Sachsen bringt weitere Strukturwandelprojekte auf den Weg

15.08.2021, 10:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wochenendergänzung: Informationen zu den Projekten

Sachsen hat weitere konkrete Projekte für den Strukturwandel in den Braunkohlerevieren vorangebracht. Eine Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) mit Vertretern aller Ministerien hat Ende dieser Woche unter Leitung des Staatsministeriums für Regionalentwicklung neun Projekte ausgewählt.

»Wie bereits die 56 Projekte, die die Regionalen Begleitausschüsse Ende Juni beschlossen haben, werden wir auch diese Projekte nun dem Bund vorlegen können und sie nach der Bestätigung weiter zügig vorantreiben« freut sich Staatsminister Thomas Schmidt. »Ich bin sicher: genau wie die Projekte der Landkreise und ihrer Gemeinden werden auch die Projekte des Freistaates einen wichtigen Beitrag zur Strukturentwicklung im Lausitzer und im Mitteldeutschen Revier leisten.«

Beschlossen wurden durch die IMAG die Projekte »InnoCarbEnergy«, »CircEcon«, »WALEMObase«, der Neubau des Büro- und Laborgebäudes des DLR-Instituts für CO2-arme-Industrieprozesse am Standort Zittau, das sorbische Wissensforum am Lauenareal, das KI-Rechenzentrum Leipzig, »WildNaTour« in der erweiterten Modellregion UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, »AQVA-HEAT« sowie die Neuansiedlung der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA) in Bischofswerda.

Hintergrundinformationen zu den Projekten:

CircEcon: Mit dem Projekt soll die Lausitz an den Standorten Weißwasser/Oberlausitz, Hoyerswerda, Rothenburg/O.L. und Görlitz zu einem international anerkannten Zentrum der Kreislaufwirtschaft insbesondere im Bereich der Faserverbundkomponenten und der hybriden Leichtbaustrukturen aufgebaut werden.

InnoCarbEnergy: Mit dem Projekt entsteht am LEAG-Standort in Boxberg ein europaweit einzigartiges und weltweit drittes Forschungszentrum für kostengünstige, maßgeschneiderte und »grüne« Carbonfasern.

WALEMOBase: WALEMO steht für Wasserstoff, Leichtbau und autonome Mobilität im ländlichen Raum. Eine Initiative Lausitzer Unternehmen und Forschungseinrichtungen verfolgt das Ziel, im Raum Zittau/Görlitz ein Cluster für eng verzahnte Projekte in diesem Bereich zu etablieren und die Hochtechnologien wasserstoffbasierter Antrieb und Autonomes Fahren auf Basis einer Fahrzeugplattform insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen, Verkehrsbetrieben und Forschungseinrichtungen zugänglich zu machen.

Neubau des Büro- und Laborgebäudes des DLR-Instituts für CO2-arme-Industrieprozesse: Das DLR-DI in Zittau wird mit seinen Forschungsarbeiten im Bereich der Dekarbonisierung von Industrieprozessen den Strukturwandel in der Lausitz mit Forschungsimpulsen und Innovationen mitgestalten.

Sorbisches Wissensforum am Lauenareal: Mit der Errichtung eines multifunktionalen, nachhaltigen und architektonisch überzeugenden Gebäudekomplexes im Zentrum der Stadt Bautzen soll ein neuer Standort für das Sorbische Institut und das Sorbische Museum geschaffen werden.

WildNaTour (= Wild(erleb)nis, Nachhaltigkeit und Tourismus) in der erweiterten Modellregion UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft: Im Gesamtprojekt geht es um die Erlebbarkeit der Wildnisentwicklung, um den Erhalt der Kulturlandschaft einschließlich der Etablierung dauerhaft nachhaltiger Landnutzungsformen in der Land- und Teichwirtschaft als Beitrag zum Klima- und Naturschutz und um den Aufbau eines sanften Naturtourismus in Verbindung mit Bildungsangeboten.

AQVA-HEAT: Das Projekt verfolgt an den Standorten Zittau und Weißwasser die Weiterentwicklung und Praxiserprobung einer ganzjährigen thermischen Nutzung von Oberflächengewässern als Wärmequelle durch Einsatz der Vakuum-Flüssigeistechnologie innerhalb zukünftiger Nah- und Fernwärmenetzstrukturen als technologietransferierendes Pilotprojekt.

Neuansiedlung der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA): Mit der Ansiedlung der LUA in Bischofswerda sollen in der Stadt neue hochqualifizierte Arbeitsplätze aus den Bereichen der Human- und Veterinärmedizin sowie der Lebensmitteluntersuchung geschaffen werden.

KI-Rechenzentrum Leipzig (KIRZL): Projektziel ist die Errichtung eines skalierbaren KI-Rechenzentrums für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Leipzig. Dabei sollen unter anderem die Methodenentwicklung zur Erforschung von KI, anwendungsorientierte Kooperationsprojekte von Wirtschaft und Wissenschaft im KI-Bereich sowie die Ausbildung von IT-Fachkräften und KI-Experten im Mittelpunkt stehen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung

Pressesprecher Frank Meyer
Telefon: +49 351 564 50024
E-Mail: medien@smr.sachsen.de
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