Stück ökologische Aufwertung.«
Die beiden Fischaufstiegsanlagen befinden sich in der Gottleuba und sind nur rund 350 Meter voneinander entfernt. Früher befanden sich hier zwei Sohlabstürze, die für Fische und andere Wasserlebewesen nicht zu überwinden waren. Mit dem Umbau der Abstürze in sogenannte Raugerinne mit Beckenstruktur ist die Durchgängigkeit der Gottleuba auf einem Abschnitt von 1,2 Kilometern nun wieder gegeben. Beide Anlagen haben Querriegel, ein Tosbecken und eine mäandrierende Niedrigwasserrinne, in der sich die Fische auch bei niedrigen Wasserständen fortbewegen können.
Der Umbau der Gottleuba in Pirna-Neundorf begann im Jahr 2020 und kostete insgesamt rund 450.000 Euro, finanziert aus dem Sofortprogramm »Start 2020« des Freistaates Sachsen. Dabei wurden naturschutzrechtliche, ökologische und fischereiwirtschaftliche Belange ebenso berücksichtigt wie die wasserwirtschaftlichen Bedingungen und der Hochwasserschutz.
Hintergrundinformation
Im Jahr 2007 wurde bereits ein weiterer Sohlabsturz in Pirna-Neundorf in eine Sohlgleite umgebaut. Damit konnte die ökologische Struktur des Flusses wesentlich verbessert werden. Mit der Umgestaltung der Gottleuba wird auch der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie Rechnung getragen. Ihr Ziel ist es, die Gewässer in Europa in einen guten Zustand zu bringen. Dazu gehört neben der Verbesserung der Wasserqualität auch die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit.