Exzellenzinitiative für sächsische Hochschulen

20.03.2007, 13:01 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kabinett beschließt 110 Millionen Euro zur Stärkung der Forschung

Ministerpräsident Georg Milbradt hat heute im Kabinett in Dresden das Startsignal zu einer Exzellenzinitiative für Spitzenforschung in Sachsen gegeben. Bis 2013 sollen zusätzlich 110 Millionen Euro aus EU-Mitteln zur Stärkung der Forschung an den Universitäten eingesetzt werden.

Ziel ist es, durch bessere Vernetzung der Forschungsfelder eine deutliche Qualitätssteigerung zu erreichen, um dauerhaft im weltweiten Wettbewerb als Standort der Mikro- und Nanoelektronik bestehen zu können. „Nur wenn wir unsere Innovationskraft stärken, wird langfristig das Beschäftigungspotential wachsen. Wenn wir nicht bereits heute in zukünftige Forscher und die nächste Technologiegeneration investieren, verlieren wir gegenüber Südostasien und den Vereinigten Staaten den Anschluss“, sagte Milbradt.

Die Mikro- und Nanoelektronik sei eine Basistechnologie, deren Unterstützung letztlich auch Standortsicherung für andere industrielle Cluster in Sachsen bedeute. Weder der Automobilbau oder der Maschinenbau in Südwestsachsen noch die Logistik im Leipziger Raum seien künftig ohne den Einsatz dieser neuesten Technologien wettbewerbsfähig. Sachsen habe mit seinen Strukturen auf dem Gebiet der Materialforschung, der Chipfertigung und der anwendungsorientierten Forschungskapazitäten ein einzigartiges Potential, erklärte der Ministerpräsident.

Staatsminister Thomas Jurk erläuterte: „Ich freue mich besonders, dass durch eine Umverteilung der EFRE-Mittel verstärkt Maßnahmen zum Zuge kommen, die der Stärkung von Innovation, Wissenschaft, Forschung und der Nachhaltigkeit dienen. Sachsen kann damit zu einer Modellregion innerhalb der EU mit einer Ausstrahlungswirkung über die Landesgrenzen hinaus ausgebaut werden.“

Staatsministerin Eva-Maria Stange sagte: „Ich bin froh, dass es gelungen ist, kurzfristig finanzielle Unterstützung für eine Landesexzellenzinitiative der Universitäten zu mobilisieren. Sachsens Universitäten haben ein hervorragendes Forschungspotenzial und sollen dies mit Unterstützung von EU-Mitteln ausbauen. Damit können sie Anschluss halten an die Spitzenuniversitäten in Deutschland. Derzeit laufen die Beratungen mit den Universitäten und Forschungseinrichtungen zur konkreten Ausgestaltung der Initiative. So können wir uns vorstellen ein Forschungscluster im Bereich der Mikroelektronik und Nanotechnologie zu fördern, dass in hervorragender Weise die Grundlagenforschung für große und mittelständige Technologieunternehmen sichert.“

„Standortpolitik und Hochschulpolitik sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Sachsen stellt sich mit eigenen Mitteln und mit Hilfe der Unterstützung der Europäischen Union dem Wettbewerb“, so Milbradt. Sachsen werde die Chancen, die sich aus dem Einsatz des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung und dem Europäischen Sozialfonds ergeben nutzen. Darüber hinaus sollen eigene Mittel zusätzlich eingesetzten werden, um auch Partner aus der Industrie zu gewinnen, sich in diese Initiative einzubringen.

Die Exzellenzinitiative entstand im Ergebnis der Gespräche des Ministerpräsidenten in Brüssel über den Einsatz der dem Freistaat bis 2013 zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Innerhalb des EFRE werden 110 Millionen Euro umgeschichtet und für die vier sächsischen Universitäten bereitgestellt. Eine Projektgruppe aus Wissenschafts-, Finanzministerium und Staatskanzlei wird kurzfristig gemeinsam mit den betroffenen Hochschulen Vorschläge erarbeiten.

Milbradt schlug weiterhin vor, auch Mittel des Europäischen Sozialfonds für den Aufbau entsprechender Programme zur Ausbildung von Forschern und die Unterstützung von Unternehmensgründungen aus den Universitäten heraus zu nutzen. „Ich setze mich dafür ein, dass alle Beteiligten im Freistaat die nötigen Schritte einleiten, damit wir den Anschluss an die Weltspitze nicht verlieren. Das ist nicht nur ein Zeichen an die Universitäten, sondern vor allem an die Industrie. Wir laden unsere Partner ein, diese Chance zu nutzen.“, erklärte Milbradt.


Kontakt

Sächsische Staatskanzlei

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