Döbeln: Hochwasserschutz an der Wappenhenschanlage wird vorbereitet

19.06.2023, 07:49 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Wappenhenschanlage vor Baubeginn (© LTV - John-Philipp Müller)

Wappenhenschanlage vor Baubeginn (© LTV - John-Philipp Müller)

Geplante Bauzeit Herbst 2023 bis Ende 2024 und Kosten von rund 10 Millionen Euro

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen beginnt ab dieser Woche (25. KW) mit den bauvorbereitenden Arbeiten für einen weiteren, neuen Bauabschnitt beim Hochwasserschutz in Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) an der Freiberger Mulde. Gebaut werden soll ab Herbst im Bereich der Wappenhenschanlage zwischen der Schiffsbrücke und der Brücke Schillerstraße.

Die Wappenhenschanlage ist Teil der neuen Hochwasserschutzanlage für Döbeln. Dieser Abschnitt wird rund 10 Millionen Euro kosten. Das Projekt wird kofinanziert durch die Europäische Union und mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Begonnen wird mit den vorbereitenden Arbeiten wie Baustelleneinrichtung, Verkehrssicherung, Baufeldfreimachung, Verlegung verschiedener Medien in der Sörmitzer Straße und die Errichtung einer Arbeitsebene als Steinschüttung in der Freiberger Mulde.

Daran schließt sich der Bau einer rund 200 Meter langen Hochwasserschutzwand an. Diese wird auf 186 Bohrpfählen, die einen Durchmesser von 1,20 Meter haben, gegründet. Als Verschlusselement im Bereich des Mulderadweges wird ein 3,30 Meter breites und 1,80 Meter hohes Hochwasserschutztor errichtet. Die Uferbereiche werden im Zuge der Baumaßnahme erosionssicher gestaltet.

Im Vorfeld der Baumaßnahme erfolgten Abstimmungen mit der Stadtverwaltung Döbeln, dem in unmittelbarer Nähe befindlichen Klinikum Döbeln sowie Anliegern und Medienträgern.

Im gesamten Bauzeitraum muss die Sörmitzer Straße für den Straßenverkehr gesperrt werden. Für Fußgänger wird ein Schutzweg eingerichtet. Die Zufahrt zum Klinikum bleibt gewährleistet.

Im Vorfeld wurden bereits verschiedene Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umgesetzt. So wurden u. a. im Frühjahr 2023 für ca. 210.000 Euro auf der Mühlgrabeninsel Sörmitz Überflutungsflächen geschaffen und naturnahe Ufergehölze, wie 21 Bäume und rund 1.000 Heister gepflanzt.

Hintergrundinformation
In Döbeln wurde beim Augusthochwasser 2002 fast die Hälfte des bebauten Stadtgebietes überschwemmt. Die Innenstadt stand teilweise mehr als 3,50 Meter unter Wasser. Nach dem Hochwasser mussten 37 Häuser vollständig abgerissen werde. Der Gesamtschaden lag bei 150 Millionen Euro. Nach dem Hochwasser 2002 ließ der Freistaat Sachsen Hochwasserschutzkonzepte für alle Fließgewässer I. Ordnung erstellen – darunter auch für die Mulden. Das Projekt »Freiberger Mulde, Hochwasserschutz Döbeln« wurde einer hohen Dringlichkeit zugeordnet. Nur im Zusammenspiel mit der Errichtung eines Hochwasserrückhaltebeckens im Oberlauf der Freiberger Mulde kann das planfestgestellte Schutzziel erreicht werden. Dieses entspricht einem Bemessungsabfluss von 482 Kubikmetern pro Sekunde.
Im Jahr 2004 begannen die ersten Vorplanungen für die Hochwasserschutzanlage. In das Projekt werden von der EU, dem Bund und dem Freistaat Sachsen insgesamt rund 90 Millionen Euro investiert.

Es wurden bereits Hochwasserschutzanlagen am Mühlgraben Sörmitz (01/2013 – 08/2014), ein neues Verteilerwehr (04/2014 - 08/2017), der Ausbau der Flutmulde (11/2013 – 09/2021) und der Ersatzneubau der Brücke Straße des Friedens (06/2018 – 11/2019) fertiggestellt.

Der Bau des Döbelner Hochwasserschutzes wird in den nächsten Jahren weitergehen.


Kontakt

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
E-Mail: presse@ltv.sachsen.de
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