Hochwasserschutz Döbeln: Flutmulde freigegeben - Bauzeit: 2014 bis 2021, Kosten 4. Bauabschnitt: 10 Millionen Euro

30.09.2021, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Mit der Bauabnahme wurde heute (30. September 2021) die Flutmulde in Döbeln (Lkr. Mittelsachsen) offiziell freigegeben. Der Ausbau der 1.147 Meter langen Flutmulde begann im Jahr 2014 und kostete rund 40 Millionen Euro. Die Flutmulde ist Teil der neuen Hochwasserschutzanlage für Döbeln und wurde aus Mitteln des Bundes, des Freistaates Sachsen und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert.

Die Arbeiten am vierten und letzten Bauabschnitt begannen im April 2019 und kosteten rund zehn Millionen Euro. In dem rund 300 Meter langen Abschnitt zwischen der Brücke Bahnhofstraße und der Mündung in die Freiberger Mulde wurden Hochwasserschutzmauern errichtet. Die Mauern wurden auf Bohrpfählen aus Stahlbeton gegründet und mit einer Vorsatzschale aus rot gefärbtem Beton in Natursteinoptik verkleidet.

Die Arbeiten an der neuen Hochwasserschutzanlage in Döbeln laufen seit 2009. Einzelne Elemente der Hochwasserschutzlinie sind bereits fertiggestellt. So wurde an der Ritterstraße zwischen 2009 und 2010 eine Hochwasserschutzmauer gebaut. Im Döbelner Ortsteil Sörmitz wurden in den Jahren 2013 und 2014 auf der rechten Seite des Mühlgrabens eine Hochwasserschutzmauer und ein Deich errichtet. Das Verteilerwehr an der Freiberger Mulde, welches bei Hochwasser den Zufluss in die Flutmulde reguliert, wurde bereits im Jahr 2016 und der Ersatzneubau der Brücke in der Straße des Friedens 2019 fertiggestellt. Bis zu 220 Kubikmeter Wasser können damit schadfrei in die Flutmulde abgeleitet werden.

Hintergrundinformation:
In Döbeln wurde beim Augusthochwasser 2002 fast die Hälfte des bebauten Stadtgebietes überschwemmt. Die Innenstadt stand teilweise mehr als 3,50 Meter unter Wasser. Nach dem Hochwasser mussten 37 Häuser vollständig abgerissen werde. Der Gesamtschaden lag bei 150 Millionen Euro. Nach dem Hochwasser 2002 ließ der Freistaat Sachsen Hochwasserschutzkonzepte für alle Fließgewässer I. Ordnung erstellen – darunter auch die Mulden. Das Projekt »Freiberger Mulde, Hochwasserschutz Döbeln« wurde einer hohen Dringlichkeit zugeordnet.

Im Jahr 2004 begannen die ersten Vorplanungen für die Hochwasserschutzanlage. In das Projekt werden von der EU, dem Bund und dem Freistaat Sachsen insgesamt rund 90 Millionen Euro investiert. Der Bau des Döbelner Hochwasserschutzes wird in den nächsten Jahren weitergehen. Als nächstes plant die Landestalsperrenverwaltung eine Hochwasserschutzanlage im Bereich der Wappenhenschanlage zwischen der Oberbrücke und der Schiffsbrücke.

Im Zuge der Bauvorbereitungen werden aktuell mehrere Großbäume umgepflanzt um sie vor der Fällung zu bewahren. Im weiteren Projektlauf wird neben umfangreichen Ersatzpflanzungen von Bäumen und Gehölzen auch ein südlich von Döbeln liegendes Gebiet durch einen Deichrückbau wieder an die Auedynamik angeschlossen.


Kontakt

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
E-Mail: presse@ltv.sachsen.de

Themen

zurück zum Seitenanfang