Staatsministerin Petra Köpping gibt Ausblick auf gesundheitspolitische Schwerpunkte

10.01.2020, 11:51 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Köpping: »Es werden dringende Innovationen im Gesundheitswesen in Angriff genommen, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.«

Beim Neujahrsforum des Verbands der Ersatzkassen (vdek) hat die Sächsische Sozialministerin Petra Köpping heute den über 100 Gästen Ausblick auf die gesundheitspolitischen Schwerpunkte gegeben. Dabei betonte sie, dass in den Bereichen Prävention, Gesundheitsförderung und Digitalisierung bereits vieles unternommen wird, damit das Gesundheitssystem den Herausforderungen der heutigen Zeit entspricht und auch den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft standhalten kann.

»In der neuen Legislaturperiode ist die zukunftsfeste Sicherstellung einer zuverlässigen und qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung in Stadt und Land eine zentrale Aufgabe. So wird das Sächsische Krankenhausgesetz, welches vor mehr als 25 Jahren verabschiedet wurde, in dieser Legislatur novelliert werden. Eckpunkte für die Novellierung werden gemeinsam mit den Vertretern des sächsischen Krankenhausplanungsausschusses unter Einbeziehung von Experten erarbeitet werden. Dafür ist in diesem Jahr eine Zukunftswerkstatt vorgesehen«, so die Sächsische Sozialministerin Petra Köpping.

Im vergangenen Jahr wurde das »20-Punkte-Programm zur medizinischen Versorgung im Freistaat« beschlossen. Im aktuellen Doppelhaushalt stehen 30 Millionen Euro dafür bereit. Die Stipendienprogramme, das Hausarztstipendium, können somit fortgeführt und die Öffnung des Programmes für andere Facharztgebiete mit besonderem Bedarf geregelt werden.

Dazu die Sozialministerin: »Wir nutzen Studienplätze für Humanmedizin sowohl in Sachsen, aber auch außerhalb. Dafür wurde das Ungarnprogramm der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS) »Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen« verstärkt. Dafür stehen jährlich 20 Studienplätze an der Universität Pecs bereit. Wenn sich die Studierenden bereit erklären später außerhalb der großen Städte, vor allem in ländlichen Regionen Sachsens, hausärztlich tätig zu werden, können sie kostenlos am Programm teilnehmen. Das Programm werden wir für den Jahrgang 2020 um weitere 20 Plätze aufstocken. Ebenso werden die Studienplätze für Humanmedizin durch das Modellvorhaben an der medizinischen Fakultät der TU Dresden und am Klinikum Chemnitz um jeweils 50 und der Universität Leipzig um 20 Studienplätze erhöht.«

Auch die Digitalisierung wird im Gesundheitswesen eine entscheidende Rolle spielen. Zum einen, wenn es um eine schnelle Versorgung im Notfall geht. Diese muss in ganz Sachsen gewährleistet sein. Und zum anderen ist die »Pflegedatenbank des Freistaates« die zentrale Informationsquelle, mit der sich die Menschen rund um Angebote der Pflege, Beratung, Betreuung und Begleitung informieren können. Die Chancen der Digitalisierung in der Pflege sind vielfältig und sollten vor allem in der professionellen Pflege genutzt werden. Dabei soll unter anderem der Dokumentations- und Verwaltungsaufwand reduziert und papierlose elektronische Abrechnung ermöglicht werden. »Wir streben deshalb eine gemeinsame Agenda »Digitalisierung in der Pflege« an.«

Die Sächsische Sozialministerin Petra Köpping: »Gesundheitsförderung und Prävention sollen diejenigen erreichen, die sie wirklich brauchen. Vor allem darüber ist verstärkt nachzudenken und zu forschen, ob via Smartphone, Tablet und Apps auch die Menschen zu Gesundheitsförderung und Prävention motiviert werden, die am Rande der Gesellschaft stehen. Das heißt, wir müssen die gesundheitsförderliche Gestaltung von Lebensverhältnissen immer mitdenken und uns dafür engagieren.«

»Ich werde auch das Phänomen »Einsamkeit« mit in unsere zukünftigen Betrachtungen aufnehmen. In den letzten Jahrzehnten sind die Zahlen der älteren Menschen, die sich einsam fühlen, ziemlich stabil aber eben recht hoch. »Einsam«, das können aber auch junge und nicht ganz so junge Menschen sein, deren soziale Kontakte an Bildschirmen verkümmern. Einsamkeit macht Menschen krank. Davon bin ich überzeugt. Ich will, dass Menschen glücklich und möglichst lang gesund leben können. Ich will, dass unsere Kinder nicht ihre Zukunft allein aufbauen müssen, sondern dass die Großeltern und Eltern das möglichst lang gemeinsam mit ihnen machen. Gemeinsame Verantwortung führt zu einem besseren Zusammenleben aller. Dieser Anspruch zeigt sich auch im neuen Namen meines Hauses: Das Ministerium für »Soziales« und für den »gesellschaftlichen Zusammenhalt«. Wir wollen in den nächsten Jahren einen großen gemeinsamen Wurf von sächsischer Sozial- und Gesundheitspolitik wagen. Dörfer, Städte, Landkreise, Krankenkassen, Verbände, Krankenhäuser, Pflegedienste und viele, viele mehr – wir alle tragen gemeinsam ein Stück Verantwortung dafür, dass Menschen in unserem Land glücklich leben können. Und damit sorgen wir auch dafür, dass Sachsen daraus Kraft für einen neuen gesellschaftlichen Zusammenhalt gewinnt«, so die Ministerin abschließend.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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