»Es geht um unsere Eltern, Großeltern und Freunde«

08.04.2020, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ministerpräsident Kretschmer ruft in einem Brief alle Sachsen kurz vor Ostern dazu auf, weiter zusammenzustehen, aufeinander zu achten und geduldig zu bleiben

Dresden (8. April 2020) – In einem Brief hat sich Ministerpräsident Michael Kretschmer wenige Tage vor dem Osterfest an die Menschen in Sachsen gewandt. Nachfolgend der Brief im Wortlaut, der in diesen Tagen an alle Haushalte in Sachsen verteilt wird:

Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Sachsen,

vor uns steht das Osterfest. In diesem Jahr werden wir alle dieses Fest des Lebens ganz anders verbringen, als wir es uns gewünscht haben und als wir es gewohnt sind. Ob ein gemeinsamer Ausflug, der Besuch der Großeltern oder gesellige Feste im Freundes- oder Familienkreis – wir müssen in diesem Jahr auf lieb gewonnene Traditionen verzichten. Unser aller Leben hat sich in den vergangenen Wochen einschneidend verändert. Wir alle haben so etwas noch nicht erlebt und wir stehen mitten in der größten Bewährungsprobe der vergangenen Jahrzehnte.

Ihnen allen möchte ich danken für Ihr Verständnis, Ihre Umsicht, Ihre Solidarität und Ihre Geduld. Nur in diesem Miteinander, in dem wir alle aufeinander achten, konnte gelingen, dass das gefährliche Virus sich in Sachsen nicht so schnell und sprunghaft ausgebreitet hat. Ganz besonders danken wir in diesen Tagen den vielen engagierten Menschen in der Pflege, der Medizin, im Einzelhandel und in anderen Bereichen, die jetzt mit großem Einsatz dafür sorgen, dass unsere tägliche Versorgung gesichert ist. Alle Anstrengungen haben nur ein Ziel: wir wollen das Leben geliebter Mitmenschen und Angehöriger retten. Es geht um unsere Eltern, Großeltern und Freunde.

Mir ist bewusst, dass die aktuelle Situation uns allen sehr viel abverlangt. Viele Menschen machen sich Sorgen um Ihren Arbeitsplatz, Unternehmer bangen um die Aufbauarbeit der vergangenen Jahrzehnte, auf allen Familien
liegt eine Last, die wir bisher so nicht erlebt haben.

Ich verspreche Ihnen, wir, die ganze Staatsregierung, stehen an Ihrer Seite. Gemeinsam mit der Bundesregierung kämpfen wir dafür, dass kein gesundes Unternehmen in dieser Situation aufgeben muss. Der Bund hat in sehr kurzer Zeit bereits zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht und auch wir in Sachsen haben eigene Programme aufgelegt. Mit dem Sofortprogramm »Sachsen hilft sofort«, der Notbetreuung von Kindern, der Ausweitung des Kurzarbeitergeldes und vielen weiteren
Maßnahmen unternehmen wir alles, um diese schwere Lage zu überstehen. Nicht jede Maßnahme funktioniert bereits reibungslos, an vielen Stellen besteht noch Handlungsbedarf. Aber ich bin gewiss: Gemeinsam werden wir diese Aufgabe bewältigen.

Ich denke, wir alle haben in den vergangenen Wochen die Erfahrung gemacht, wie wichtig Mitmenschlichkeit, Solidarität und Nächstenliebe sind und wie eng wir Sachsen zusammenhalten, wenn wir es wollen. Jeder an seiner Stelle. Diese Erfahrung wird uns stärken, wenn wir auch die Folgen der Krise gemeinsam überwinden werden. Erst nach Ostern können wir wirklich sehen, ob die gewaltige Kraftanstrengung zur Verlangsamung der Infektionen führt. Niemand weiß im Moment, wie lange das alles dauert. Aber am Ende dieses Tunnels, dieser für uns alle schweren Zeit, ist Licht. Lassen Sie uns zusammenstehen und zusammenbleiben, seien sie wachsam, seien sie solidarisch und achten Sie aufeinander. Behalten Sie Ihr Vertrauen und Ihren Mut und bleiben Sie geduldig. Geben Sie nicht auf. Ich persönlich und die gesamte Staatsregierung arbeiten daran, dass wir Sachsen diese Krise gemeinsam meistern.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes und besinnliches Osterfest.

Bitte bleiben Sie gesund!

Michael Kretschmer


Kontakt

Sächsische Staatskanzlei

Regierungssprecher Ralph Schreiber
Telefon: +49 351 564 10300
Telefax: +49 351 564 10309
E-Mail: presse@sk.sachsen.de
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