Technologietransfer sichert wirtschaftlichen Erfolg
14.04.2010, 13:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Wissenschaftsministerin besucht sächsische Unternehmen
In Hohenstein-Ernstthal starten die Roth & Rau AG und das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) Dresden eine neue Pilotlinie für die Solarzellenfertigung.
„Mit dem Start der neuen Pilotlinie legen die beiden Partner einen weiteren Grundstein für die Entwicklung neuester Fertigungstechnologien im Bereich der Photovoltaik. Innovation und Technologietransfer sichern hier den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens“, unterstrich Wissenschaftsministerin von Schorlemer bei ihrem heutigen Besuch. „Ein schönes Beispiel, wie unsere leistungsfähige Forschung Unternehmen bei Innovationen unterstützt“.
Die im Technologiezentrum der Roth & Rau AG am Firmensitz in Hohenstein-Ernstthal installierte Zelllinie wird gemeinsam mit dem Fraunhofer IKTS betrieben und umfasst alle Anlagen für die Prozessierung und Charakterisierung von Solarzellen auf Basis von Siliziumscheiben. Sie dient der Erprobung neuer Anlagengenerationen, der schnellen Prozess- und Technologieentwicklung sowie der Demonstration der Leistungsfähigkeit der Anlagen und Prozesse für Kunden des Roth & Rau Konzerns. Die Schwerpunkte liegen dabei in der Weiterentwicklung der Standardzelltechnologie. Diese umfasst verbesserte Passivierungs- und Metallisierungsschichten, die Entwicklung von neuen Anlagen und Prozessen für die Herausbildung selektiver Emitterstrukturen sowie die Entwicklung einer komplett neuen Fertigungstechnologie auf Basis des sogenannten Hetero-Junction-Konzepts.
Ergänzt werden diese Schwerpunkte durch geplante Arbeiten auf dem Gebiet der Rückkontaktsolarzellen. Ziel sämtlicher Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ist die Erhöhung der Effizienz von Solarzellen bei gleichzeitiger kontinuierlicher Verringerung der Herstellungskosten. Die Entwicklungsaktivitäten werden gemeinsam mit Kunden der Roth & Rau AG sowie mit Forschungsinstituten als Partnern durchgeführt.
Im Jahr 2009 investierte Roth & Rau über 11 Millionen Euro in Forschung & Entwicklung und steigerte die Anzahl seiner Mitarbeiter in diesem Bereich weltweit von 33 auf 109. Die meisten von ihnen arbeiten im neuen Technologiezentrum in Hohenstein-Ernstthal, welches im Mai des vergangenen Jahres eröffnet wurde. Ende 2009 beschäftigte die Roth & Rau AG weltweit über 870 Mitarbeiter.
In Hartmannsdorf weihte Staatsministerin von Schorlemer heute bei ihrem Besuch eine neue Produktionsstätte der Firmen METROM Mechatronische Maschinen GmbH und millfax GmbH
„Die neuen gemeinsamen Produktionsstätten von METROM und millfax sind sichtbare Zeichen dafür, wie schneller Wissens- und Technologietransfer zu wirtschaftlichem Erfolg führen. Hier werden Wissenschaft und Praxis miteinander verknüpft, indem Forschungsergebnisse zeitnah der industriellen Nutzung zugeführt werden“ (werden … werden: unglücklich!), betont Wissenschaftsministerin von Schorlemer anlässlich der Einweihung.
Das Familienunternehmen METROM ging 2001 als Ausgründung aus dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) Chemnitz hervor und erhielt 2009 den sächsischen Innovationspreis. METROM entwickelt und fertigt mechatronische Maschinen auf der Basis ihrer patentierten Parallelkinematik.
Die Firma millfax wurde 2005 von drei Studenten gegründet und ist heute ein Fertiger von an¬spruchsvollen Teilen für den Maschinenbau, für die Energietechnik und für die Luftfahrt. Das Unternehmen ist Dienstleister im Bereich Prototypenbau und Kleinserienfertigung und ko¬oper¬iert mit METROM.
„Der Mut, den Sprung vom Wissenschaftler zum Unternehmer zu wagen, wurde hier belohnt“, so von Schorlemer. „Wir brauchen in Sachsen mehr solcher Unternehmer, denn sie sichern die Innovationsfähigkeit und damit auch die Zukunftsfähigkeit des Freistaats.“