Sächsisches Bauteilarchiv entsteht in Trägerschaft des Freistaates Sachsen und übernimmt Teile des Trebsener Bergelagers.

03.12.2019, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Im Freistaat Sachsen wird derzeit ein Bauteilarchiv aufgebaut, das beim Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (LfD) angesiedelt ist. Das LfD übernimmt hierfür ausgewählte Bestände des Bergelagers für historische Bauteile aus Trebsen. Die bereits vorhandene Architekturteile-Sammlung des LfD wird dadurch erheblich erweitert.

Der Förderverein Rittergut Trebsen e.V. unter Leitung des Geschäftsführers und Vorsitzenden Uwe Bielefeld hat viele Jahre lang das Trebsener Bergelager betrieben. So wurde es möglich, Bauteile aus sächsischen Denkmalen vor der Vernichtung zu retten und aufzubewahren. Aufgrund baulicher Bestimmungen muss bis zum Ende des Jahres 2019 das Bergelager Trebsen aufgelöst werden.

Um den wertvollen Teil des Bergelagers zu erhalten und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, wurde im Oktober 2019 ein Überlassungsvertrag zwischen dem Sächsischen Staatsministerium des Innern und dem Förderverein unterzeichnet. Mitarbeiter und Restauratoren des LfDs sichteten die historischen Bauteile, wählten den archivwürdigen Bestand aus und katalogisierten ihn systematisch nach Materialgruppen. Nun bereitet der Förderverein Rittergut Trebsen e. V. den Transport in eine sichere Lagerhalle des Freistaates vor. Die neue Unterbringung in der Nähe von Dresden soll ausdrücklich nur eine zeitlich begrenzte Interimslösung sein.

Ziel des Sächsischen Bauteilarchivs ist eine Schau- und Lehrsammlung von historischen Bauteilen, anhand derer Materialkunde, Bautechnik, historische Konstruktionsweisen und Reparaturtechniken sowie sächsische Baugeschichte repräsentativ ablesbar ist. Auswahlkriterium für das Archiv ist das öffentliche Interesse an der Bestandserhaltung und Präsentation wegen ihres Zeugniswertes bezüglich Herstellung, ihrer kulturhistorischen Bedeutung und ihres künstlerischen Wertes sowie handwerklicher Qualität und kon-struktiver Besonderheiten. Bei den Bauteilen handelt es sich um Fragmente aus Stuck und Stein, Teile aus Metall, Teile aus Holz wie Innentüren, Außentüren, Tore, Treppengeländer und Fenster sowie Fragmente von Wand- und Deckenmalereien, Kachelöfen, Ziegel und Fliesen.

Es ist langfristig geplant, dass Institutionen, Fachplaner oder ausführende Handwerker im Sächsischen Bauteilarchiv anhand originaler Bauteile zu historischen Bautechniken, -materialien und -konstruktionen sowie zur regionalen Baugeschichte recherchieren können, um Anregungen für einen denkmalgerechten Umgang mit Denkmalen zu erlangen. Die Sammlung soll auch der wissenschaftlichen Forschung und Lehre dienen.


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Kontakt

Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

Pressesprecherin Sabine Webersinke
Telefon: +49 351 48 430 403
Telefax: +49 351 48 430 488
E-Mail: sabine.webersinke@lfd.sachsen.de
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