Talsperre Pirk: Historische Armaturen werden ausgetauscht - Keine Absenkung des Stauspiegels, Mauerkrone bleibt geöffnet

11.11.2021, 16:07 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

An der Talsperre Pirk im Vogtlandkreis beginnen morgen (Freitag, 12. November 2021) umfangreiche Bauarbeiten im Inneren der Staumauer. Dabei werden in die Talsperre zwei neue Ringkolbenventile eingebaut. Die erste 16 Tonnen schwere Großarmatur werden in einem Stück angeliefert und abgeladen. Gleichzeitig wird die alte Armatur ausgebaut und abtransportiert. Die Staumauer erhält zudem einen neuen Zugang in den Kontrollgang am linken Hang. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 3,8 Millionen Euro und werden durch den Freistaat Sachsen finanziert.

Die Ringkolbenventile sind die Armaturen zur Steuerung der Talsperre. Sie regeln, wie viel Wasser über die beiden Grundablassleitungen an den Unterlauf abgegeben wird. Das ist beispielsweise bei Hochwasser aber auch zur Niedrigwasseraufhöhung bei Trockenheit relevant. Die Grundablässe haben einen Durchmesser von je zwei Metern. Sie sind im Inneren der Staumauer im sogenannten Schieberhaus eingebaut.

Die Talsperre Pirk wurde zwischen 1935 und 1939 errichtet. Die Ringkolbenventile befanden sich bisher weitestgehend noch im Originalzustand. In den zurückliegenden Jahren wurden sie zwar umfangreich instandgesetzt. Jedoch zeigten sich altersbedingte Verschleißerscheinungen, die die Bedienbarkeit der Armaturen einschränken. Durch den Neubau wird die uneingeschränkte Funktionsfähigkeit wiederhergestellt.

In die beiden Grundablassleitungen wird jeweils ein stahlgeschweißtes Ringkolbenventil mit einem Durchmesser von zwei Metern eingebaut. Die beiden Großarmaturen sind Sonderanfertigungen. Zusätzlich wird die wassertechnische Ausrüstung erweitert sowie umfangreiche Korrosionsschutzarbeiten durchgeführt.

Die Bauarbeiten finden bei laufender Bewirtschaftung der Talsperre statt. Deshalb kann immer nur ein Grundablassstrang auf einmal saniert werden. Dadurch – und durch die Lieferfristen für die beiden Großarmaturen – wird sich der Bauzeitraum über etwa drei Jahre erstrecken.

Eine baubedingte Absenkung des Wasserspiegels ist nicht vorgesehen. Auch wird es durch die Baumaßnahme keine Einschränkungen der Badesaison 2022 geben. Die ausgebauten Original-Armaturen sollen museal aufbereitet und auf dem Ausstellungsplatz der Talsperre Pirk interessierten Besuchern zugänglich gemacht werden. Ein genauer Zeitpinkt dafür steht noch nicht fest.

Hintergrundinformation
Die Talsperre Pirk ist eine Brauchwassertalsperre bei Olesnitz im Vogtland. Gebaut wurde sie im Tal der Weißen Elster zwischen 1935 und 1939 zur Versorgung der Textilindustrie mit Brauchwasser. Als am Ende des 20. Jahrhunderts große Textilbetriebe schließen mussten, fiel diese Hauptaufgabe weg. Heute hat die Talsperre eine große Bedeutung für die Niedrigwasseraufhöhung der Weißen Elster, den Hochwasserschutz, die Energiegewinnung und die Naherholung.

TECHNISCHE DATEN
Gestautes Gewässer Weiße Elster
Gesamteinzugsgebiet 374,5 km²
Jahreszuflusssumme 108,8 Mio. m³
Garantierte Wildbettabgabe 350 Liter pro Sekunde
STAUBECKEN
Gesamtstauraum 9,5 Mio. m³
davon Betriebs- und Reserveraum 7,7 Mio. m³
gewöhnlicher Hochwasserrückhalteraum 0,7 Mio. m³
ABSPERRBAUWERK
Kronenlänge 250 m
Kronenbreite 3,65 m
Höhe über Gründungssohle 23,22 m
Bauwerksvolumen 50.000 m³

Hinweis an die Redaktionen
Die Anlieferung des neuen Ringkolbenventils findet am frühen Morgen statt. Der Ausbau der alten Armatur erfolgt im Laufe des Tages. Wer mit dabei sein möchte, meldet sich bitte bei Frau Fischer unter 0160/8940891 an. Einen guten Zeitpunkt für Fotos und Interviews sowie einen günstigen Treffpunkt sprechen Sie bitte direkt mit ihr ab.

Es gelten die derzeit allgemein gültigen Corona-Regeln. Abstandsregeln und Maskenpflicht sind einzuhalten.


Kontakt

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
E-Mail: presse@ltv.sachsen.de

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